Ex-Todeschwadron packt aus Duterte soll Morde angeordnet haben
20.02.2017, 14:02 Uhr
Kritiker werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden.
(Foto: REUTERS)
Ein ehemaliger Polizist erhebt schwere Vorwürfe gegen den philippinischen Präsidenten Duterte. Als Bürgermeister seiner Heimatstadt soll er Auftragskiller bezahlt haben, um Drogendealer und Kriminelle zu töten. Ein Sprecher Dutertes weist das zurück.
Ein pensionierter philippinischer Polizist hat erklärt, Anführer einer Todesschwadron des heutigen Staatspräsidenten Rodrigo Duterte in dessen Zeit als Bürgermeister von Davao gewesen zu sein. Der Ex-Beamte Arthur Lascañas gab bei einer Pressekonferenz im Senat des südostasiatischen Inselstaates in der Stadt Pasay an, die "Davao Death Squad" habe von Duterte zwischen 20.000 und 100.000 Peso (rund 1880 Euro) pro Mord erhalten.
Die Todesschwadron soll vor allem Drogendealer und -nutzer sowie Kleinkriminelle in der südlichen Großstadt getötet haben. Zu den Opfern zählte laut Lascañas auch ein Journalist.
Ein Regierungssprecher in der Hauptstadt Manila widersprach den Angaben. Es handle sich um Rufmord, mit dem der Präsident "zerstört" werden solle. Lascañas hatte im Oktober vor einem Untersuchungsausschuss des Senats noch abgestritten, dass es eine "Davao Death Squad" gegeben habe.
Dutertes Regierung geht seit seinem Amtsantritt Mitte vergangenen Jahres mit umstrittenen, brutalen Methoden gegen die Drogenkriminalität vor. Die Polizei tötete dabei nach eigenen Angaben mehr als 2500 Verdächtige. Insgesamt fielen dem "Anti-Drogen-Krieg" vermutlich jedoch mehr als 6000 Menschen zum Opfer.
Kritiker werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden. Er hat sich auch damit gebrüstet, in Davao, wo er mehr als 20 Jahre lang Bürgermeister war, selbst Menschen getötet zu haben.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa