Politik

"Ich verurteile seine Tat" Frau des London-Attentäters äußert sich

In London wird um die vier Menschen getrauert, die der Attentäter getötet hat.

In London wird um die vier Menschen getrauert, die der Attentäter getötet hat.

(Foto: AP)

Erstmals nach dem Terroranschlag in London richtet sich die Ehefrau von Attentäter Khalid Masood an die Familien der Opfer und drückt ihnen ihr Beileid aus. Die Tat ihres Mannes versetze sie in "Schock und Trauer", erklärt die mehrfache Mutter. Und sie hat eine Bitte.

Die Frau des Attentäters von London hat sich erstmals zum Terroranschlag mit fünf Toten und etwa 50 Verletzten geäußert. "Ich bin traurig und geschockt darüber, was Khalid getan hat", teilte Rohey Hydara in einer Erklärung mit. "Und ich verurteile seine Tat." Hydara sprach den Familien der Todesopfer ihr Beileid aus und wünschte den Verletzten, dass sie sich schnell wieder erholten. Zugleich bat sie um Rücksichtnahme auf die eigene Familie, "vor allem auf die Kinder". Ihre Stellungnahme ließ sie über Scotland Yard verbreiten.

Khalid Masood tötete vier Menschen.

Khalid Masood tötete vier Menschen.

Der 52-jährige Attentäter soll nach britischen Medienberichten zweimal verheiratet gewesen sein und mindestens drei Kinder haben. Auch die Mutter des Attentäters hatte am Montag erklärt: "Ich möchte absolut deutlich machen, damit es keine Zweifel gibt: Weder billige ich seine Tat, noch unterstütze ich den Glauben, der ihn dazu gebracht hat, diese Gräueltat zu begehen." Sie habe sehr viele Tränen für die Menschen vergossen, die in das "entsetzliche Ereignis" verwickelt worden seien.

Masood war am vergangenen Mittwoch mit einem Mietauto gezielt in Passanten auf der Westminster-Brücke gerast. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. Anschließend erstach er einen Polizisten vor dem Parlament. Der Attentäter wurde von Sicherheitskräften erschossen. Der 52-Jährige lebte zuletzt in der Region Birmingham. Die Stadt und ihr Umland gelten als Schwerpunkte der radikalen Islamistenszene. Masood konvertierte zum Islam und benutzte verschiedene Namen. Er soll zeitweise auch in Saudi-Arabien gearbeitet haben.

Masood war eine "Randfigur"

Scotland Yard schließt eine direkte Verbindung zwischen dem Attentäter und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Kaida aber aus. Der IS hatte den Anschlag zuvor für sich reklamiert. Masood war mehrfach vorbestraft. Er stand nach Angaben der britischen Premierministerin Theresa May früher bereits unter Verdacht, ein gewaltbereiter Extremist zu sein. Sie nannte ihn eine "Randfigur".

Mehrere Personen waren nach dem Attentat festgenommen worden, von denen inzwischen fast alle wieder auf freiem Fuß sind. Seit dem Anschlag ist die Polizeipräsenz in London deutlich erhöht worden. Auch die Sicherheitsmaßnahmen am Schloss Windsor westlich der Hauptstadt wurden mit neuen Barrieren verstärkt. Dort verbringt Königin Elizabeth II. mehr Zeit als im Londoner Buckingham-Palast.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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