Neid spart sich WM-Überraschung auf DFB-Frauen ohne Prinz und Bajramaj
09.07.2011, 19:52 Uhr
Viele Veränderungen gibt es im deutschen Team nicht, dazu bestand auch kein Grund.
(Foto: AP)
Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz beginnt das WM-Viertelfinale gegen Japan auf der Bank. Das Gleiche gilt für Fatmire Bajramaj, was jedoch ein gutes Omen ist: Beim kleinen Olympia-Finale 2008 wurde sie gegen das Team aus Fernost eingewechselt - und schoss dann beide Tore.
Silvia Neid hat immer "Lust auf Überraschungen", das hat sie am Freitag vor versammelte Presse gesagt. Auf Fußball kann sie sich damit allerdings nicht bezogen haben, obwohl sie Fußball-Bundestrainerin ist. Zumindest nicht bei der Aufstellung für das Heim-WM-Viertelfinale ihrer DFB-Frauen. Gegen Japan war vorab folgende Startelf erwartet worden:
Tor: Nadine Angerer
Abwehr: Linda Bresonik, Annike Krahn, Saskia Bartusiak, Babett Peter
Doppelsechs: Simone Laudehr, Kim Kulig
Offensives Mittelfeld: Kerstin Garefrekes, Celia Okoyino da Mbabi, Melanie Behringer
Sturm: Inka Grings
Nun steht fest: Gegen Japan wird ab 20.45 Uhr in Wolfsburg (zum n-tv.de Liveticker) genau diese deutsche Startelf beim Anpfiff auf dem Rasen stehen. In der Viererkette grätscht damit Linda Bresonik wie gewohnt auf Rechts und verdrängt Bianca Schmidt. Im defensiven Mittelfeld bildet Kim Kulig wieder die zweite Hälfte der deutschen Doppelsechs, sie verdrängt Lena Goeßling. Und im offensiven Mittelfeld kehrt Fatmire Bajramaj nach ihrem 90-Minuten-Einsatz gegen Frankreich auf die Bank zurück, wo sich wie schon gegen "Les Bleues" auch DFB-Kapitänin Birgit Prinz wiederfinden wird.
Ein Wechsel in der Sturmspitze, wo sich Prinz gegen Kanada und Nigeria vergeblich bemüht und Inka Grings sich gegen Frankreich unersetzlich gemacht hatte, hätte auch in erster Linie die DFB-Kapitänin überrascht. Die hatte am Donnerstag auf ihrer bemerkenswerten Pressekonferenz schließlich bekannt: "Es gibt wenig Grund, in der Offensive etwas zu ändern. Wir haben im letzten Spiel vier Tore geschossen."
Von der Bank zum Sieg?
Etwas Grund zu wechseln gab es dann doch, wie die Herausnahme von Bajramaj zeigt. Offenbar überwogen in Neids Spielanalyse die negativen Aspekte ihres Auftritts (Ball zu spät abgeben) gegen den positiven (sehr agil und aktiv, defensiv gearbeitet). Für Bajramaj rückt Melanie Behringer in die Startelf, die nach ihrer Sprunggelenksverletzung aus dem Nigeria-Kampfspiel im Gruppenfinale geschont worden war.
Für Bajramaj ist der Platz auf der Bank im Nationalteam kein ungewohnter: In ihren bisher 50 Länderspielen, die sie seit Oktober 2005 allesamt unter Neid absolviert hat, wurde sie 30 Mal eingewechselt, zweimal davon schon bei diesem Turnier. Für Japan ist das nicht unbedingt eine gute Nachricht: Beim letzten Pflichtspiel-Aufeinandertreffen beider Teams, dem kleinen Olympia-Finale 2008, kam Bajramaj in der 59. Minute für Melanie Behringer ins Spiel - und erzielte beide Treffer zum 2:0-Sieg.
Quelle: ntv.de, cwo