"Ich verstehe sehr wenig" Islands Trainer kann kein Isländisch
30.06.2016, 07:48 Uhr
Das hätte Lars Lagerbäck vor der EM wohl auch nicht erwartet: Seine Mannschaft trifft am Sonntag im Viertelfinale auf Gastgeber Frankreich.
(Foto: imago/Bildbyran)
Seit fünf Jahren trainiert Lars Lagerbäck die isländische Fußball-Nationalmannschaft. Das Team ist so erfolgreich wie noch nie. Dabei ist es mit der Kommunikation gar nicht so einfach.
Auch nach knapp fünf Jahren als isländischer Nationaltrainer ist Lars Lagerbäck die Muttersprache seiner Spieler eher fremd. "Ich verstehe sehr wenig. Ich habe viele Worte gelernt, aber sobald sie anfangen zu reden, stehe ich im Dunkeln", sagte der Schwede vor dem EM-Viertelfinale des Überraschungsteams gegen Gastgeber Frankreich am Sonntag. "Das ist das Negative, ich verpasse die informellen Gespräche."
Zu Verständigungsproblemen führt dies aus Sicht des zweiten isländischen Coaches Heimir Hallgrímsson aber keinesfalls. Die Spieler könnten problemlos auf Schwedisch mit dem 67 Jahre alten Lagerbäck kommunizieren. "Fast jeder von ihnen hat in Schweden, Norwegen oder Dänemark gespielt", berichtete Hallgrímsson. "Es ist eines der Merkmale von Isländern, wie anpassungsfähig sie sind. Sie lernen sehr schnell. Ich weiß nicht, ob es am Wetter oder an der Mentalität liegt - sie können häufig auch überall auf dem Platz spielen."
Nach der sensationellen EM-Qualifikation hatte Lagerbäck seinen vorigen Assistenten Hallgrímsson zum gleichberechtigten Partner gemacht. Nach der Europameisterschaft wird sich Lagerbäck zurückziehen und Hallgrímsson alleine die Verantwortung überlassen.
Quelle: ntv.de, cro/dpa