"Club der Wirtschaftsriesen" Deutschland übernimmt G20-Präsidentschaft
30.11.2016, 11:39 UhrDeutschland übernimmt am Donnerstag von China für ein Jahr die Präsidentschaft der G20 - der großen Industrie- und Schwellenländer.
Der "Club der Wirtschaftsriesen" wurde Ende der 90er Jahre gegründet, um sich international in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik abzustimmen. Das nächste Gipfeltreffen der G20-Staats- und Regierungschefs findet im Juli in Hamburg statt.
Die G20-Mitgliedsländer stehen zusammen für fast 90 Prozent der Wirtschaftsleistung weltweit und für rund zwei Drittel der Weltbevölkerung. Die Runde gibt es seit 1999, sie wurde als Reaktion auf die Asien-Krise zunächst auf Finanzministerebene eingerichtet. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer kamen erstmals infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise kurz nach der Lehman-Pleite 2008 in Washington zu einem Gipfel zusammen.
2009 werteten sie die Runde der G20 zum "obersten Forum für unsere internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit" auf. Allerdings hat dieses Forum mit Abflauen der Krisen wieder an Dynamik und Bedeutung verloren. Die G20 sind ein informeller Zusammenschluss und keine internationale Organisation.
Von Kritikern wird regelmäßig angeprangert, dass die Gruppe nicht dazu legitimiert sei, Beschlüsse für die gesamte Welt zu treffen. Die Gipfelvereinbarungen sind allerdings nicht bindend, oft halten sich die G20-Staaten auch selbst nicht daran.
Mitglieder der G20 sind die sieben großen Industrieländer (G7) USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan; dazu kommen Russland sowie Australien, die Türkei, Saudi-Arabien und Südafrika. Vertreten sind außerdem die asiatischen Länder China, Indien, Indonesien und Südkorea sowie die lateinamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien und Mexiko. Das zwanzigste Mitglied der G20 ist kein Staat, sondern eine Staatengruppe: die Europäische Union.
Quelle: ntv.de, AFP