Für VW kommt es immer dicker EU-Förderbank untersucht Milliardenkredite
11.10.2015, 22:41 Uhr
Trübe Aussichten für VW.
(Foto: dpa)
Bei Volkswagen jagt eine schlechte Nachricht die nächste. Nun will die Europäische Investitionsbank genau prüfen, ob der Konzern auch die Bank geschädigt hat. Für diesen Fall droht Bankenchef Hoyer mit Konsequenzen.
Auch die Europäische Investitionsbank (EIB) prüft Konsequenzen aus Abgas-Affäre. EIB-Chef Werner Hoyer bezeichnete die Manipulation im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" als "ungeheuerlich". Nicht nur Millionen von Autokäufern seien "getäuscht und geschädigt" worden, sagte Hoyer. "Auch die EIB könnte geschädigt worden sein, weil wir mit unseren Krediten bestimmte Klimaziele verfolgen müssen".
Die EIB hat Volkswagen seit 1990 rund 4,6 Milliarden Euro an günstigen Krediten gewährt. Mit dem Geld sollten unter anderem die Entwicklung sauberer Motoren vorangetrieben sowie ausländische Produktionsstätten in Lateinamerika finanziert werden. Rund 1,8 Milliarden Euro muss der Konzern noch zurückzahlen.
Hoyer kündigte "sehr genaue Untersuchungen" an. Er habe "nicht die Absicht, den Mantel des Schweigens über die Angelegenheit zu decken". Die EIB wolle wissen, "wofür unsere Kredite verwendet wurden und welche Konsequenzen sich möglicherweise daraus ergeben."
Vorbehaltlich des Ergebnisses der Untersuchungen, "werden wir uns die Frage stellen müssen, ob wir Kredite zurückfordern müssen, sollten sie zweckentfremdet worden sein. Die EIB müsse "gerade als im Klimabereich engagierte Bank auf Reputation achten."
Hoyer sagte über Volkswagen, er sei "außerordentlich enttäuscht". Das Verhältnis zu einem wichtigen Partner sei "sehr schwer belastet".
Die EIB gehört den EU-Mitgliedsstaaten und vertritt deren Interessen. Sie arbeitet eng mit der EU zusammen, um deren Politik umzusetzen. Mit ihren Krediten unterstützt die Förderbank auch Umwelt- und Klimaschutzprojekte.
Quelle: ntv.de, ghö