"Düstere Zukunft" US-Notenbanker warnt vor "Grexit"
23.03.2015, 11:06 Uhr
"Machbar, aber nicht ratsam", sagt James Bullard.
(Foto: REUTERS)
Vor einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone warnt US-Notenbanker Bullard. Der "Grexit" sei kein ratsamer Weg und würde das Land vor eine "düstere Zukunft" stellen. Doch, der Austritt hat auch für ihn den Schrecken verloren.
Der US-Notenbanker James Bullard hat Griechenland vor einem Austritt aus der Euro-Zone gewarnt. Ein Ausscheiden aus der Währungsunion sei zwar möglich, würde aber sehr harte Konsequenzen für das Land bedeuten, sagte der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis dem Sender CNBC. Griechenland stehe dann vor einer "düsteren Zukunft".
Allerdings hätte ein solcher Austritt - im Finanzjargon Grexit genannt - für die Euro-Zone nicht mehr dieselben Folgen wie noch vor einigen Jahren: "Ich denke, es wäre machbar, aber nicht ratsam, diesen Weg zu wählen", fügte Bullard an.
Den derzeitigen Stand der Verhandlungen schätzt Bullard als sehr schwierig ein, betont aber auch, dass bereits andere Staaten mit hohen Schulden ihre Lage unter Kontrolle bekommen hätten: Als Beispiele nennt er Portugal, Irland und Spanien.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras, der sich am heutigen Montag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin trifft, hat den Euro-Partnern Reformen zugesagt. Im Gegenzug will er dringend benötigte Kredithilfen erhalten. Ohne diese droht Griechenland das Geld auszugehen, was zu einer Staatspleite und einen Austritt aus dem Euro führen könnte.
Quelle: ntv.de, bdk/rts