Hersteller aus China strauchelt Automarke HiPhi stoppt die Produktion
21.02.2024, 18:08 Uhr Artikel anhören
Mit dem Z bietet HiPhi ein in mehrfacher Hinsicht auffälliges und eindrucksvolles E-Auto an. Ob die Marke eine Zukunft hat, bleibt allerdings abzuwarten.
(Foto: HiPhi)
Seit Jahren bereits wächst in Deutschland die Zahl neuer Automarken aus China. Einige könnten allerdings kurzfristig wieder verschwinden, wie das Beispiel der angeschlagenen Elektroautomarke HiPhi zeigt. Die hat die Produktion ausgesetzt; zudem kommen Gehälter später oder werden gekürzt.
Zu den Newcomern aus China auf dem deutschen Automarkt gehört seit dem Jahr 2023 auch der Premiumhersteller HiPhi. Im vergangenen Herbst hatte die vom Mobilitätskonzern Human Horizons gegründete Elektroautomarke am Münchener Flughafen einen Showroom und zudem offiziell die Bestellbücher für zwei Modelle eröffnet. Doch in China deuten sich aktuell massive Probleme an, die Zweifel am Fortbestand der Marke nähren.
Wie die Automobil-Portale carnewschina.com sowie cnevpost.com berichten, hat HiPhi die Produktion im einzigen Werk in der ostchinesischen Metropole Yancheng ausgesetzt. Die Rede ist von einer sechsmonatigen Pause. Außerdem sollen die Januar-Gehälter der beurlaubten Fabrikmitarbeiter erst Ende Februar gezahlt und kommende Gehälter für verbleibendes Personal stark gekürzt werden.
Expansionspläne in Europa
Das Werk in Yancheng gehört zu einem von Kia gegründeten Joint Venture. Seit vielen Jahren werden dort Kia-Modelle für den chinesischen Markt hergestellt.
Seit Ende 2021 laufen dort parallel Elektroautos von HiPhi vom Band, die Human Horizons von eigenen Mitarbeitern bauen lässt. Bisher allerdings in recht geringen Stückzahlen. Laut carnewschina.com wurden in den vergangenen drei Jahren in China insgesamt nur knapp über 13.000 Fahrzeuge der Marke HiPhi verkauft.

Testsieger: Das Thermomanagement der Batterie erlaubt beim HiPhi Z auch unter winterlichen Bedingungen eine hohe praktische Reichweitenausbeute.
(Foto: Human Horizons)
Trotz der geringen Verkaufszahlen in China hat HiPhi an seinen Expansionsplänen nach Europa festgehalten. Parallel zum Start in Deutschland sind die Chinesen außerdem in Norwegen angetreten. Dort sorgte HiPhi Anfang Februar sogar für positive Schlagzeilen, weil das Modell Z beim norwegischen Winter-Reichweitentest "El Prix" einen Sieg einfahren konnte.
Dabei mussten 23 aktuelle Elektroauto-Modelle unter winterlichen Bedingungen ihre praktisches Reichweiten-Potenzial unter Beweis stellen. Die mehr als 100.000 Euro teure Premium-Limousine HiPhi Z lieferte das mit Abstand beste Resultat. Trotz Schnee und Kälte schaffte der Viertürer 522 Kilometer, was lediglich 33 Kilometer unter der WLTP-Reichweite von 555 Kilometer liegt.
Quelle: ntv.de, abe/sp-x