ADAC hat geleuchtet und getestet Mehr als ein Drittel der Warnwesten fällt durch
15.02.2024, 17:43 Uhr Artikel anhören
Eigentlich sollen Warnwesten mit ihren Reflektoren im Dunkeln den Träger leicht erkennbar machen. Allerdings erfüllen längst nicht alle Westen die Anforderungen.
(Foto: ADAC)
Warnwesten sollen mit ihren Reflektor-Flächen andere Verkehrsteilnehmer in der Dunkelheit warnen. Doch in dieser wichtigsten Funktion versagen erstaunlich viele Modelle, stellt der ADAC fest. Wer sichergehen will: Selbsttest machen.
Obwohl das Mitführen von Warnwesten in Personenkraftwagen, also PKW seit gut zehn Jahren Pflicht ist, werden bisher nur wenige Autobesitzer diese Notfall-Oberteile in Hinblick auf ihre korrekte Leuchtkraft hin überprüft haben. Doch die können in einigen Fällen mangelhaft und damit nicht vorschriftsmäßig sein, wie der ADAC in einem Test von 14 Warnwesten für Erwachsene und Kinder jetzt festgestellt hat.

Ein Schnelltest des ADAC hat mehreren Warnwesten unzureichende Leuchteigenschaften attestiert.
(Foto: ADAC)
Zunächst hat der Verkehrsclub in einem praktischen Kurztest die Reflexionsstärke der Westen mit einer Referenzkarte verglichen. Dabei kamen die Tester zu dem Ergebnis, dass sechs Exemplare die gesetzliche Norm EN ISO 20471 nicht erfüllen. Anschließend konnte ein zertifiziertes Lichtlabor die Schnelltestergebnisse in fünf Fällen bedauerlicherweise bestätigen. Lediglich im Fall der Kinderweste Letto & Taylor wurde eine nachgebesserte Version im Labor geprüft, welche die Norm-Anforderungen dann erfüllte.
Auto damit nicht vorschriftsmäßig ausgestattet
Die im Straßenverkehr schlechte Sichtbarkeit der fünf als mangelhaft benoteten Westen kann nicht nur lebensgefährlich sein, das Fahrzeug ist mit diesen außerdem nicht vorschriftsmäßig ausgestattet. Und nicht nur für Autofahrer ist die Warnweste wichtig - auch Radfahrern und Fußgängern können diese reflektierenden Überzieher mehr Sicherheit bringen. Vor allem in den lichtarmen Monaten, besonders im Winter, wo es spät hell und früh wieder dunkel wird, können sie lebensrettend sein.
Der ADAC rät zwar, beim Kauf auf die Norm EN ISO 20471 zu achten - aber ein Label mit der aufgedruckten Norm liefere keine 100-prozentige Garantie dafür, dass die Weste auch ordnungsgemäß reflektiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Leuchtkraft der im Auto hinterlegten oder auch anderweitig genutzten Warnwesten selbst überprüfen. Diese müssen strahlend weiß reflektieren, wenn sie zum Beispiel von einer Taschenlampe aus drei Metern Entfernung angeleuchtet werden. Mangelhafte Exemplare leuchten hingegen kaum heller als ein weißes Blatt Papier.
Quelle: ntv.de, abe/sp-x