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Gute Planung und ein wenig Zeit So gehts mit dem E-Auto in den Urlaub

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Bei der Reiseplanung ist mit einem E-Auto manches gleich zum Verbrenner - ein paar Unterschiede gibt es aber, die vor allem mit dem Laden zu tun haben.

Bei der Reiseplanung ist mit einem E-Auto manches gleich zum Verbrenner - ein paar Unterschiede gibt es aber, die vor allem mit dem Laden zu tun haben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wer mit dem Elektroauto weitere Strecken zurücklegt, muss ein wenig mehr planen als mit einem Verbrenner. Manche Vorbereitungen sind aber gleich.

Die Ferienzeit ist im vollen Gange und somit sind wieder viele Urlauber mit ihrem Pkw auf dem Weg in den Urlaub. Ein Teil der Deutschen nutzt mittlerweile ein E-Auto, um das Urlaubsdomizil zu erreichen. Das funktioniert problemlos, ein paar Dinge sollte man jedoch beachten, um möglichst stressfrei anzukommen.

Grundsätzlich eignen sich Stromer auch für die längere Urlaubstour. Je höher die Reichweite des Fahrzeugs, desto weniger Ladestopps gilt es zu planen. Ist man in Mittel- und Nordeuropa unterwegs, muss man sich um die Ladeinfrastruktur inklusive eines breit gefächerten Angebots an Schnellladern wenig Gedanken machen.

Anders sieht es aus, wenn es in Richtung Süd- und Osteuropa geht. Hier ist das Ladenetz weniger gut ausgebaut; Ladestationen sind oftmals eher an den Hauptreiserouten zu finden als im Hinterland. Wer in der Nähe oder sogar direkt an der Ferienunterkunft eine Lademöglichkeit vorfindet, muss sich wenig Gedanken ums Nachladen machen. Eine mobile Wallbox mit verschiedenen Adapter-Steckern hilft beim Laden an unterschiedlichen Steckdosen.

Routenplanung inklusive Ladestopps

Für die Routenplanung inklusive Ladestopps stehen verschiedene Möglichkeiten zu Wahl. Gute Fahrzeugnavis machen unter Berücksichtigung des aktuellen Verbrauchs, der Verkehrslage, der Batteriekapazität sowie der Verfügbarkeit von Ladesäulen Vorschläge zum Nachladen. Im Idealfall wird der Akku zum ausgewählten Stopp vorkonditioniert, sodass das Laden unter perfekten Bedingungen ablaufen kann.

Andere Navigationssysteme zeigen nur Ladestationen in der Nähe beziehungsweise entlang der Route an. Auch Apps unterstützen bei der Lade-Planung. Einige, meist von den Autoherstellern für ihre Fahrzeuge entwickelte Apps greifen bei ihren Berechnungen ebenfalls auf Fahrzeugdaten zurück, andere nutzen Angaben zum Fahrzeugmodell und Durchschnittsverbrauch für Ladevorschläge.

Bei den Ladezeiten Hersteller nicht zu genau nehmen

Apropos Verbrauch: Autofahrer sollten ihn realistisch einschätzen und sich nicht unbedingt auf den Normverbrauch verlassen. Zumal bei schnellen Fahrten auf der Autobahn der Verbrauch steigt; Umleitungen, Staus und bei Hitze die auf Hochtouren arbeitende Klimaanlage können ihn ebenfalls nach oben treiben. Ebenfalls sollte man die vom Hersteller angegebenen Ladezeiten nicht auf die Goldwaage legen und mehr Zeit einplanen. Im Alltag dauert es meist doch länger, bis der Akku voll ist.

Besonders zäh wird es im Bereich zwischen 80 und 100 Prozent. Sinniger ist es daher, nur bis 80 Prozent zu laden. Wer zu einer bestimmten Zeit am Urlaubsort sein muss, um etwa die Schlüssel der Ferienunterkunft zu erhalten, sollte die Ladevorgänge beim Zeitmanagement nicht vergessen. Reisende, die per Fähre zu einer griechischen Insel übersetzen wollen, sollten zudem ihr Lademanagement so einstellen, dass der Akku mit Ankunft am Hafen maximal mit 40 Prozent gefüllt ist. Ansonsten dürfen sie nicht auf die Fähre.

Besser Plan B, falls Ladeprobleme auftauchen

Bei der Auswahl von Ladestationen lassen sich individuelle Vorlieben berücksichtigen, wie etwa Restaurants oder Spielplätze in der Nähe. Eine solche Auswahl mit Spielmöglichkeiten bietet sich beispielsweise bei Fahrten mit Kindern an. Der Ladestopp lässt sich so zum Herumtoben nutzen.

Wichtig ist, einen Plan B zu haben, falls es Probleme an der Ladestation gibt. Am besten hat man das im Vorfeld recherchiert, wo man alternativ hinfahren kann, und muss nicht gegebenenfalls mit teuren Auslands-Internettarifen nach einer anderen Möglichkeit suchen. In dem Zusammenhang hilft es, die Restreichweite nicht bis auf die letzten Kilometer auszureizen. Eine Restreichweite von 10 bis 20 Prozent entspannt bei der ungeplanten Suche nach Ladestationen.

Der ADAC empfiehlt, bei der Routenplanung Standorte mit vielen Ladepunkten zu wählen. Das verringert das Risiko, dass man überhaupt nicht laden kann beziehungsweise erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass bei großem Andrang in absehbarer Zeit ein Ladepunkt frei wird.

Wie bezahlen?

Zu einer Vorab-Recherche gehört auch die Beschäftigung mit der Bezahlung. Welche Karten und Apps werden unterwegs akzeptiert? Funktionieren sie auch im Ausland? Muss man sich vorher bei Ladestationsbetreibern registrieren? Kann das Auto "Plug and Charge"? Wie sieht es mit den Ladetarifen aus? Diese Informationen verhindern unangenehme und eventuell auch teure Überraschungen vor Ort.

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Es gibt auch Vorbereitungen für die Urlaubsfahrt, die für alle Fahrzeuge gelten, wie etwa möglichst Hauptreisezeiten zu meiden. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) empfiehlt etwa, vor dem Start in die Urlaubsfahrt den Reifendruck an die Beladung anzupassen, die Fenster zu putzen und die Scheibenwaschanlage mit Sommerreiniger aufzufüllen. Ein Urlaubscheck in der Werkstatt vor längeren Touren schadet ebenfalls nicht.

Beim Gepäck ist weniger mehr, erfahrungsgemäß reichen meistens deutlich weniger Kleider und Spielzeug als mitgenommen werden. Nicht nur beim E-Auto haben weniger Gewicht sowie der Verzicht auf eine Dachbox einen positiven Einfluss auf den Verbrauch.

Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x

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