Das war Sonntag, der 27. Juni 2021
Ein aufreibendes Wochenende geht zu Ende, das im Zeichen der Trauer und Aufarbeitung nach der Messerattacke in Würzburg stand. Drei Frauen starben. Eine einzige positive Nachricht gab es: der Zustand eines der fünf schwerverletzten Opfer hat sich gebessert - die 39-jährige Frau schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Wir hoffen, dass bei den anderen Schwerverletzten bald ähnliches zu vermelden ist.
Auch diese Themen waren heute wichtig:
Nach Rückkehr aus Risikogebieten: Lauterbach schlägt Urlauber-Quarantäne vor - n-tv.de
"Verbrechen des Jahrhunderts": Trump kann Betrugsvorwürfe nicht lassen - n-tv.de
Ministerium korrigiert sich: Impftweet mit Jauch sorgt für Wirbel - n-tv.de
Weiblich, sexy, gewaltbereit: Die Postergirls der Rechtsextremen - n-tv.de
"Absolut nicht in Ordnung": Bushido entschuldigt sich bei Frauen - n-tv.de
Liebe Leserinnen und Leser, ich verabschiede mich in den Feierabend und wünsche Ihnen eine gute Nacht! Bis morgen!
Bergungsarbeiten an der Anschlagsstelle in Mali abgeschlossen
Nach dem Anschlag auf UN-Soldaten in Mali und dem Rücktransport der verletzten Bundeswehr-Soldaten nach Deutschland sind auch die Bergungsarbeiten an der Anschlagsstelle abgeschlossen. Alle Soldatinnen und Soldaten, die bei der Bergung und Sicherung der Anschlagsstelle geholfen hätten, seien wieder zurück im Camp Castor in der malischen Stadt Gao, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Onlinedienst Twitter mit.
Auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer twitterte, alle Kameradinnen und Kameraden seien "wieder sicher in Gao". "Wir sind alle erleichtert", fügte die Ministerin hinzu. Die Bundeswehr-Soldaten waren am Freitag rund 180 Kilometer nordöstlich von Gao bei einem Selbstmordanschlag verletzt worden. Neben zwölf Deutschen wurden dabei noch drei weitere UN-Soldaten verletzt. Alle verletzten Bundeswehr-Soldaten sind inzwischen wieder in Deutschland zur Behandlung.
Israels Außenminister will lieber direkte Gespräche als Pressekonferenzen
Israels neuer Außenminister Jair Lapid hat bei seinem ersten Treffen mit seinem US-Kollegen Antony Blinken eine Änderung der Art, öffentlich Politik zu machen, angedeutet. Meinungsverschiedenheiten zwischen Israel und seinem engsten Verbündeten sollten etwa besser in direkten Gesprächen angesprochen werden als "auf Pressekonferenzen". Er bezog sich damit auf den Politikstil des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und die Nähe zu den Republikanern von Ex-US-Präsident Donald Trump. "In den letzten Jahren sind Fehler gemacht worden", sagte Lapid. "Wir werden diese Fehler gemeinsam korrigieren."
Lapid äußerte sich aber auch besorgt über die Wiederaufnahme der Gespräche über das iranische Atomprogramm. "Israel hat einige ernsthafte Vorbehalte gegenüber dem Iran-Atomabkommen", sagte Lapid zu Beginn seines Treffens mit Blinken in Rom. Lapid war eigens in die italienische Hauptstadt geflogen, um Blinken zu treffen, der sich derzeit auf einer Europareise befindet.
Stolpersteine für den Philosoph Theodor Adorno und seine Familie verlegt
Zur Erinnerung an die Mitglieder der jüdischen Frankfurter Familie Adorno sind drei Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig vor deren ehemaligen Haus in der Stadt am Main verlegt worden. "Theodor Wiesengrund Adorno steht exemplarisch für das intellektuelle Frankfurt der 1920er Jahre. Den Nationalsozialisten war dieses Frankfurt verhasst, ebenso wie die tief in der Stadt verwurzelte jüdische Tradition, für die auch die Familie Wiesengrund Adorno steht", sagte David Dilmaghani, Leiter des Dezernatsbüros Kultur und Wissenschaft, laut Pressemitteilung der Stadt Frankfurt.
Der Philosoph Theodor Wiesengrund Adorno lebte von 1914 bis zu seiner Emigration wegen des wachsenden Nazi-Terrors im Oktober 1934 mit seinen Eltern, Maria Calvelli-Adorno und Oskar Wiesengrund, sowie seiner Tante Agathe Calvelli-Adorno in einem Haus im Stadtteil Oberrad. Auf Stolpersteinen sind auf einer Messingplatte Namen und Daten von Menschen eingraviert, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden, aus Deutschland fliehen mussten oder die Lager überlebten. Sie werden in die Bürgersteige vor den letzten freiwilligen Wohnorten der Opfer eingelassen.
Le Pen geht bei Regionalwahlen Prognosen zufolge leer aus
Die Partei von Rechtspopulistin Marine Le Pen hat bei den Regionalwahlen in Frankreich nach einer Hochrechnung keine einzige Region gewinnen können.
In der besonders umkämpften südlichen Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur kam der Kandidat Thierry Mariani vom Rassemblement National (RN) nur auf gut 42 Prozent, wie der TV-Sender France 2 berichtete.
Der bürgerlich-konservative Bewerber Renaud Muselier erreichte demnach mehr als 57 Prozent. Die beiden Politiker waren in der Endrunde die einzigen verbliebenen Bewerber.
Die Le-Pen-Partei, die früher Front National hieß, hat es in Frankreich bisher noch nie geschafft, eine Region für sich zu erobern. Le Pen wollte einen Erfolg im Süden als Sprungbrett nutzen, um den Kampf für die Präsidentenwahl in zehn Monaten zu starten.
FDP-Chef Lindner will Finanzministerium und stichelt gegen Merz
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner schielt dezent und zugleich entschieden auf das Finanzministerium, sollte es zu einer möglichen Dreier-Koalition mit Union und Grünen kommen. Auf die Frage, ob er selbst Finanzminister werden wolle, sagte Lindner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Wenn es die Möglichkeit der Gestaltung gibt, dann scheue ich schwierige Aufgaben nicht und stünde zur Verfügung." Dann fügte er hinzu: "Gewiss würde die FDP die Verantwortung für die Staatsfinanzen nicht den Grünen überlassen."
Auch der Union möchte Lindner das Finanzministerium nicht überlassen. Er warnte davor, finanziellen Versprechen der Union zu trauen. "Friedrich Merz war neulich noch offen für Steuererhöhungen. Erfahrungsgemäß ist die Union nach Wahlen bereit, Überzeugungen zu opfern oder angekündigte Steuersenkungen zu vergessen. Anders gesagt, die FDP wird das halten müssen, was die Union verspricht."
Israel und Polen streiten um ein für Holocaust-Überlebende abträgliches Gesetz
Wegen einem Streit um ein polnisches Gesetzesvorhaben hat Israel den polnischen Botschafter in Israel, Marek Magierowski, für eine Rüge ins israelische Außenministerium in Jerusalem einbestellt. Das polnische Außenministerium in Warschau bestellte seinerseits die Geschäftsträgerin der israelischen Botschaft, Tal Ben-Ari Jaalon, ein. Bei dem diplomatischen Ping Pong geht es um die kürzlich in einer Kammer des polnischen Parlaments verabschiedete Gesetzesnovelle zu einem verwaltungsrechtlichen Verfahren, die für Holocaust-Überlebende abträglich sein könnte. Im Gesetz heißt es unter anderem, dass Verwaltungsentscheidungen nach dem Ablauf einer Frist von 30 Jahren nicht mehr gerichtlich angefochten werden können.
Die World Jewish Restitution Organization kritisierte die Vorlage: "Das neue Gesetz würde es für Holocaust-Überlebende und ihre Familien sowie andere jüdische und nichtjüdische rechtmäßige Eigentümer praktisch unmöglich machen, während des Holocaust und der kommunistischen Ära geraubten Besitz zurückzubekommen oder dafür entschädigt zu werden."
Karl Dall findet nun endlich seine Ruhe in der Nordsee
Der Bestattungswunsch des im vergangenen November verstorbenen Komikers Karl Dall ist nun endlich in Erfüllung gegangen: Rund sieben Monate nach seinem Tod wurde die Komiker -Legende am Sonntagmorgen in der Nordsee vor Sylt bestattet. "Karl ist jetzt ein Teil des großen und unendlichen Meeres, der Wellen, der Ebbe und der Flut", teilte seine Familie der Deutschen Presse-Agentur mit. "Das Rauschen des Meeres erzählt viele Geschichten und jetzt mit etwas mehr Humor. Wir vermissen ihn sehr und er wird in unseren Herzen ewig leben."
Schon kurz nach seinem Tod im vergangenen November hatte Dalls langjährige Managerin gesagt, dass Dall bereits zu Lebzeiten eine Seebestattung im engsten Familienkreis bestellt und bezahlt habe. Diese sollte aber erst stattfinden, wenn die Corona-Pandemie eingedämmt ist. Karl Dall ("Dall-As", "Jux und Dallerei") war Ostfriese und lebte zuletzt mit seiner Frau in Hamburg. Er hatte sich nach einem Schlaganfall nicht mehr erholt und starb im Alter von 79 Jahren.
Klima-Aktivisten kippen großen Misthaufen vor Zeitungsgebäude
Für einige Journalisten in London war heute "die Kacke am dampfen": Denn vor einem Verlagshaus in London kippten Klima-Aktivisten mit einem Transporter eine Ladung Mist von beträchtlicher Größe ab. Wie die Londoner Polizei mitteilte, kippten die Demonstranten den Mist vor das Redaktionsgebäude der Boulevardzeitung "Daily Mail" im Nobel-Stadtteil Kensington und hängten dann noch Transparente an ein Gerüst an dem Gebäude. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben fünf Aktivisten fest.
Später nahm die Polizei in der britischen Hauptstadt noch einen 54-Jährigen fest, der versuchte eine weitere Ladung Mist vor einem Geschäftsgebäude in der Buckingham Palace Road unweit der Residenz von Königin Elizabeth II. abzukippen. Hinter der Aktion steckt offenbar die Klima-Bewegung Extinction Rebellion, die bei Twitter ein Video von der Aktion veröffentlichte.
Zwei Frauen sterben beim Schrubben des Abwasserkanals in russischem Straflager
Schwere körperliche Arbeit ist in Russlands Straflagern keine Seltenheit: Nun sind zwei Frauen in einer solchen Haftanstalt ums Leben gekommen, weil sie beim Reinigen eines Abwasserkanals vermutlich giftige Gase eingeatmet haben. Zwei weitere Menschen, die den Frauen aus dem Schacht helfen wollten, seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilten die Behörden mit. Darunter seien ein weiterer Häftling und ein Mitarbeiter des Gefängnisses.
Zu dem Vorfall kam es demnach am Samstag in einem Straflager in der Region Iwanowo nordöstlich der Hauptstadt Moskau. Zunächst war unklar, welches Gas oder welche Substanz zum Tod der beiden Frauen geführt hat. Die Behörden leiteten Ermittlungen ein. Seit der Inhaftierung des Kremlgegners Alexej Nawalny in einem Straflager stehen Russlands Gefängnisse verstärkt im öffentlichen Interesse.
Zahl der Todesopfer nach Hochhaus-Drama in Florida steigt auf neun
Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida suchen die Rettungskräfte seit Tagen nach den weit über 100 Vermissten und trotzten zwischendurch auch schwer zu bekämpfenden Brandherden. Nun sind in den Trümmern weitere Todesopfer gefunden worden. Die Zahl der Toten sei damit auf neun gestiegen, sagte die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava, an der Unglücksstelle in Surfside nahe Miami. Vier der Todesopfer seien bislang identifiziert worden.
Die Polizei hatte am Wochenende die Namen von vier Todesopfern veröffentlicht, die bereits am Donnerstag und Freitag gefunden worden waren: eine 54-jährige Frau, ein 54 Jahre alter Mann und ein älteres Ehepaar im Alter von 79 und 83 Jahren. Das strandnahe Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zu Donnerstag teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Seitdem läuft eine verzweifelte Suche nach Überlebenden.
Polizei sperrt Autobahn für verängstigte Entenküken
Gestern Schwäne, heute Küken: In Nordrhein-Westfalen hat die Polizei drei Entenküken von der Autobahn gerettet - und dabei zeitweilig die Fahrbahn gesperrt. Wie die Polizei in Köln mitteilte, brachte ein Streifenteam die Tiere am Samstagnachmittag auf der Autobahn 4 nahe Bensberg in Sicherheit. Gegen 17 Uhr sei dafür die Fahrbahn in Fahrtrichtung Olpe "kurzfristig" gesperrt worden. Die Beamten brachten die nach ihrer Einschätzung verängstigten Küken nach der Rettungsaktion in ein Kölner Tierheim, wo sie nun versorgt werden.
Erst gestern hatte eine baden-württembergische Polizeistreife eine andere Autobahn, nämlich die A 5, wegen einer Schwanenfamilie an einer Stelle für etwa eine Viertelstunde gesperrt. Denn laut Polizei hatten die Schwaneneltern mit ihren vier Küken Schwierigkeiten, die Fahrbahn zu überqueren. Problematisch war auch ein angrenzender Lärmschutzwall.
Bushido mit später Reue nach Bedrängung von Mädchen
Derzeit kursiert ein älteres Video, in dem Bushido ein Mädchen bedrängt. Nun hat der Rapper sehr späte Reue gezeigt, denn das Video ist schon mindestens 16 Jahre alt, und sich bei Instagram für sein Verhalten gegenüber Frauen entschuldigt. Mit einer 28-minütigen Video-Erklärung räumte Bushido ein, dass der Clip ihn zeige: "Ja, das was dort gezeigt wurde, ist tatsächlich passiert."
Zu seinem "Lebensstil" und "Rapstyle" hätten Konzerte und "Mädels abschleppen" gehört. Bushido, dessen bürgerlicher Name Anis Ferchichi lautet, betonte: "Die Art und Weise wie man damals mit Mädchen, mit Frauen umgegangen ist, ist absolut nicht in Ordnung. (...) Ich möchte mich an dieser Stelle, nicht nur, aber vor allem bei diesem Mädchen entschuldigen." Es sei ausschließlich sein Fehler und seine Schuld gewesen, was dem Mädchen "im Hotelzimmer verbal angetan wurde". Bushido sagte: "Und dafür übernehme ich persönlich die Verantwortung."
Russland macht "007"-Witz nach Dokumentenverlust der Briten
Nachdem ein Mitarbeiter des britischen Verteidigungsministeriums geheime Dokument an einer Bushaltestelle in Südengland vergessen hatte, die strategische Überlegungen zum Clinch mit Russland über einen britischen Zerstörer vor der Halbinsel Krim enthielten, hat Russland mit einem Geheimagentenwitz über die Briten reagiert: "007-Agenten sind nicht mehr das, was sie mal waren", schrieb die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, im Nachrichtenkanal Telegram. "Wozu braucht es "russische Hacker", wenn es britische Bushaltestellen gibt?"
Armdrücken endet im Ohrfeigen-Duell bis zur Bewusstlosigkeit
Zwei Betrunkene haben am Wochenende gezeigt, wie ein bloßes Armdrücken ausarten kann. Iin einer Gaststätte im bayerischen Sulzbach-Rosenberg maßen sie zunächst ihre Kräfte beim Armdrücken - und gerieten dann über das Ergebnis in Streit. Die beiden 48 und 57 Jahre alten Männer waren dabei anscheinend auch schon ziemlich betrunken.
Als der 57-Jährige gewonnen hatte, kassierte er von seinem Kontrahenten eine Watschn. Das ließ er sich aber nicht gefallen und schlug zurück. Nachdem sich der 48 Jahre alte Angreifer seinerseits eine Ohrfeige eingefangen hatte, kippte er vom Stuhl und blieb kurzzeitig bewusstlos liegen. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus. So war aus dem Armdrücken eine folgenreiches Ohrfeigen-Duell geworden.
Lkw manövriert nahe Stromleitung und leitet tödlichen Schlag für eine Frau weiter
Mehrere Dinge sind bei einem Unglück im im bayerischen Karlshuld zusammengekommen und einer Frau zum tödlichen Verhängnis geworden: Nachdem ein Lastwagen mit seiner Ladefläche in die Nähe einer Hochspannungsleitung gekommen war, ist eine 45-Jährige, die nahe des Lastwagens stand, von einem Stromschlag getroffen und sofort getötet worden. Dies geht aus einer Mitteilung der Polizei hervor.
Der Lastwagen hatte demnach Erde an eine Baustelle in einem Wohngebiet gebracht. Beim Auskippen sei der vordere Bereich nah an die Leitung gekommen. Ob es tatsächlich eine Berührung oder nur einen Lichtbogen gegeben habe, war laut Polizei zunächst unklar. Ein 49-jähriger Mann kam bei dem Unglück ebenfalls zu Schaden. Er erlitt erhebliche, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen an Händen und Beinen. Er und die Tote sind Anwohner. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Trump spricht vom "Verbrechen des Jahrhunderts" - und erwähnt Angela Merkel
Man könnte seine Uhr danach stellen: Fünf Monate nach dem Machtwechsel im Weißen Haus hat Ex-Präsident Donald Trump bei einem großen Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Ohio erneut behauptet, bei der vergangenen Wahl um das Amt des US-Präsidenten betrogen worden zu sein. Die Wahl sei ihm gestohlen worden, erklärte er vor Anhängern und sprach vom "Verbrechen des Jahrhunderts". Damit knüpft Trump an seine renitente Weigerung an, die verlorene Wahl im vergangenen November gegen Joe Biden einzugestehen. Dutzende Klagen des Trump-Lagers wurden schon damals von Gerichten abgeschmettert, auch vom Obersten US-Gericht.
Auch Kanzlerin Angela Merkel fand Erwähnung in Trumps Rede. Der Ex-Präsident wiederholte seine Vorwürfe, Deutschland zahle Russland Milliarden für die Ostseepipeline Nord Stream 2, lasse sich aber in der Nato von den USA vor Russland schützen. Er möge Merkel, sagte Trump. Aber sie sei smart und tough und nutze die USA aus.
Polizeigewerkschaft fordert mehr psychiatrische Behandlungskapazitäten
Nach der tödlichen Messerattacke von Würzburg diskutieren Experten die Motivlage des 24-jährigen Mannes, der vor allem auf Frauen einstach und drei von ihnen tötete. Der Bund der deutschen Kriminalbeamten fordert nun einen Ausbau der psychiatrischen Behandlungskapazitäten in Deutschland. Knapp ein Drittel der alleinhandelnden Attentäter der Jahre 2000 bis 2015 sei psychisch krank gewesen, sagte der Bundeschef der Polizeigewerkschaft, Sebastian Fiedler, den Zeitungen der "Funke"-Mediengruppe. Der Fachkräftemangel an deutschen Psychiatrien müsse von der Bundesregierung dringend gelöst werden.
"Wer an bestimmten Arten von Schizophrenie leidet, trägt ein erhebliches Risiko in sich, zum Gewalttäter zu werden. Den Menschen muss dringend geholfen werden", sagte Fiedler. Ein besonderes Problem seien außerdem Menschen, die aufgrund von Kriegserlebnissen psychisch erkrankten. Dabei handele es sich indessen nicht um ein "originäres Thema der Sicherheitsbehörden", das Problem müsse vielmehr vom Gesundheitsektor angegangen werden.
Schichtwechsel
Alexander Schultze verabschiedet sich in den wohlverdienten Feierabend, ab sofort begleite ich Sie durch den "Tag". Mein Name ist Max Perseke, ich wünsche Ihnen einen entspannten Nachmittag!
Indien wildert kleinste Wildschweinart der Welt aus
Indische Naturschützer haben im Nordosten Indiens zwölf Wildschweine ausgewildert. Das teilte Dhritiman Das, Wissenschaftler im Manas-Nationalpark mit. Sieben Männchen und fünf Weibchen sind nun wieder in freier Wildbahn unterwegs. Das ist ein schöner Erfolg, vor allem deshalb weil die kleinste Wildschweinart der Welt fast ausgestorben war.
Porcula Salvania - so lautet ihr Name - sind Minischweine, die etwa 25 Zentimeter hoch und 65 Zentimeter lang werden und ein Gewicht von acht bis neun Kilo erreichen. Sie leben in hochgelegenen Graslandschaften in Indien, Nepal und Bhutan. Durch die fortschreitende Zerstörung ihrer Lebensräume galt die Art in den 60er Jahren als ausgestorben. Nachdem anfangs der 70er und dann in den 90er Jahren noch ein paar kleine Gruppen von Tieren entdeckt wurden, begann man 1996 ein Zuchtprogramm mit sechs Schweinen. Seit Beginn des Programms konnten bereits 142 Tiere ausgewildert werden. In den nächsten vier Jahren sollen weitere 60 Tiere folgen.
Schwere Verpuffung bei Feuerwehrfest in Sachsen
Man müsste eigentlich meinen, wenn sich jemand mit dem sicheren Anzünden eines Lagerfeuers auskennt, dann doch wohl die Feuerwehr. Allerdings ist auch die nicht frei von Missverständnissen, wie sich aktuell in der sächsischen Gemeinde Steinigtwolmsdorf zeigt. Dort kamen mehr als 300 Gäste zu einer Sonnenwendfeier der Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Beim Anzünden des Lagerfeuers soll ein 20-Jähriger die Kanister verwechselt und versehentlich Benzin in die Flammen gegossen haben. Es kam zu einer Verpuffung, acht Menschen wurden dabei verletzt. Die Opfer mussten mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser geflogen werden. Über die Schwere der Verletzungen und das Alter der Opfer ist noch nichts bekannt.
Welche Frage ich mir aber stelle, was soll in dem anderen Kanister gewesen sein, mit dem der 20-Jährige den Benzinkanister angeblich verwechselte.
Taliban belagern 300.000-Einwohner-Stadt Kundus
Bei aller Freude über Sommer, sinkende Inzidenz und Fußball-EM kann man fast vergessen, dass es andernorts bewaffnete Konflikte gibt. So etwa in Afghanistan, wo die radikalislamischen Taliban den beginnenden Abzug der Nato-Soldaten zum Anlass nahm, eine Offensive gegen Regierungstruppen zu starten - und das sehr erfolgreich. Ein Bezirk nach dem anderen fiel den Islamisten zu - teils eroberten sie diese, teils zogen sich die Sicherheitskräfte zurück. Über 90 der 400 Bezirke des Landes sollen sie mittlerweile die Kontrolle haben. Nun stehen sie vor Kundus und belagern die Stadt.
Vielen Menschen aus den umliegenden Dörfern haben sich in Kundus verschanzt, am Stadtrand gibt es vereinzelt Gefechte mit Sicherheitskräften. Die afghanische Regierung habe zusätzliche Truppen in die Stadt verlegt. In der zurückliegenden Woche habe es 29 tote Zivilisten und 220 Verletzte gegeben. Zudem sind die Strom- und Wasserversorgung immer wieder unterbrochen. Innenminister Abdul Satar Mirsakwal sagte: "Kundus zu retten und zu beschützen zählt zu unseren obersten Prioritäten"
Deutsche finden Handypfand klasse
Wir Deutschen bezeichnen uns selbst ja als ungekrönten "Recycling-Weltmeister" - da kommt es auch nicht wenig überraschend, dass die übergroße Zahl von uns in einer aktuellen Umfrage angibt, ein Pfand auf Handys "gut" oder "sehr gut" zu finden. 87 Prozent äußerten sich entsprechend in einer Befragung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Von den 1009 Befragten finden 56 Prozent diese Idee sogar "sehr gut".
Die Handys enthalten wertvolle Rohstoffe, weshalb es umso ärgerlicher ist, wenn sie in Schubladen einstauben oder im Hausmüll entsorgt werden. Daher entstand die Idee die Deutschen mit einem Pfand zu motivieren, die Handys doch zu recyceln. Zudem werde Elektroschrott sowohl hierzulande als auch weltweit zum echten Problem, bekennt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. So gab es 2019 etwa weltweit knapp 54 Millionen Tonnen Elektroschrott - also Monitore, Smartphones oder Kühlschränke. Gerade bei den handlichen Alleskönnern seien Kupfer, Kobalt, Tantal oder seltene Erden enthalten und die ließen sich zu 80 Prozent wiederverwerten.
Streit um Aufstellung von Sonnenliegen endet mit vier Toten
Wir Deutschen sind bekannt für unseren gewieften Kampf um Sonnenliegen. Mit Handtüchern bewaffnet ziehen wir morgens in aller Früh durch die Hotels und Ressorts der schönsten Urlaubsregionen der Erde und "reservieren" uns die besten Plätze - teils zum Leidwesen anderer Sonnenanbeter. Das ist aber offenbar nichts im Vergleich zu dem, was sich jetzt in Albanien ereignete. Dort stritten offenbar die Betreiberfamilien zweier benachbarter Hotels um die Aufstellung von Sonnenliegen und Zelten am Strand von Velipoja. Da sich die Auseinandersetzung offenbar nicht verbal klären ließ, wurden Schusswaffen gezückt und wild herumgeballert. Vier Menschen starben - und die Sonnenliegen hat mit Sicherheit für einige Zeit niemand genutzt.
Schusseliger Mitarbeiter vergisst geheime Unterlagen an Bushaltestelle
Das findet man auch nicht alle Tage, wenn man auf den Bus wartet, dachte sich wohl ein Passant, als er in der südostenglischen Stadt Kent geheime Dokumente entdeckte. Die waren vom Regen völlig durchgeweicht und entpuppten sich später als Unterlagen des Verteidigungsministeriums. Der Passant übergab sie der BBC, die von dem Fall berichtet. Es soll sich um rund 50 Seiten handeln, unter anderem E-Mails und Präsentationen. Darin geht es etwa um eine mögliche Reaktion Moskaus auf die Fahrt des Zerstörers "HMS Defender" nahe der Halbinsel Krim. Der betreffende Mitarbeiter habe den Verlust der Unterlagen am Dienstag direkt gemeldet, eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Vater will seinen Sohn aus Fluss retten und ertrinkt dabei
Genau diese Dinge möchte man nicht lesen: In Bayern ertrinkt ein 53-Jähriger in einem Fluss. Er hatte seinen sechsjährigen Sohn aus dem Wasser retten wollen. Der Junge war beim Spielen an einem Wehr ins Wasser gestürzt. Neben dem Vater sprangen zwei Freunde der Familie ins Wasser, um zu helfen. Am Ende konnte keiner der Vier sich aus eigener Kraft aus den Fluten befreien. Andere Badegäste mussten helfen. Der Sechsjährige und sein Vater waren bewusstlos, der Vater verstarb im Krankenhaus. Wie es dem Jungen geht, ist unbekannt.
Leider ist dies absolut kein Einzelfall: Erst vor einer guten Woche starben an einem Tag drei Badegäste in Mecklenburg-Vorpommern, kurz zuvor ertranken drei Mädchen im Rhein.
Katholische Kirchen in Kanada niedergebrannt
Erst gestern mussten wir über den erneuten Fund der Überreste vieler hundert Menschen rund um das Gelände eines ehemaligen katholischen Internats in Kanada berichten. Heute wird bekannt, dass offenbar in Reaktion darauf, zwei Gotteshäuser angezündet wurden. Das geschah bereits nach den ersten Funden von 215 Kindern in Massengräbern in Kamloops. Nun brannten am frühen Samstagmorgen die Kirche St. Ann und die Chopaka-Kirche. Beiden befinden sich in Gebieten mit indigener Bevölkerung. Die Behörden prüfen nun Zusammenhänge zu den beiden Bränden zuvor, die nur etwa 50 Kilometer entfernt stattfanden.
In den letzten Wochen waren auf dem Gelände mehrerer einst katholischer Internate Überreste von vielen hundert Menschen - meist in Massengräbern - gefunden worden. Es scheint sich dabei um zumeist Kinder indigener Völker zu handeln, die ihren Familien einst weggenommen und in diesen Internaten umerzogen werden sollten. Sie sollten sowohl ihrer Sprache als auch ihrer indigenen Kultur abschwören und stattdessen die christliche-westliche Kultur akzeptieren. Kanadas Premierminister Justin Trudeau forderte bereits vor den Bränden der beiden Kirchen eine Entschuldigung des Papstes bei den indigenen Völkern Kanadas für das zugefügte Leid.
Arbeitgeberpräsident beklagt "wirtschaftsfeindliche Kultur"
Da haut er aber einen raus! Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbandes, beklagt eine "fast schon wirtschaftsfeindliche Kultur in Deutschland". Er wolle stattdessen lieber die Wirtschaft und das Unternehmertum in die Mitte der Gesellschaft bringen. Ein Weg dazu sollen Schulen sein. Dulger fordert, dass im deutschen Bildungssystem mehr Wirtschaftskompetenz vermittelt werden müsse. "Das Unternehmertum gehört ins Klassenzimmer und in die Schulbücher!" - Er plädiert für das Schulfach Wirtschaft. Für seine eingangs geäußerte steile These von der Wirtschaftsfeindlichkeit hat Dulger übrigens auch eine Erklärung parat. So müsse etwa im "Tatort" keine Berufsgruppe so oft als Bösewicht herhalten wie Unternehmer und Manager. Vielleicht könnte man dem ja entgegenwirken und den guten alten Gärtner als Mörder reaktivieren.
Haie, Delphine und Menschen ringen um Millionen von Sardinen vor Südafrika
Sardinen für alle! So lautet derzeit die Losung vor der Küste des südafrikanischen Durban. Wie in jedem Jahr ziehen aktuell Millionen von Sardinen entlang der Küste - sehr zur Freude von Haien, Delphinen, Albatrossen und Menschen natürlich. Letzte können die Sardinen teils mit Eimern aus dem Wasser fischen, derart viele Tiere gibt es aktuell.
Das Spektakel "Sardine Run" ist daher auch beliebt bei Touristen und Naturfilmern. In großer Zahl pilgern sie jedes Jahr an die südafrikanische Küste. In diesem Jahr fällt aufgrund der Pandemie der Ansturm deutlich kleiner aus.
Mit Slow Jogging gegen Corona-Pfunde
Kennen Sie Slow Jogging? Noch nicht? Zeit wird's!
Slow Jogging ist eine Lauftechnik, die der japanische Sportphysiologe Hiroaki Tanaka bereits vor Jahren erdacht hat. Sie erlebt durch die Corona-Pandemie und die zusätzlichen Pfunde, die die für den ein oder anderen mit sich brachte, nun eine Renaissance. Das Besondere daran sei, dass sie nicht übermäßig anstrengend sei, aber dennoch bei gleicher Strecke die gleiche Anzahl an Kalorien verbrannt würden, als wenn man normal joggen würde. Zudem soll die Technik besonders die Gelenke schonen.
Und so geht's: Läufer machen keinen langen, sondern viel kurze Schritte. Etwa drei pro Sekunde, also 180 in der Minute. Zentral fürs Gelingen ist die Körperhaltung. Gerader Rücken, aufrechter Kopf, Blick nach vorn gerichtet, die Arme sind angewinkelt und schwingen locker mit. Das Aufsetzen des Fußes ist das Wichtigste: Man setzt weder den Hacken noch den Ballen zuerst auf, sondern landet auf dem Mittelfuß.
Tanaka hat die Lauftechnik über Jahrzehnte erarbeitet und weiter ausgefeilt. Er hat an über 60 Marathons teilgenommen und sich, nach eigener Aussage, dabei nie verletzt. Selbst als Über-50-Jähriger sei er Marathons noch unter drei Stunden gelaufen.
Wer die Lauftechnik ein wenig anschaulicher erläutert haben möchte, der schaut einfach ihrem Erfinder zu:
Veranstaltungen bald wieder möglich - aber nicht für Impfmuffel
Die Bundesregierung macht der Veranstaltungsbranche, die nun wahrlich schwer durch die Pandemie getroffen wurde, Hoffnung: Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß erklärte dazu: "Mit zunehmender Impfquote bin ich trotz Virusvarianten zuversichtlich, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkommen." Im Spätherbst könne es so weit sein, dass auch wieder Veranstaltungen mit 10.000 oder mehr Besuchern möglich sind. Voraussetzung ist, dass jeder bis dahin ein Impfangebot erhalten habe.
Bareiß schränkt aber ein, dass die Besucher natürlich geimpft oder getestet sein müssten. Damit könnten Konzerte oder Fußballspiele für Impf- oder Testmuffel weiterhin nur eine Wunschvorstellung bleiben, denn Bareiß wird deutlich: "Wer für sich die Freiheit in Anspruch nimmt, sich nicht impfen oder testen zu lassen, der muss auch die unternehmerische Freiheit des Veranstalters akzeptieren, ihn nicht hineinzulassen."
2020 bedeutete für die Veranstaltungsbranche einen Umsatzrückgang von 80 Prozent gegenüber 2019. Die Kritik an der extremen Einschränkung der Branche war seinerzeit massiv, gerade weil andere Branchen kaum von Einschränkungen betroffen waren. In einem vielfach geteilten Insta-Video brachte etwa der Trompeter Till Brönner frühzeitig vieles davon auf den Punkt.
Der Sommer zeigt sich von seiner schönsten Seite
Der Sonntag wird noch schöner als der gestrige Samstag. Ab dem späten Nachmittag kann es aber im Süden und Westen zu vereinzelten Gewittern kommen. Bis dahin heißt es aber: hochsommerliche Temperaturen genießen!
Weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Piusheim bei München
Die Skandale rund um Missbrauchsvorwürfe gegen vor allem katholische Geistliche reißen nicht ab. Bereits vor gut einem Jahr wurde bekannt, dass es in dem früheren katholischen Piusheim bei München zu Missbrauch gekommen sein soll. Damals wurde eigentlich gegen einen Mann prozessiert, der seine Enkel und deren Freunde schwer misshandelt haben soll. Bei der Gerichtsverhandlung verwies er allerdings auf ähnliche Vorgänge, die er selbst als Jugendlicher in eben jenem Piusheim erlebt haben soll - Sexpartys und Prostitution, die unter anderem im Selbstmord eines Mitschülers gipfelten. Der Mann erhielt eine Haftstrafe von zehneinhalb Jahren, allerdings wurde festgestellt, dass seine Erlebnisse in dem Heim wohl zu einem völlig abseitigen Wertesystem geführt hätten. Das, was er den Kindern später antat, habe er demnach für Liebe gehalten.
Grund genug für die Staatsanwaltschaft Ermittlungen in dem Fall anzustellen. Nachdem sich bis Anfang des Jahres zehn oder elf Opfer bei der Initiative "Eckiger Tisch" meldeten, kamen nun wohl drei weitere hinzu. Der Vorsitzende Matthias Katsch fordert, dass Menschen, die ein Leben lang mit ihrer Geschichte im Schatten leben mussten, Aufmerksamkeit und Anerkennung verdienten.
Verdi fordert: Schützt den arbeitsfreien Sonntag!
Vor den Bundestagswahlen im Herbst bringen sich nicht nur Spitzenpolitiker und Parteien in Stellung, auch Kirchen, Verbände und andere gesellschaftliche Gruppen richten sich mit ihren Forderungen an die künftigen Regierungsparteien. So etwa auch die Gewerkschaft Verdi und kirchliche Verbände, die sich für den weiterhin arbeitsfreien Sonntag starkmachen.
Der Sonntag sei der letzte Tag der Woche, an dem die Beschäftigten darauf vertrauen könnten, Zeit für sich selbst und ihre Familien zu haben, schreiben sie in einem Brief an Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock. Sie beziehen sich damit wohl auf eine Forderung des Handelsverbands Deutschland (HDE) eine generelle Öffnung des Einzelhandels an Sonntagen zuzulassen. Der HDE argumentiert wohl vorrangig mit Kompensationsmöglichkeiten aufgrund der Corona-Krise, aber es ist wohl kein Geheimnis, dass der Verband auch unabhängig von der Pandemie fürs Einkaufen am Sonntag trommelt. So heißt es etwa auch, dass Einkaufen genauso Teil der Freizeitgestaltung sei, wie der Restaurant- oder der Museumsbesuch. Daher müsse die systematische Benachteiligung des Handels beendet werden.
Verdi und Co., die sich in der "Allianz für den freien Sonntag" zusammengeschlossen haben, halten dagegen, dass beim Shoppen am Sonntag einfach nur Umsätze aus der Woche verschoben würden, aber dem Einzelhandel kein zusätzlicher Umsatz entstünde. Stattdessen würden die Kosten steigen und der "Verdrängungs- und Vernichtungswettbewerb", der in der Branche bereits existiere, nur weiter angeheizt.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Was war das gestern für ein Sporttag? Erst kegeln die Dänen die tapferen Waliser übermäßig deutlich aus der Europameisterschaft, dann machen es die bis dato souveränen Italiener gegen die Österreicher so richtig spannend. Aber, sie setzen sich am Ende durch und stehen wie die Dänen im Viertelfinale. Heute drehen wir noch ein wenig an der Spannungsschraube: Erst müssen um 18 Uhr die hoch gehandelten Niederländer gegen die überraschend guten Tschechen ran, bevor am Abend dann wohl DER Knaller im Achtelfinale steigt - neben England gegen Deutschland natürlich: Belgien gegen Portugal. Ich drücke uns allen die Daumen, dass wir ein Fußballfest erleben werden.
Es bleibt aber auch abseits des Fußballs sportlich interessant. Die Tour de France geht auf ihre zweite Etappe. Heute geht es über 183,5 Kilometer von Perros-Guirec nach Mûr-de-Bretagne. Hoffen wir, dass den Fahrern Stürze wie gestern heute erspart bleiben.
Ansonsten sieht es eher nach einem ruhigen Sonntag aus. Wichtige Themen sind aber weiterhin:
Die aus Mali ausgeflogenen Bundeswehrsoldaten
Die Messerattacke in Würzburg und ihre Folgen
Sonne, Sonne und nochmals Sonne - das Wetter wird heute noch schöner als gestern - aber dazu später mehr
In Frankreich steht die zweite Runde der Regionalwahlen an
Neun Verletzte bei Balkoneinsturz in NRW
Das hat sich eine Gruppe junger Menschen in Horn-Bad Meinberg wohl auch anders vorgestellt: Sie befanden sich auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses in der nordrhein-westfälischen Kleinstadt, als der Holzboden plötzlich nachgab und einige von ihnen in die Tiefe stürzten. Vier von ihnen waren zwischen Trümmerteilen eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Insgesamt verletzten sich neun Menschen bei dem Sturz, fünf von ihnen sogar schwer. Die Feuerwehr musste mit 70 Einsatzkräften anrücken.
Zwei Hotdogs, Getränke und ein Wahnsinns-Trinkgeld
US-Amerikaner geben in der Regel zwischen 15 und 20 Prozent Trinkgeld, deutlich mehr als wir Deutschen. Ein Gast im US-Bundesstaat New Hampshire kaufte in einem Grill-Restaurant zwei Hotdogs und dazu Getränke. Das Ganze machte 37,93 Dollar - umgerechnet also ein Trinkgeld zwischen 5,70 und 6,80 Dollar.
Bei der Bezahlung per Kreditkarte erhöhte der Kunde jedoch den Betrag auf 16.037,93 Dollar, er gab also 16.000 Dollar Trinkgeld. Die Kellnerin und der Restaurantbesitzer waren aus dem Häuschen. Der Gast begründete ganz nonchalant: "Ich will, dass Sie es behalten. Sie arbeiten hart." Das Restaurant hatte, wie viele andere auch, in der Corona-Krise über Monate geschlossen.