Das war Mittwoch, der 20. November
Liebe Leserinnen und Leser
Die Autoindustrie musste heute eine schlechte Nachricht hinnehmen. Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland 2900 Stellen abbauen und so die Kosten senken. In Köln sind die Europazentrale und die Produktion von zwei Elektroauto-Modellen angesiedelt. Nach Betriebsratsangaben hat Ford in der Domstadt derzeit rund 11.500 Stellen - das hieße, dass dort etwa jede vierte Ford-Stelle gestrichen werden könnte.
Ein anderer Autobauer hat vielleicht einen Weg aus der Krise aufgezeigt bekommen. Die IG Metall und der Konzernbetriebsrat haben Volkswagen ein Zukunftskonzept vorgelegt, mit dem der Wolfsburger Autobauer in die Lage versetzt werden soll, sich in den kommenden Jahren auch ohne Werksschließungen und Entlassungen zu sanieren. Das Konzept sehe einen Gehaltsverzicht vor, der die Arbeitskosten um rund 1,5 Milliarden Euro senken werde, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Mehr zum Wirtschaftsgeschehen am heutigen Tage finden Sie wie immer im Börsentag.
Auch was den russischen Angriffskrieg in der Ukraine angeht, war heute ein ereignisreicher Tag. Es wurde laut russischen Angaben ein deutscher Staatsbürger in Russland festgenommen. Außerdem griff die Ukraine Berichten zufolge erstmals mit dem britischen Marschflugkörper Storm Shadow Ziele in Russland an.
Für mehr Details und Updates lesen Sie doch in unseren Ukraine-Ticker rein
Abgesehen davon möchte ich Ihnen heute noch folgende spannende Artikel ans Herz legen:
Ex-Kreml-Diplomat zu Atom-Angst "Putin braucht keine Nukleardoktrin, die ist Quatsch"
Laserexperiment zeigt Paradoxon: Auch Licht wirft einen Schatten
Machen Sie sich noch einen entspannten und geruhsamen Abend und schauen Sie morgen gerne wieder rein! Ich freue mich. Bis Dahin!
Ihr Tobias Hauser
Russland schenkt Nordkorea mehr als 70 Zootiere
Russland hat dem Zoo der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang mehr als 70 Tiere geschenkt. Die Regierung in Moskau teilte mit, die Tiere seien an Bord eines Regierungsflugzeugs nach Nordkorea geflogen worden. Sie seien von russischen Beamten und Experten des Moskauer Zoos begleitet worden.
"Historisch gesehen haben Tiere immer eine besondere Rolle in den Beziehungen zwischen Staaten gespielt", sagte der russische Minister für natürliche Ressourcen, Alexander Koslow, der mit den Tieren reiste, im Fernsehen. "Sie wurden als Zeichen der Unterstützung, Freundlichkeit und Fürsorge überreicht." Teil des Geschenks an Pjöngjang waren der Regierung zufolge ein afrikanischer Löwe, zwei Bären, zwei Hausyaks, 25 Fasane, 40 Mandarinenten und fünf weiße Kakadus.
Israel bombardiert Syrien, Libanon und Gazastreifen - viele Tote
Israels Armee hat erneut Ziele nahe der Küstenstadt Tyrus im Libanon bombardiert und dabei nach dortigen Angaben mindestens neun Menschen getötet und 65 weitere verletzt. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Retter würden Trümmer beseitigen, um nach weiteren Opfern zu suchen. Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Drohnen der israelischen Luftwaffe seien über dem Gebiet unterwegs.
Schon früher am Tag sind bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 41 Toten nach dem Angriff. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Israelische Luftangriffe haben am Mittwoch auch im Gazastreifen 15 Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern waren fünf Kinder, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AP berichtete, der die Leichen sah. Die Zivilverteidigung des Gazastreifens teilte auf der Plattform Telegram mit, dass der Angriff ein Zelt getroffen habe, in dem vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen seien. Ein weiterer israelischer Luftangriff traf ein Schulgebäude, das als Notunterkunft genutzt wird, in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens.
Musk gibt Einblick in Pläne für Umbau des US-Regierungsapparates
Der vom designierten US-Präsidenten Donald Trump als Regierungsberater berufene Hightech-Unternehmer Elon Musk hat Einblicke in seine Pläne für einen radikalen Umbau des Regierungsapparates in Washington gegeben. In einem gemeinsam mit dem Geschäftsmann Vivek Ramaswamy verfassten Beitrag im "Wall Street Journal" hieß es, eine überbordende Bürokratie sei eine "existenzielle Bedrohung" für die US-Demokratie.
Hunderte Milliarden Dollar öffentlicher Ausgaben würden nun unter die Lupe genommen. Um die Kosten zu senken, seien ein massiver Stellenabbau, die Streichung von Subventionen sowie die Aufhebung zahlreicher Regulierungen erforderlich. "Die Wähler haben Donald Trump am 5. November mit einem klaren Mandat für einen radikalen Wandel ausgestattet, und sie verdienen es, diesen auch zu bekommen", hieß es in dem Artikel. Trump hatte Musk gemeinsam mit Ramaswamy mit der Leitung eines "Department of Government Efficiency" (DOGE) betraut, einer neuen Abteilung für Regierungseffizienz.
Stieftochter wochenlang in der Dusche eingesperrt - Mutter angeklagt
Es ist ein ausgesprochen gruseliger Fall, der ab Donnerstag vor dem Landgericht Neubrandenburg verhandelt wird. Da muss sich eine 39-jährige Frau verantworten, die in Mecklenburg-Vorpommern ihre minderjährige Stieftochter massiv misshandelt und wochenlang in einer Dusche eingesperrt haben soll. Laut Anklage hatte sie das Mädchen zwischen 2020 und Sommer 2021 mehrfach in der Dusche eingesperrt - zum Schluss wochenlang -, wo es essen, schlafen und auch seine Notdurft verrichten musste.
Als die vorgeworfenen Straftaten begannen, war das Opfer 14 Jahre alt. Neben der Frau aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald sind auch ihr 46 Jahre alter heutiger Ehemann - der Vater der Geschädigten - sowie die 17-jährige Tochter der Frau angeklagt. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung, Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Möglicherweise wird die Öffentlichkeit bei der Verhandlung ausgeschlossen.
Tom Kaulitz klagt über Heidi Klums Morgenroutine
Heidi Klum und ich haben vermutlich nicht so viel gemeinsam. In dieser Einschätzung bestätigt mich auch diese neue Nachricht: In der neuesten Folge ihres Podcasts "Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood" gewähren die Tokio-Hotel-Zwillinge Bill und Tom Kaulitz einmal mehr Einblicke in ihr Privatleben. So beginnt Heidi Klums Ehemann Tom Kaulitz die Podcast-Ausgabe gleich mit einer Klage über seine Frau. Modelmama Klum habe ihn am Morgen der Podcast-Aufnahme geweckt - und dabei handele es sich nicht um einen Einzelfall.
"Ich bin früh aufgestanden, um sieben Uhr", sagt Tom im Gespräch mit seinem Bruder. Und weiter: "Aber von alleine, weil meine Frau wieder von alleine aufgewacht ist und schon angefangen hat, den Montag zu starten." Er selbst hätte seinen Wecker auf 7:30 Uhr eingestellt. Toms ursprünglicher Plan sei es zudem gewesen, "noch ein paar Mal zu snoozen. Aber wenn ich dann schon höre, dass die Dusche schon an ist, und der Kaffee geht schon an, und ich hör' schon Rumlaufen und die Hunde sind schon..., dann fühlt man sich schlecht", beschreibt er sein Erlebnis an besagtem Montagmorgen weiter. Kann ich verstehen. Ich bin ja eher Spätaufsteher (und mache demnach gerne Schichten wie die heutige, bei der ich Sie durch den Abend begleite).
Mann stirbt nach Polizeieinsatz in Niedersachsen - Todesursache unklar
Ein junger Mann hat bei einem Polizeieinsatz in Apen in Niedersachsen das Bewusstsein verloren und ist wenige Stunden später in einer Klinik gestorben. "Der Leichnam wies keine Spuren von Gewalteinwirkungen auf", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Warum der 21-Jährige ums Leben kam, werde noch ermittelt. Zeugen meldeten am Montagnachmittag der Polizei, dass ein Mann in einer psychischen Ausnahmesituation in der Gemeinde unterwegs sei. Als die Beamten bei der Wohnung des 21-Jährigen eintrafen, hörten sie Hilferufe einer Frau. Der Mann soll sich mit seiner Mutter in einen Raum eingeschlossen haben. Die Polizei öffnete nach eigenen Angaben gewaltsam die Tür und legte dem Mann Handschellen an.
Die Frau blieb unverletzt, wie die Beamten weiter mitteilten. Plötzlich habe der 21-Jährige das Bewusstsein verloren. Ein Rettungsdienst habe den Mann zunächst wieder stabilisiert. Er kam in ein Krankenhaus, wo er noch in der Nacht starb. Das Amtsgericht ordnete eine Obduktion an. "Ein Verschulden der vor Ort agierenden Polizeibeamten und des Rettungsdienstes konnte ausgeschlossen werden", heißt es in der Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Weitere Details nannten die Ermittler zunächst nicht.
Experten legen Gutachten zu Breiviks psychischer Gesundheit vor
Der norwegische Rechtsterrorist Anders Behring Breivik leidet nach Angaben von Experten nicht an einer psychischen Erkrankung. In einem neuen Gutachten machten zwei Sachkundige nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB fest, dass der 45-Jährige weder als krank noch als psychotisch oder psychisch krank betrachtet werde.
Der Psychologe Kåre Nonstad und die Psychiaterin Pia Jorde Løvgren sind der Ansicht, dass Breivik die Terroranschläge in Oslo und auf der Insel Utøya am 22. Juli 2011 mit insgesamt 77 Toten aufgrund seiner politischen Radikalisierung verübt habe, er aber auch narzisstische Züge aufweise. Das berichteten die beiden nach NTB-Angaben am zweiten Tag einer Gerichtsverhandlung im Gefängnis Ringerike, wo Breivik seit Dienstag prüfen lässt, ob er vorzeitig auf Bewährung aus der Haft entlassen werden kann. Die Verhandlung geht noch bis Donnerstag, mit einem Urteil wird erst zu einem späteren Zeitpunkt gerechnet. Breiviks Chancen auf eine Freilassung sind gering.
Trump hat bei Musk-Besuch erstmals Cybertruck in seiner Autokolonne
Auf dem Weg zu Elon Musk in der texanischen Space-X-Zentrale ist in der Autokolonne des angehenden US-Präsidenten Trump erstmals Teslas Cybertruck gesichtet worden. Normalerweise sind die Fahrzeuge in der Präsidentenkolonne stark gepanzert, was auf den Cybertruck allerdings nicht zutreffen dürfte.
Mette-Marits Sohn wird noch eine Vergewaltigung vorgeworfen
Dem Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, wird ein weiteres Sexualdelikt vorgeworfen. Es sei ein zweiter Vorfall aufgedeckt worden, sagte der mit dem Fall betraute Strafverfolger Andreas Kruszewski von der Osloer Polizei nach dem Ende eines Haftprüfungstermins in der norwegischen Hauptstadt. Dazu werde nun ermittelt. Es gehe wie in dem anderen Fall um sexuellen Umgang mit einer Frau, die nicht in der Lage gewesen sei, sich der Handlung zu widersetzen.
Dies sei der Grund, warum man um zwei Wochen Untersuchungshaft für den 27-Jährigen gebeten habe, sagte Kruszewski. Eine Entscheidung dazu sollte nach Angaben aus dem Gericht noch im Laufe des Tages fallen, steht aber noch aus. Gegen Høiby sind in den vergangenen Monaten immer neue Vorwürfe laut geworden, darunter Körperverletzung gegen Ex-Freundinnen und Sachbeschädigung. Am Dienstag hatte die Polizei die Anschuldigungen unter anderem um ein Sexualdelikt ausgeweitet, das Høiby über seinen Anwalt Øyvind Bratlien bestritt. Konkret geht es der Polizei zufolge um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Person, die bewusstlos ist oder sich aus anderen Gründen der Handlung nicht widersetzen kann.
USA blockieren erneut Resolution für Waffenruhe in Gaza
Die Vereinigten Staaten haben erneut die Verabschiedung einer völkerrechtlich bindenden UN-Resolution für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen blockiert. Der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood legte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York ein Veto gegen eine entsprechende Beschlussvorlage ein. Alle anderen Mitglieder des 15-köpfigen Rates stimmten dafür.
Der Text war von allen zehn nicht ständigen Mitgliedern des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen eingereicht worden. Nach wochenlangen Verhandlungen und Änderungen auf Wunsch des Israel-Verbündeten USA blieb am Ende Uneinigkeit vor allem über eine Formulierung: Im Entwurf hieß es, der Sicherheitsrat "verlangt eine sofortige, bedingungslose und dauerhafte Waffenruhe, die von allen Parteien zu respektieren ist; bekräftigt ferner seine Forderung nach der sofortigen und bedingungslosen Freilassung aller Geiseln". Die USA störten sich daran, dass die beiden Forderungen nicht miteinander verbunden waren - dass also die Waffenruhe nicht an die Bedingung der Freilassung der israelischen Geiseln geknüpft wurde.
Britische Polizei löst 57 Jahre alten Vergewaltigungsfall
Auch Jahrzehnte nach dem Verbrechen können heutzutage Cold Cases gelöst werden. In Großbritannien hat die Polizei einen fast 60 Jahre zurückliegenden Mord- und Vergewaltigungsfall aufgeklärt. Wie die Polizei mitteilte, wurde im ostenglischen Ipswich am Dienstag ein 92-jähriger Tatverdächtiger festgenommen. Am Mittwoch wurde der Mann in Bristol im Südwesten Englands einem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.
Im Juni 1967 war die 75-jährige Louisa Dunne tot in ihrem Haus in Bristol gefunden worden. Sie war nach Polizeiangaben stranguliert und erstickt worden. Der Fall galt bis zuletzt als unaufgeklärter sogenannter Cold Case. Im vergangenen Jahr nahm die Polizei die Ermittlungen aber wieder auf und ordnete unter anderem neue forensische Untersuchungen von Beweismitteln ein.
Sibirischer Tiger rammt Eisentor aus den Angeln - Bauer entkommt nur knapp
Ein Überwachungsvideo aus der chinesischen Provinz Heilongjiang zeigt die gewaltige Kraft eines sibirischen Tigers. Das Tier attackiert einen neugierigen Bauern und rammt dabei ein eisernes Tor scheinbar mühelos aus den Angeln. Der Landwirt kommt mit einem Schrecken davon.
Berliner Lehrer rufen um Hilfe: Angst, Gewalt und Chaos
Der Hilferuf der Lehrer einer Berliner Schule klingt dramatisch. Richtiger Unterricht sei kaum noch möglich, schreiben die Pädagogen der Friedrich-Bergius-Schule aus Friedenau in einem Alarmbrief an die zuständige Schulaufsicht. Aggressive Schüler bedrohten Lehrer und würden sich gegenseitig mobben. Das Lehrer-Kollegium schreibt, es vergehe kein Tag ohne Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrern vor allem durch männliche Schüler. Es gebe eine "bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe". Auf dem Schulhof würden Böller gezündet und Wasserflaschen auf Personen geworfen. Lehrer fühlten sich bedroht und seien zahlenmäßig unterlegen.
Verstärkt müsse die Schule die Polizei rufen. Anwohner würden sich über Schüler beschweren, benachbarte Supermärkte Hausverbote verhängen. Trotz strenger Hausordnung und Schulpädagogik komme die Schule immer mehr an ihre Grenzen. Die Berliner Senatsschulverwaltung erklärte: "Die Schulaufsicht ist mit der Schulleitung im Austausch und wird in Kürze bei einem klärenden Gespräch weitere Unterstützung anbieten, aber auch die Vorgänge an der Schule prüfen."
"Vertrauen zerstört": CSU-Minister wettert gegen ARD und ZDF
Nach der Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags sieht Bayerns Medienminister und Staatskanzleichef Florian Herrmann von der CSU die weiteren Beratungen der Länder zu einem neuen Finanzierungsmodell für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefährdet. "Die Klage der Rundfunkanstalten ist ein unfreundlicher Akt", sagte Herrmann. "Das stellt alle Bemühungen um ein neues geordnetes Verfahren zur Ermittlung des Rundfunkbeitrags infrage." Man habe sich "im Länderkreis auf einen klaren Zeitplan verständigt, um die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks offen zu diskutieren und zukunftssicher zu gestalten", sagte Herrmann. "ARD und ZDF ist das offensichtlich egal. Die Klage wirft uns erheblich zurück und hat viel Vertrauen zerstört."
Der bayerische Journalistenverband (BJV) wirft der Staatsregierung und anderen Länderchefs vor, mit einer Ablehnung der empfohlenen Erhöhung die Verfassung zu verletzen. "Ministerpräsidenten verstoßen wider besseres Wissen gegen die Verfassung und müssen vom Bundesverfassungsgericht eingefangen werden. Hier stehen nicht Akzeptanz und Vertrauen von ARD und ZDF auf dem Spiel, sondern Akzeptanz und Vertrauen der Rundfunkpolitik", sagte BJV-Chef Harald Stocker einer Mitteilung zufolge.
Ford will in Deutschland 2900 Stellen abbauen
Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland 2900 Stellen abbauen und so die Kosten senken. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Kölner Werk wegfallen, wie das Unternehmen weiter mitteilt.
Autofahrer kracht durch Shoppingmall-Dach - ein Toter
Dramatische Szenen in Guatemala-Stadt: Mit hoher Geschwindigkeit durchbricht ein Autofahrer die Wand eines Parkhauses und stürzt durch das Dach des daruntergelegenen Einkaufszentrums. Das Fahrzeug kracht auf einen Kiosk, wobei ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt werden. Überwachungskameras halten den Vorfall fest.
Schichtwechsel
Meine Kollegin Friederike Zörner hat sich ihren Feierabend verdient und darf den Spätherbst genießen. Ich sitze am Schreibtisch und bin bis zum Abend im "Tag" für Sie da - mit spannenden News und vielleicht der einen oder anderen skurrilen Geschichte. Falls Sie Fragen, Feedback oder Anmerkungen haben - schreiben Sie gerne eine Mail an tobias.hauser[at]ntv.de. Los geht's!
Gysi & Co. erklären, wie die "Mission Silberlocke" die Linke retten soll
In den USA wären sie noch im besten Politiker-Alter, doch in Deutschland gelten der frühere Linken-Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi (76 Jahre alt), der noch in Thüringen amtierende Ministerpräsident Bodo Ramelow (68) und der frühere Fraktionschef Dietmar Bartsch (66) als "altgedient" und im besten Renten-Alter. Doch die drei denken nicht ans Aufhören, sondern treten bei der vorgezogenen Bundestagswahl als Direktkandidaten an. "Wir drei werden direkt kandidieren für den Deutschen Bundestag und hoffen, auch die Direktmandate zu erringen", sagte Gysi bei einer Pressekonferenz in Berlin. Ramelow beschrieb als Ziel des "Mission Silberlocke" genannten Vorhabens, über die sogenannte Grundmandatsklausel in den Bundestag einzuziehen.
Diese besagt: Wenn eine Partei mindestens drei Direktmandate gewinnt, kann sie auch dann in der Stärke ihres Zweistimmenergebnisses in den Bundestag einziehen, wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt. Die Linke profitierte zuletzt 2021 von der Grundmandatsklausel - damals erhielt sie nur 4,9 Prozent der Zweitstimmen, konnte dank dreier Direktmandate in Berlin und Leipzig aber mit insgesamt 39 Abgeordneten in den Bundestag einziehen. In aktuellen Umfragen liegt die Partei erneut unter der Hürde (im aktuellen Trendbarometer sind es 4 Prozent).
Notfall-Rationen bei Krieg: Skandinavische Länder geben Ratschläge für den Ernstfall
In den sozialen Medien machen derzeit Hinweise zu Notfallrationen die Runde, die skandinavische Regierungen an die Bürgerinnen und Bürger verschickt haben. Die BBC berichtete etwa zu Wochenbeginn, dass Millionen von Schweden eine Broschüre erhalten, in der sie darüber aufgeklärt werden, wie sie sich auf einen Krieg oder eine andere unerwartete Krise vorbereiten und damit umgehen können. Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass sich die Sicherheitslage aufgrund des von Russland verursachten Ukraine-Kriegs zuletzt verschlechtert habe (aktuelle Entwicklungen lesen Sie in unserem Liveticker). Auch das Nachbarland Finnland habe gerade seine eigenen neuen Ratschläge zur "Vorbereitung auf Zwischenfälle und Krisen" online veröffentlicht. Und die Menschen in Norwegen hätten laut dem Bericht kürzlich eine Broschüre erhalten, in der sie aufgefordert werden, sich darauf vorzubereiten, im Falle extremer Wetterbedingungen, eines Krieges oder anderer Bedrohungen eine Woche lang auf sich allein gestellt zurechtzukommen.
Diese Dinge gehören unter anderem zu den vorgeschlagenen Notrationen:
jede Menge Trinkwasser
haltbare Lebensmittel wie Bohnen in Dosen, Energieriegel und Nudeln
Medikamente und Erste-Hilfe-Koffer, einschließlich Jodtabletten für den Fall eines nuklearen Unfalls
Tiernahrung
Toilettenpapier
Notstromversorgung, Feuerholz, batteriebetriebene Geräte (Radio, Taschenlampe etc.), Kerzen
und für die Menschen in Schweden steht das auf der Liste: Kartoffeln, Kohl, Karotten und Eier sowie Dosen mit Bolognesesoße und vorbereitete Blaubeer- und Hagebuttensuppe
Gut zu wissen: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat ebenfalls eine Broschüre herausgegeben, was Sie im Notfall vorrätig haben sollten.
Artist stürzt bei Stuttgarter Dinner-Show in die Tiefe
Bei einer Dinner-Show in einem Zelt in Stuttgart werden am Dienstagabend den Gästen mehrere Gänge serviert. Dazwischen kommen sie in den Genuss von artistischen, musikalischen und komödiantischen Acts. Doch die Freude hält nicht lange an: Ein Artist stürzt bei der festlichen Dinner-Show in die Tiefe. Laut einem Sprecher des Veranstalters rutschte der 32-jährige Künstler gegen 22.30 Uhr an einem Mast ab und fiel rund sechs Meter auf einen Holzboden in der Zeltmitte. Dort blieb er zunächst regungslos liegen. Seine Kollegen hätten ihn hinter die Bühne gebracht, ein Rettungswagen schließlich ins Krankenhaus.
Zwar sei das Dessert den rund 350 Gästen noch serviert worden, die künstlerischen Darbietungen wurden den Angaben zufolge aber nach dem Absturz abgebrochen für den Abend. Der 32-Jährige liege zwar noch im Krankenhaus, es gebe aber Anlass zum Optimismus, was seinen Zustand angehe, so der Sprecher. Er sei ansprechbar, es gebe auch keine Hinweise auf Knochenbrüche.
"Bomben-Zyklon" sucht Nordwesten der USA heim
Die Bezeichnung lässt schon Schlimmes erahnen: Ein sogenannter "Bomben-Zyklon" hat im Nordwesten der USA mindestens einen Menschen das Leben gekostet und weitreichende Stromausfälle verursacht. Eine Frau sei in Lynnwood im US-Staat Washington umgekommen, als ein großer Baum auf ein Obdachlosenlager gekracht sei, teilte die Feuerwehr im Bezirk South County über X mit. In der Großstadt Seattle fiel ein Baum auf ein Fahrzeug, wodurch ein Insasse vorübergehend eingeschlossen wurde, wie die örtliche Feuerwehr meldete. Später hieß es, die Person sei gerettet worden und in stabilem Zustand.
Am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) waren mehr als 600.000 Haushalte als Folge des Unwetters nach Angaben der Webseite poweroutage.us ohne Strom. Am Dienstagabend brachte der "Bomben-Zyklon" Starkwinde und Regen über den Nordwesten der USA. Die Bezeichnung rührt daher, dass sich der Zyklon rapide verstärkt. Das Wetterzentrum sagte für die Region übermäßigen Regen bis Freitag voraus. Zudem gab es Warnungen vor orkanartigen Stürmen.
Ex-Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger hadert mit Bruch der Ampel-Koalition
Als die FDP Medienberichten zufolge Ende September damit anfing, akribisch den Ausstieg aus beziehungsweise den Kollaps der Ampel-Koalition vorzubereiten, war auch Bettina Stark-Watzinger dabei. Wobei die FDP-Politikerin und ehemalige Bundesbildungsministerin die "D-Day"-Gespräche anders verstanden wissen will. Im Podcast des Portals Politico sagte sie zu den Berichten über die Treffen: "Das sind Optionen, die man durchspielt. Das ist normal und das war, wie wir wissen, bei allen so."
Trotz der wochenlangen Diskussionen hadert Stark-Watzinger nach eigenem Bekunden mit dem Ampel-Aus. "Ich habe in den letzten Monaten sehr mit mir gerungen, weil das keine einfache Entscheidung ist." Und weiter: "Man hat eine Verantwortung übernommen und man möchte was bewegen." Aber für sie sei klar gewesen, dass es einen Aufbruch im Land brauche, ein Ultimatum mit einer Aufhebung der Schuldenbremse sei zudem keine Option für sie gewesen. "Verfassungsbruch stand für mich nicht im Raum", fügte sie hinzu. Die Entscheidung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, aus der FDP auszutreten, aber Minister zu bleiben, respektiert sie demnach. "Wir haben alle abgewogen", sagte Stark-Watzinger. "Ich habe eine andere Einstellung dazu. Insofern kann ich es nicht ganz verstehen, aber ich respektiere das."
Haus fliegt in die Luft - Türkamera filmt tödliches Unglück in Ohio
In der US-amerikanischen Gemeinde Bethel explodiert ein ganzes Haus. Die Türkamera eines Nachbarn hält den Moment fest. Die Anwohner schildern, wie sie die Explosion wahrgenommen haben. Zwei Menschen sterben, ein weiterer muss ins Krankenhaus.
19-Jährige stundenlang nahe S-Bahnhof vergewaltigt
Ein Mann soll eine 19-Jährige an einem S-Bahn-Halt nahe München nachts über Stunden in einem Gebüsch vergewaltigt haben. Der 25-Jährige sei dringend verdächtig, die junge Frau überfallartig angegriffen zu haben, nachdem sie in Hallbergmoos aus einer S-Bahn gestiegen sei, teilte die Polizei mit. Erst nach gut dreieinhalb Stunden hätten aufmerksame Passanten die Hilferufe der Frau gehört.
Der Tatverdächtige, ein deutscher Staatsbürger, sei daraufhin geflüchtet, die Zeugen hätten ihn aber verfolgt - und so dafür gesorgt, dass Polizisten den Mann wenige Minuten später in der Nähe des Tatorts festgenommen hätten. Die junge Frau sei medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Der aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck stammende Angreifer kam in Untersuchungshaft. Ermittelt werde wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung.
Hubschrauberbesatzung findet vermisste Seniorin in Gleisbett
Dank einer schnellen Suchaktion konnte eine vermisste Seniorin in Rimbach wenige Stunden nach ihrem Verschwinden in einem Gleisbett gefunden werden. Wie die Polizei mitteilte, wurde die 82-Jährige am frühen Morgen von dem Seniorenzentrum, in dem sie lebt, als vermisst gemeldet. Dort sei sie letztmalig am späten Dienstagabend in ihrem Zimmer gesehen worden. Nicht zuletzt wegen der kalten Witterung seien sofort entsprechende Suchmaßnahmen nach der Vermissten eingeleitet worden. Dazu wurden laut Polizei auch Suchhunde und ein Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel aus Egelsbach angefordert.
Die Besatzung des Polizeihubschraubers habe die vermisste Seniorin gegen 7.15 Uhr in einem Gleisbett im Ortsteil Zotzenbach entdeckt. Der Zugverkehr sei daraufhin sofort gesperrt worden. Die 82-Jährige wurde mit einer Unterkühlung, ansonsten aber wohl wohlauf vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert.
Talklegende Jay Leno stürzt Hügel hinunter und verletzt sich
Die Liste der schwerwiegenden Unfälle von Jay Leno wird länger. Zur Erinnerung: Im November 2022 wurde der frühere Talkmaster wegen Verbrennungen zweiten und dritten Grades im Gesicht, an der Brust und an den Händen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Verletzungen zog er sich bei einem Brand in seiner Garage zu. Er benötigte zwei Hauttransplantationen. Im Januar 2023 verriet er dann, dass er einen Motorradunfall hatte. In einem Interview mit dem "Las Vegas Review-Journal" berichtete er, dass er sich dabei mehrere Knochenbrüche zugezogen hatte.
Und jetzt das nächste Unglück: Bei einem Sturz verletzte sich der 74-Jährige im Gesicht und brach sich das Handgelenk. Der Unfall ereignete sich, als der TV-Star in einem Hotel auf einem Hügel wohnte und ein nahegelegenes Restaurant besuchen wollte. Da er kein Auto hatte, ging er Medienberichten zufolge zu Fuß. Eine Abkürzung über einen Hügel stellte sich als steiler heraus, als er erwartet hatte. Er stürzte etwa 20 Meter den Hügel hinunter und schlug dabei mit dem Kopf auf einen Felsen auf, wie er sagte. Gute Besserung!
Überwachungsvideo zeigt verdächtiges chinesisches Schiff in der Ostsee
Nach der mutmaßlichen Sabotage an Datenkabeln in der Ostsee gerät ein chinesischer Frachter ins Visier der Behörden. Das Schiff soll genau zu dem Zeitpunkt im betroffenen Gebiet unterwegs gewesen sein. Der Frachter wurde von einer Überwachungskamera gefilmt und soll inzwischen von der dänischen Marine gestoppt worden sein.
Grünen-Vorsitzende sieht bei der SPD große Zweifel an Kanzler Scholz
Die neue Grünen-Vorsitzende sieht bröckelnden Rückhalt für Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner Partei. "Bei der SPD gibt es offensichtlich große Zweifel daran, ob der Kanzler ein guter Kanzler ist und ob er ein guter Kanzlerkandidat sein kann", so Franziska Brantner im Frühstart von RTL und ntv. Diese Frage würden sich die SPD-Abgeordneten in diesem Moment selbst stellen. "Sie sagen, er ist nicht derjenige, der dieses Land doch in die Zukunft führen soll. Sie schlagen Boris Pistorius vor", ergänzte Brantner. Dabei gehe es auch um eine inhaltliche Ausrichtung der Partei. "Boris Pistorius und Olaf Scholz stehen zum Beispiel mit Blick auf die Ukraine ja nicht auf der gleichen Stelle. Sie haben andere Ansätze. Von daher stellt sich schon die Frage: Wofür steht die SPD?", so Brantner. Auf die Frage, gegen wen der beiden sie mit den Grünen lieber antreten würde, antwortete Brantner: "Das entscheidet die SPD." Und weiter: "Die SPD hat offensichtlich noch Fragen zu klären. Wir haben sie bei uns geklärt."
86-Jähriger erfasst mit Auto Fußgänger - zwei Schwerverletzte
Ein Auto hat in Schmölln-Putzkau in Sachsen zwei Fußgänger erfasst und schwer verletzt. Eine 70-jährige Frau wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik nach Dresden geflogen, ein 73 Jahre alter Mann kam ebenfalls zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus, wie die Polizei in Görlitz mitteilte.
Der Mann und die Frau wollten nach bisherigen Erkenntnissen am Dienstagnachmittag an einer Haltestelle im Ortsteil Putzkau die Bundesstraße B98 überqueren, als der 86 Jahre alte Autofahrer aus Richtung Bischofswerda gefahren kam. Wie genau es zu dem Unfall kam, ist noch nicht klar. Zum aktuellen Gesundheitszustand der Verunglückten machte die Polizei keine Angaben. Es sei ein Sachschaden von etwa 7000 Euro entstanden, hieß es.
Kranke Baerbock muss Termine absagen
Nach ihrer Ankunft bei der COP29 in Aserbaidschan hat Außenministerin Annalena Baerbock krankheitsbedingt Termine an ihrem ersten Tag abgesagt. "Die Ministerin ist erkrankt und wird heute erst einmal keine Termine wahrnehmen", hieß es am Morgen aus Kreisen der deutschen Delegation. Die Grünen-Politikerin war am Vorabend gelandet und wollte unter anderem bilaterale Gespräche führen, eine Rede vor dem Plenum sowie eine Pressekonferenz abhalten. Das Mammuttreffen in Baku ist in eine kritische Phase getreten, verhandelt wird über eine Aufstockung der Klimahilfen für arme Länder. Die zweiwöchige Konferenz soll planmäßig am Freitag enden.
Trump beobachtet mit Musk, wie eine Banane ins All befördert wird
Sie haben richtig gelesen. Donald Trump hat am Dienstag (Ortszeit) seinen neuen Freund Elon Musk besucht. Und dabei wurde er Zeuge, wie eine SpaceX-Rakete mit einer eigenwilligen Fracht in den Weltraum befördert wurde: eine Banane. Das Obst wird im Zuge eines Internetphänomens eingesetzt, um damit Größenverhältnisse darzustellen und zudem als Indikator für Schwerelosigkeit.
Die größte jemals gebaute Rakete beendete ihren Testflug vor den Augen des zukünftigen US-Präsidenten mit gemischtem Ergebnis. Der etwa einstündige und insgesamt sechste derartige Test des sogenannten Starships wurde vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX als Fortschritt gefeiert. Einen kleinen Makel gab es jedoch: Die untere Raketenstufe konnte nicht wie gehofft zum Startplatz im US-Bundesstaat Texas zurückfliegen. Stattdessen landete der Booster, der nach Vorstellung des Firmengründers Musk eines Tages Menschen zum Mars bringen soll, wenige Minuten nach dem Start sanft in der Meeresbucht des Golfs von Mexiko.
Das "Starship" erreichte bei seinem Trip eine Höhe von knapp 200 Kilometern und Geschwindigkeiten von mehr als 25.000 Kilometern pro Stunde, bevor es kontrolliert im Indischen Ozean landete. SpaceX betonte, man habe das Raumschiff über die Grenzen der eigentlich vorgesehenen Belastbarkeit hinaus getestet und es habe standgehalten. Außerdem konnte einer der Antriebe im Weltraum erneut gezündet werden, was für künftige regelmäßige Einsätze wichtig ist.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen,
Olaf Scholz gibt sich ganz unbeirrt. Ungeachtet der Debatten um Verteidigungsminister Boris Pistorius als möglicher SPD-Kanzlerkandidat scheint Scholz weiter von seiner erneuten Aufstellung durch die Partei auszugehen. Das machte er zum Abschluss des G20-Gipfels in Rio de Janeiro deutlich. So sagte der Regierungschef im Interview von RTL und ntv auf die Frage, ob der Kanzlerkandidat der SPD Olaf Scholz heißen werde: "Ich finde, dass die Diskussionen, die da jetzt geführt werden, völlig okay sind. Aber wir wollen gemeinsam gewinnen. Ja, so ist es."
Doch ganz so klar ist es eben nicht. Das liegt vor allem an den desaströsen Umfragewerten des Kanzlers. Gut drei Monate vor der angepeilten Neuwahl des Bundestages beriet die SPD-Parteiführung am Dienstagabend in Berlin über den Wahlkampf. Neuigkeiten drangen im Anschluss nicht nach draußen. Es habe sich um eine der regelmäßig stattfindenden Schalten gehandelt, hieß es im Willy-Brandt-Haus. Der Kanzler wird heute Vormittag in Berlin zurückerwartet. Wir behalten im Blick, welche Dynamik diese Frage weiter aufnimmt.
Diese Themen stehen heute ebenfalls auf der Agenda:
Der UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich heute (16 Uhr MEZ) mit den israelischen Geiseln im Gazastreifen: Das Gremium soll erneut über eine Resolution abstimmen, die die Geisel-Freilassung und einen Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas verlangt.
Sind Tabakerhitzer gesundheitlich weniger schädlich als Zigaretten? Ein Unternehmen schreibt das auf seiner Internetseite und macht damit Werbung. Behörden untersagten das mit der Begründung, dass es sich um verbotene Werbung handele. Jetzt beginnt ein Prozess am Verwaltungsgericht München.
Der Bundesgerichtshof entscheidet um 15 Uhr über die Verurteilung eines Richters, der 2021 unter anderem verfügt hatte, dass Kinder an zwei Schulen in Weimar keine Corona-Masken tragen müssten.
Die IG Metall und der VW-Gesamtbetriebsrat präsentieren um 9.30 Uhr in Wolfsburg Eckpunkte eines Gesamtkonzepts für Volkswagen.
Im Verfahren um zigfache Vergewaltigung in Südfrankreich beginnen die Plädoyers. Um 9 Uhr soll die Nebenklage um Missbrauchsopfer Gisèle Pelicot ihre Forderungen im Gerichtssaal in Avignon vortragen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht um 10 Uhr ihren halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht.
Bei der Herbsttagung des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden geht es ab 13 Uhr vor allem um das Thema Künstliche Intelligenz.
Im Tennis-Davis-Cup steht in Malaga ab 12 Uhr das Viertelfinale zwischen Deutschland und Kanada auf dem Programm.
Kommen Sie gut in den Tag. Mein Name ist Friederike Zörner. Bis zum frühen Nachmittag versorge ich Sie mit Nachrichten aus aller Welt. Bei Fragen oder Anregungen erreichen Sie mich via Mail an friederike.zoerner@ntv.de.
Reul über Weihnachtsmärkte: "Die Bedrohungslage bleibt abstrakt hoch"
"Zu Hause bleiben und sich verstecken darf keine Option sein": Trotz einer abstrakt hohen Bedrohungslage sieht Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul keinen Grund dafür, Weihnachtsmärkten in diesem Jahr fernzubleiben. "Die Bedrohungslage bleibt abstrakt hoch, aber konkrete Hinweise gibt es nicht", sagte Reul der "Rheinischen Post". "Sicher ist man nur zu Hause hinter verriegelten Türen." Trotzdem solle man sich nicht zu Hause verschanzen. "Auch weil Angst immer der schlechteste Ratgeber ist", betonte der CDU-Politiker.
"Terroristen dürfen niemals so viel Macht über uns bekommen, dass wir mit dem aufhören, was wir gerne machen", so Reul. Die Polizei werde die Weihnachtsmärkte bestmöglich schützen. "Auch in diesem Jahr spricht nichts dagegen, über die Märkte zu gehen. Genießen Sie die Adventszeit. Unsere Sicherheitsbehörden tun alles, damit es sicher bleibt", sagte der NRW-Innenminister. Zur Debatte über strikte Kontrollen des verschärften Messerverbots sagte Reul: "Jedes Messer, das wir aus dem Verkehr ziehen, ist eine Gefahr weniger. Aber man muss die Verbote auch kontrollieren können."
Crack ist in "fast jeder größeren Großstadt in Deutschland angekommen"
In deutschen Großstädten ist ein beunruhigender Trend zu beobachten: Die Droge Crack hat sich nach Einschätzung eines Experten in den vergangenen Jahren massiv verbreitet. "Man kann sagen, dass Crack in fast jeder größeren Großstadt in Deutschland angekommen ist. Und das ist sehr besorgniserregend", sagt Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences. Bis vor mehreren Jahren habe es eigentlich nur in Frankfurt am Main, Hamburg und Hannover eine Szene gegeben. Das sei lokal begrenzt gewesen. "Doch seit sieben, acht Jahren merken wir in vielen anderen Städten, dass der Crack-Konsum dort Einzug gehalten hat, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität", sagt der Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung - sei es in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Bremen, Berlin oder München.
Crack ist vermischtes aufgekochtes Kokain, das man rauchen kann - und das extrem schnell aufputscht. Auch weil die Droge schnell süchtig macht, gilt sie als besonders gefährlich. "Es ist eine Potenzierung des Kokainrauschs. Die Droge hat ein enormes Suchtpotenzial - und das macht sie so gefährlich", sagt Stöver. Nach seiner Ansicht müssen in mehr Städten Drogenkonsumräume eingerichtet werden. "Die Szene muss überdacht und Hilfsangebote müssen geschafft werden." Es sei das Wichtigste, einen Kontakt zu den Menschen zu finden.
Schmuggler festgenommen, der 320 Spinnen unter seinem Pulli trug
Für viele Menschen dürfte das eine absolute Horrorvorstellung sein: Ein Mann hat ganz bewusst sage und schreibe 320 Vogelspinnen unter seinem Sweatshirt versteckt. Er wollte die Tiere nach Asien schmuggeln, wurde vor der Ausreise aus Peru am Flughafen von Lima jedoch ertappt. Bei der Sicherheitskontrolle hätten Beamte gemerkt, dass der Bauchbereich des 28-Jährigen ungewöhnlich gewölbt gewesen sei, teilte die nationale Forst- und Wildtierbehörde des südamerikanischen Landes mit. In Plastiktüten und kleinen Behältern, die er an seinem Körper befestigt hatte, habe der Mann außerdem 110 Tausendfüßler und neun Tropische Riesenameisen mit sich getragen.
Der Schmuggler, den die Behörden nur als einen Koreaner identifizierten, wurde festgenommen. Nach Angaben der Behörde Serfor handelt es sich bei den beschlagnahmten Tieren um Arten aus dem peruanischen Amazonasgebiet. Die Vogelspinnen seien in Peru als bedrohte Art gelistet. Gerade vor Weihnachten würden häufiger Tiere geschmuggelt, die als Haustiere oder an Sammler verkauft würden, sagte der Wildtiere-Experte der Behörde, Walter Silva. Weltweit sei der illegale Handel mit wildlebenden Tieren ein Geschäft in Millionenhöhe.
Frühere Chefin von Wrestling-Unternehmen soll US-Bildungsministerin werden
Die frühere Chefin von World Wrestling Entertainment, Linda McMahon, soll in der künftigen US-Regierung unter Donald Trump Bildungsministerin werden. McMahon sei eine "leidenschaftliche Verfechterin der Rechte der Eltern", erklärte Trump, der das Bildungsministerium abschaffen will. Er sicherte zu, dass das Bildungswesen "zurück" in die Bundesstaaten "geschickt" werde, "und Linda wird diese Bemühungen anführen". McMahon war von Trump zuvor an die Spitze seines "Transitionsteams" berufen worden.
Hinsichtlich McMahons Erfahrungen im Bildungswesen verwies Trump auf McMahons zweijährige Mitgliedschaft im Bildungsausschuss des US-Bundesstaats Connecticut und ihre 16 Jahre im Kuratorium der Sacred Heart University, einer katholischen Privathochschule. McMahon verließ World Wrestling Entertainment (WWE) im Jahr 2009, um für den US-Senat zu kandidieren - erfolglos. Sie war eine wichtige Spenderin für Trump. 2017 hatte Trump sie in seiner ersten Amtszeit zur Leiterin der US-Bundesbehörde für kleine Unternehmen ernannt.