Das war Montag, der 4. Oktober
Liebe Leserinnen und Leser, werte Social-Media-Nutzerinnen und Nutzer auf Entzug: Zum Glück gibt es noch ein Internet jenseits von Facebook, Whatsapp, Instagram und Co. - uns zum Beispiel.
Und während wir nun gemeinsam darauf warten, dass Mark Zuckerberg seinen Laden wieder zum Laufen bringt, lassen wir hier langsam aber sicher den Tag ausklingen. Sobald es übrigens drüben bei Facebook und Co. weitergeht, erfahren Sie das natürlich auch sofort hier auf ntv.de.
Aber was war denn heute sonst noch so los? Also so, bevor sich das halbe Internet in Luft aufgelöst hat?
Da gab es zum Beispiel Stress zwischen den eigentlichen Wunsch-Koalitionären von Schwarz und Gelb. Die FDP nämlich wirft der Union nach den gemeinsamen - und eigentlich höchst vertraulichen - Gesprächen über eine mögliche Regierungsbildung vor, interne Inhalte nach außen durchgestochen zu haben.
Außerdem wurde heute der Medizin-Nobelpreis vergeben. Ausgezeichnet wurden der US-Amerikaner David Julius und der im Libanon geborenen Forscher Ardem Patapoutian für ihre Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Berührung im Körper.
Ach ja. Und Lothar Matthäus ist wieder geschieden. Zum jetzt fünften Mal.
Und ich denke, mit diesem kleinen aber feinen Rundumschlag haben wir den Tag auch ganz gut in der Tüte.
Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und freue mich, dass Sie hier waren. Und wenn Sie morgen wieder reinschauen, machen Sie uns natürlich eine ebenso große Freude. Die wichtigen, kuriosen, weltbewegenden und schrillen Geschichten gehen ja nie aus. In diesem Sinne also: Auf bald.
Massive Störung: Netz und Konkurrenz überziehen Facebook mit Spott
Die massiven Probleme bei Whatsapp, Facebook und Instagram bescheren nicht nur anderen Social-Media-Plattformen großen Zulauf, sondern handeln dem Facebook-Konzern auch jede Menge Spott ein. Das Thema trendet auf Twitter und auch bei Tiktok amüsieren sich Nutzer köstlich über die Panne der Riesen-Plattform. Konkurrent Twitter selbst postete auf seinem Account kurz nach dem Ausfall "Hallo buchstäblich alle." in einem Seitenhieb gegen Zuckerbergs Imperium.
Unter Nutzern auf Twitter und Tiktok macht sich vor allem schadenfreudig ironische "Anteilnahme" an den vielen "armen Influencern" breit, die nun nichts mehr mit sich anzufangen wüssten.
Und auch mit Rat an den Tech-Riesen und seinen Gründer selbst weiß die Internet-Community aufzuwarten. Da wird etwa vorgeschlagen, Zuckerberg solle doch einfach mal probieren, den Stecker von Facebook zu ziehen und dann wieder reinzustecken. Vielleicht hilf es ja?
SPD: Vorwürfe gegen Union "passen ins Bild", geht "drunter und drüber"
Dass die Union nach den Gesprächen mit der FDP über eine Regierungsbildung die vereinbarte Vertraulichkeit gebrochen haben soll, sorgt für Unverständnis in der SPD. "Beim Hauptwahlverlierer Union geht es drunter und drüber", sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner dem "Handelsblatt". "Interne Konflikte, Führungslosigkeit und Bruch der Vertraulichkeit passen ins Bild und dokumentieren die Oppositionsbedürftigkeit und Regierungsunfähigkeit von CDU und CSU." Zuvor hatte der FDP-Parteivize Johannes Vogel der Union Indiskretionen vorgeworfen.
Männer brechen in Schweinestall ein und quälen Säue
Unbekannte Tierquäler geben der Polizei in Unterfranken Rätsel auf. Ein Metzger habe in Oberstreu bereits vor Wochen drei Männer in seinem Schweinestall erwischt, wie die Polizei nun mitteilte. Einer habe mit einem Plastikrohr auf eine Sau eingeschlagen, die beiden anderen hätten das mit dem Handy gefilmt, hieß es. Als der 33-jährige Metzger mit der Polizei drohte, seien die drei Männer davongerannt.
Eine Sau erlitt einen Schulterbruch und musste laut Polizei getötet werden. Ein anderes Tier verletzten die Täter demnach am Ohr. Den Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall bereits Anfang September, die Täter näher beschreiben konnte der Metzger nicht.
Bestanden für 800 Euro: Große deutsche Uni verkaufte offenbar Noten
An der Universität Duisburg-Essen sollen gute Prüfungsnoten gegen Bargeld verkauft worden sein. Die Staatsanwalt Essen ermittele "im Bereich der Korruptionsdelikte", sagte ein Sprecher der Behörde. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Staatsanwaltschaft "zum jetzigen Zeitpunkt" keine weiteren Details nennen. Die Universität habe selbst Strafanzeige erstattet. Mit rund 40.000 Studierenden ist die Universität Duisburg-Essen eine der zehn größten deutschen Unis.
Nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" geht es um Prüfungen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Ermittelt werde gegen eine Verwaltungsmitarbeiterin der auf dem Essener Campus angesiedelten Fakultät sowie gegen rund 50 Studierende. Diese sollen der Sachbearbeiterin jeweils 800 Euro in bar überreicht haben, damit sie im Computersystem der Uni aus einer nicht bestandenen Prüfung (Note 5) eine bestandene machte (Note 4). Ausgelöst worden seien die Ermittlungen durch einen anonymen Hinweis.
Heimlich schon vor Monaten: Lothar Matthäus ist zum fünften Mal geschieden
Lothar Matthäus ist auch von seiner fünften Ehefrau geschieden - heimlich und schon seit Monaten. Wie der 60-jährige Ex-Weltmeister gegenüber "Bild" bestätigte, sei er von der 33-Jährigen Anastasia "schon seit Anfang des Jahres" geschieden. Es habe aber niemand danach gefragt und "man bindet Privates ja niemandem auf die Nase." Anastasia selbst bestätigte: "Ja, wir haben uns im Januar scheiden lassen." Noch Anfang September hatte sich das da bereits seit Monaten getrennte Paar gemeinsam auf dem Geburtstag von Matthäus' jüngster Tochter, der 33-jährigen Viola gezeigt. Die Trennung war nach Aussagen beider Seiten einvernehmlich und sei ohne Streit abgelaufen. Man habe gemeinsam entschieden, befreundet zu bleiben - nicht zuletzt wegen des gemeinsamen Sohnes Milan. Neue Fotos zeigen Matthäus bereits knutschend mit einer neuen Frau am Strand von Mykonos.
Chef gefesselt und geknebelt: Zehn Supermarkt-Mitarbeiter jagen Räuber
Dramatische Szenen in einem Kölner Supermarkt: Heute Morgen betrat nach Angaben der Polizei ein 24 Jahre alter Mann den Supermarkt, verschaffte sich unter einem Vorwand Zutritt zum Büro des Filialleiters und zwang diesen dann mit vorgehaltener Pistole zur Herausgabe von Bargeld aus einem Safe. Dann fesselte und knebelte er den 37-Jährigen in dessen Büro und floh. Der Filialleiter konnte sich jedoch sehr schnell befreien. Über eine Lautsprecherdurchsage machte er seine Angestellten auf den Überfall und den gerade flüchtenden Täter aufmerksam. Daraufhin nahmen etwa zehn Angestellte die Verfolgung auf und hielten den Räuber bis zum Eintreffen der Polizei fest. Polizisten fanden bei ihm eine Softair-Pistole, ein Messer und das entwendete Bargeld.
Robbie Williams kommt für Mega-Konzert nach Deutschland
Für ein einmaliges Konzert wird Superstar Robbie Williams unter dem Motto "One Show & One Night Only" 2022 in Deutschland auftreten. Der Brite wird im Sommer auf dem Open-Air-Gelände der Messe München seine größten Hits spielen. Das Konzert am 27. August 2022 wird laut Veranstalter eines der größten Live-Konzerte seiner bisherigen Karriere in Deutschland, Österreich und der Schweiz sein. Der Entertainer wird "auf einer exklusiv für diese Show entworfenen Bühne auftreten und sein Publikum mit spektakulären akustischen und visuellen Eindrücken überraschen und begeistern", heißt es in einer Ankündigung. Williams gehört damit zu den Stars der Konzertreihe Back-To-Live-Sommer. Schlagerstar Helene Fischer wird am 20. August 2022 die Fans in München beehren, Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier ist zuvor am 6. August auf dem Freigelände der Messe München zu sehen.
Blut tropft aus Transporter - Zeugen rufen Polizei
Blutstropfen und übler Geruch aus einem geparkten Kühltransporter haben im bayerischen Landkreis Passau die Polizei beschäftigt. Zeugen hätten berichtet, dass in Untergriesbach ein Transporter stehe, aus dessen Auflieger Blut tropfe, teilte die Polizei mit. Die Beamten öffneten dann am Sonntagabend die unversperrte Ladeluke und fanden darin mehrere Plastikwannen mit Tierfleisch. Viele Fliegen seien um das Heck des Aufliegers geschwirrt, hieß es.
Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den Fleischresten um Schlachtabfälle handelte, die zu Hundefutter verarbeitet werden sollten. Einige der Wannen seien undicht gewesen. Ob der Halter des Fahrzeugs die nötige Erlaubnis und Handelspapiere für einen solchen Transport hatte, war unklar. In jedem Fall hätte er den Transporter absperren und verhindern müssen, dass dessen Inhalt auslaufe, teilte die Polizei mit.
Kein Hotel gefunden: Mann fragt auf Polizeiwache nach Zimmer - und wird verhaftet
Ein Mann hat es sich auf der Suche nach einem Hotelzimmer in Würzburg stattdessen in einer Zelle gemütlich machen können. Der 49-Jährige sei in der Nacht zu Montag bei der Polizeiinspektion erschienen und habe sich nach einem Zimmer erkundigt, teilte die Polizei mit. Nachdem er die Informationen bekommen hatte, wollte er aber nicht weg - die Polizei überprüfte daraufhin seine Personalien. Dabei stellte sich heraus, dass gegen den Mann zwei offene Haftbefehle wegen geringerer Vergehen vorlagen. Die 3000 Euro, die eine Strafe abgewendet hätten, konnte der Mann nicht zahlen. "Somit hatte sich für ihn zumindest das Problem mit der Zimmersuche erledigt. Der Mann durfte für den Rest der Nacht eine Zelle bei der Polizeiinspektion beziehen", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Danach ging es in die JVA Würzburg, wo er nun für "150 Tage ein Zimmer bekommen hat".
Offline: Facebook, Whatsapp und Instagram funktionieren nicht mehr
Die drei Social-Media-Dienste Facebook, Instagram und Whatsapp sind seit kurz vor 17 Uhr teilweise offline. Die Plattformen, die alle zum Facebook-Konzern gehören, erleben teils massive technische Probleme, wie mehrere auch internationale Medien berichten. Besonders schwer betroffen scheint demnach Facebook selbst. Die Website ist nicht mehr erreichbar, Nutzern wird nur eine Fehlermeldung angezeigt. Instagram ist zwar grundsätzlich noch erreichbar, die App lädt jedoch keine neuen Inhalte, gleiches gilt für die Facebook-Apps. Bei Whatsapp gingen Zehntausende Meldungen ein, dass Nutzer keine Nachrichten verschicken konnten. Ein Unternehmenssprecher entschuldigte sich bei Twitter für die Probleme und versicherte, man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung.
Maskenverweigerer spuckt Busfahrerin ins Gesicht
Ein Maskenverweigerer hat in einem Linienbus in Düsseldorf der Busfahrerin ins Gesicht gespuckt, nachdem diese ihn auf seine fehlende Maske hingewiesen hatte. Zudem habe der Unbekannte versucht, die Frau zu schlagen, was aber dank der Schutzscheibe gescheitert sei, berichtete die Polizei. Danach habe der Täter nicht mehr mitfahren wollen und sei geflüchtet. Er sei zwischen 30 und 40 Jahre alt und bei der Attacke am Freitag dunkel gekleidet gewesen.
Rinder, Müll und Co.: Umwelthilfe fordert Abgabe auch auf Methan-Ausstoß
Die Deutsche Umwelthilfe hat im Kampf gegen den Klimawandel eine Abgabe auf das Treibhausgas Methan gefordert. Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) habe gezeigt, dass sich dadurch klimaschädliche Emissionen kostengünstig reduzieren ließen, erklärte die Organisation. Die Abgabe könne "Anreize zur Methanreduktion sowohl innerhalb der EU setzen als auch in Ländern, die Erdgas in die EU exportieren".
Methan gilt nach CO2 als zweitwichtigstes Treibhausgas und trägt damit maßgeblich zum Klimawandel bei. Das Gas (CH4) entsteht zwar auch in der Natur, etwa in Sümpfen und Seen. Etwa 60 Prozent der weltweiten Emissionen sind aber auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Dazu zählen insbesondere die Viehzucht, aber auch der Reisanbau, Gasförderung und -transport, Müllverbrennung, Industrie und Verkehr.
Junge fährt allein Traktor - und gerät mit beiden Händen in Maishäcksler
Ein 13-Jähriger ist im oberbayerischen Moosining im Landkreis Erding bei der Maisernte mit beiden Händen in eine Arbeitsmaschine geraten und hat sich schwere Verletzungen zugezogen. Wie die Polizei in Ingolstadt am Montag mitteilte, war der Junge am Samstag allein mit einem Traktor auf einem Maisfeld nahe dem elterlichen Hof unterwegs. Als er versuchte, eine Blockade der am Fahrzeug angebrachten Arbeitsmaschine zu beseitigen, geriet er demnach mit beiden Händen in die laufende Maschine.
Der Vater des Jungen bemerkte den stehenden Traktor und kam seinem Sohn zu Hilfe. Er reanimierte ihn bis zum Eintreffen von Notärzten. Der 13-Jährige wurde mit schweren Verletzungen per Hubschrauber in eine Kinderklinik geflogen. Er befand sich zuletzt außer Lebensgefahr. Die Kriminalpolizei Erding leitete Ermittlungen ein.
Erdogan dreht skurriles Sportvideo als "Beweis", dass er nicht krank ist
Wie krank ist der türkische Präsident? Die Spekulationen um seinen Gesundheitszustand treiben Erdogan zu einer fragwürdigen PR-Aktion. Ein stark bearbeitetes Video soll die Fitness des 67-Jährigen beweisen. Doch der Basketball-Clip feuert die Gerüchteküche nur noch mehr an.
Sehen Sie selbst! Überzeugt Sie diese sportliche Einlage?
Nord Stream 2 wird erstmals mit Gas befüllt
Russland feuert erstmals Hyperschall-Rakete von Atom-U-Boot ab
Russland hat nach eigenen Angaben zum ersten Mal eine Hyperschall-Rakete von einem U-Boot aus abgefeuert. Der Test in der Barentssee sei erfolgreich verlaufen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Rakete vom Typ "Zirkon" wurde demnach von dem Atom-U-Boot "Sewerodwinsk" gestartet, das sich über Wasser befand. Unterwasserstarts seien zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Der Test erfolgte in der Nacht, wie ein Video der Armee zeigte.
Vor gut einem Jahr war die Rakete erstmals von einem Schiff der Fregatte "Admiral Gorschkow" im Weißen Meer auf ein Ziel in der Barentssee abgefeuert worden. Die Hyperschallwaffen weisen ein Vielfaches der Schallgeschwindigkeit von rund 343 Metern pro Sekunde auf. Sie gelten als Waffen der Zukunft. Präsident Wladimir Putin hatte die ultramoderne Rakete 2019 erstmals vorgestellt.
"Captain Kirk" startet nächste Woche zu echtem Weltraum-Flug
"Der Weltraum, unendliche Weiten": Der als Captain Kirk in der Science-Fiction-Serie "Star Trek" bekannt gewordene Schauspieler William Shatner fliegt jetzt wirklich ins All. Der 90-Jährige wird am 12. Oktober beim nächsten Flug des privaten Raumfahrtunternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos mit an Bord sein, wie Blue Origin mittelte. Shatner wird damit der älteste Mensch, der jemals in den Weltraum geflogen ist. "Ich habe schon seit langer Zeit über den Weltraum gehört", erklärte Shatner. "Ich nutze jetzt die Gelegenheit, ihn selbst zu sehen. Was für ein Wunder."
Clan-Rache? Männer greifen Backshop mit Machete, Baseballschläger und Pfefferspray an
Wenige Tage nach einem Überfall einer bewaffneten Männergruppe auf einen Mann ist es in Berlin erneut zu einem massiven Angriff gekommen. Mit Baseballschläger, Machete und Pfefferspray bewaffnete Männer gingen am Sonntagnachmittag in einen Backshop im Stadtteil Neukölln auf Kontrahenten los und verletzten sie, wie die Polizei mitteilte. Ein 21-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen. Die Kriminalpolizei prüft, ob kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Clans beteiligt waren und ob die beiden Angriffe zusammenhängen.
Am vergangenen Mittwoch hatten zehn Männer mit Machete und Reizgas in derselben Straße einen 50-jährigen Mann aus einem bekannten Clan angegriffen und auf ihn eingeprügelt. Schnell bildete sich eine Menschenmenge von mehr als 100 Personen, die sich einmischte, zwei Männer sollen wiederum die Angreifer attackiert haben. Die Polizei hatte Schwierigkeiten, die Menge im Zaum zu halten. Zeugen weigerten sich, auszusagen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.
Frau bei Halbmarathon totgefahren: 88-Jähriger verwechselte Gas und Bremse
Nach einem tödlichen Unfall am Rande eines Halbmarathons in Eschborn bei Frankfurt hat die Polizei weitere Ermittlungsdetails bekannt gegeben. "Der 88-jährige Autofahrer hat offensichtlich das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt und die Ordnerin überfahren", sagte ein Sprecher der Polizei Westhessen. Zuvor hatte die 30 Jahre alte Frau aus Frankfurt den Mann auf eine Straßensperrung hingewiesen. Laut den Ermittlungen wollte sie wohl die Absperrung öffnen, damit der Mann das Gelände verlassen kann, als es zu dem Unfall kam.
Der 88-Jährige erlitt demnach einen Schock. Er wurde später auf einem Polizeirevier vernommen. "Die Kollegen haben seinen Führerschein direkt einbehalten", sagte der Sprecher. Er wolle keine generellen Aussagen treffen, aber in dem konkreten Fall habe sich gezeigt, dass man in dem hohen Alter besser nicht mehr Autofahren sollte. Der als "Eschathlon" bekannte Halbmarathon wurde nach dem Unfall am Sonntagmittag abgebrochen.
Polizei erschießt Asylbewerber in Flüchtlingsheim
Polizisten haben bei einem Einsatz in einem Flüchtlingsheim im niedersächsischen Harsefeld im Kreis Stade einen Asylbewerber erschossen. Sie seien am späten Sonntagabend in dem Heim auf einen 40-jährigen Mann aus dem Sudan gestoßen, der mit einem Messer bewaffnet war, wie die Staatsanwaltschaft Stade mitteilte. "Im Verlauf des weiteren Einsatzes griff der 40-Jährige die Einsatzkräfte mit dem Messer an, weshalb diese von ihrer Schusswaffe Gebrauch machten und mehrere Schüsse abgaben", hieß es. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, waren Polizeikräfte am Sonntag schon vorher zweimal in die Unterkunft gerufen worden, weil dieser Mann angeblich andere bedrohte. Die Polizei habe versucht, seine Einweisung in die Psychiatrie zu erwirken. Dies habe ein Gericht aber abgelehnt. Gegen 23.30 Uhr seien die Einsatzkräfte von Anwohnern erneut alarmiert worden, weil der 40-Jährige mit einem Messer drohe. Die Staatsanwaltschaft Stade habe ein Ermittlungsverfahren gegen die beteiligten Polizeibeamten wegen Totschlags eingeleitet. Zu klären sei insbesondere, ob die Polizeibeamten in Notwehr gehandelt hätten.
Schichtwechsel
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Mit der Geschichte über die nach Jahren wieder segelnde "Gorch Fock" habe ich an dieser Stelle das Ruder von der Kollegin Sabine Oelmann übernommen, damit sie sich im wohlverdienten Feierabend den Wind um die Ohren wehen lassen kann. Mein Name ist Max Raudszus und ich werde von nun an bis in die späten Abendstunden mit Ihnen über das weite Meer der Nachrichtenwelt schippern. Stille See und große Wellen, Flaute und Sturm, wir nehmen alles mit und segeln hart am Wind. Wenn Sie etwas erspähen oder meutern wollen, erreichen Sie mich unter max.raudszus[at]nama.de. Ich freue mich, Sie an Bord zu haben und sage: Leinen los!
Jetzt hat das Pannen-Segelschiff "Gorch Fock" auch noch ein Naturschutz-Problem
Zur Ankunft des ohnehin schon von einem Problem zum nächsten schippernden Segelschulschiffs "Gorch Fock" in Kiel nach mehrjähriger Sanierung haben Naturschützer die Verwendung des an Deck verbauten Teakholzes massiv kritisiert. Mit dem Holz ist das Oberdeck des Dreimasters ausgestattet. "Bei dem für die Erneuerung des Decks verwendeten Teak handelt es sich höchstwahrscheinlich um illegales Holz aus den letzten verbliebenen Urwäldern Myanmars", erklärte ein Aktionsbündnis aus fünf Organisationen. Das Verteidigungsministerium beziehungsweise die ihm unterstellten Behörden hätten die Beschaffungsrichtlinien ignoriert. "Die Marine äußert sich dazu nicht", sagte ein Sprecher. Weil Gerichte Klagen gegen die Verwendung des Holzes abgewiesen haben, sind Naturschützer vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Dessen Entscheidung steht noch aus. Teakholz wird aufgrund seiner Beschaffenheit häufig für Decks von Segelschiffen verwendet.
Am nächsten Tag in Club erwacht - durchfeiern geht anders
Weil sie eingeschlafen war, wurde eine Frau in Niederbayern in einem Club einfach vergessen und eingesperrt. Am Samstag teilte die 23-Jährige per Notruf mit, dass sie allein in einer Disco in Grafenau (Landkreis Freyung-Grafenau) sei und nicht mehr herauskommen, wie die Polizei mitteilte. Mithilfe der Eigentümer habe man die Frau schließlich "befreit".
Beim Gespräch mit ihr habe sich ergeben, dass sie in der Freitagnacht noch so lange geblieben war, bis die Mitarbeiter die Abrechnung durchführten. Sie sei eingeschlafen und erst um 14 Uhr aufgewacht. Weil die Frau den Angaben zufolge bei Eintreffen der Polizei noch immer angetrunken war, brachten die Beamten sie nach Hause.
Zwei Messerattacken in Delmenhorst, eine endet tödlich
In Delmenhorst sind ein Mann getötet und eine Frau lebensgefährlich verletzt worden. Nach den Gewalttaten wurde ein Verdächtiger in Bremen festgenommen. Der 34 Jahre alte Mann mit irakischer Staatsbürgerschaft soll am Sonntagabend in einer Gaststätte einen 23 Jahre alten Mann niedergestochen haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg sagt. Das Opfer wurde dabei tödlich verletzt.
Kurze Zeit später soll der 34-Jährige versucht haben, eine 27 Jahre alte Frau zu töten. Sie wurde lebensgefährlich verletzt, schwebte aber am Montagmittag nicht mehr in Lebensgefahr. Der Tatverdächtige sei in Bremen-Gröpelingen in "hilfloser Lage" festgenommen worden. Er habe keinen Widerstand geleistet. Auch er musste zunächst ärztlich betreut werden.
Der Hintergrund und auch die Beziehungsverhältnisse zwischen dem mutmaßlichen Täter und den Opfern seien noch nicht abschließend geklärt, so der Sprecher. Die Staatsanwaltschaft gehe aktuell von einer Beziehungstat aus. Sie wollte noch am Montag einen Antrag auf einen Haftbefehl gegen den 34-Jährigen stellen. Der Leichnam sollte obduziert werden.
Betrunkener stürzt 10 Meter von Rolltreppe in die Tiefe
Glück im Unglück hat ein betrunkener Kaufhausbesucher in Karlsruhe gehabt, der über das Geländer einer Rolltreppe mehr als zehn Meter in die Tiefe stürzte. Der 30 Jahre alte Mann habe sich bei seinem Sturz am Wochenende lediglich mehrere Prellungen und eine Platzwunde zugezogen, teilte die örtliche Polizei am Montag mit.
Der Mann habe mit einem ebenfalls betrunkenen Begleiter von der zweiten in die erste Etage des Kaufhauses fahren wollen. Der 30-Jährige habe sich über den Handlauf gelehnt, sei abgestürzt und auf ein Regal und einen Tisch aufgeschlagen. Im Krankenhaus konnten die Ärzte feststellen, dass er weitgehend glimpflich davon kam.
Konzert für Hochwasseropfer - jede Summe zählt
Bitte nachmachen, so lange das Wetter es noch hergibt, Open Air zu spielen: Ein Benefizkonzert in Düsseldorf beispielsweise erspielte letzte Woche 5.676 Euro aus den Eintrittsgeldern, die zu 100 % an Betroffene der Flutkatastrophe aus der Region gespendet werden. Initiator Daniel Hall kam auf diese Art und Weise nicht nur der sozialen Verantwortung nach, sondern freute sich, zusammen mit anderen Musikern wieder vor heimischen Fans auftreten zu können.
Medizin-Nobelpreis für US-Wissenschaftler David Julius und Ardem Patapoutian
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die US-Wissenschaftler David Julius und Ardem Patapoutian. Sie werden für ihre Entdeckungen von Rezeptoren für Temperatur und Berührungen ausgezeichnet, wie das Nobelkomitee in Stockholm mitteilt. "Unsere Fähigkeit, Wärme, Kälte und Berührung zu spüren, ist überlebenswichtig und bildet die Grundlage für unsere Interaktion mit der Welt um uns herum. In unserem täglichen Leben nehmen wir diese Empfindungen als selbstverständlich hin, aber wie werden Nervenimpulse ausgelöst, damit Temperatur und Druck wahrgenommen werden können? Diese Frage wurde von den diesjährigen Nobelpreisträgern gelöst", erklärt das Nobelkomitee.
Der Nobelpreis gilt international als einer der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Im vergangenen Jahr waren die Amerikaner Harvey J. Alter und Charles M. Rice sowie der Brite Michael Houghton für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Anna Wintour in Balenciaga bei Fashion Week in Springfield
Das Geheimnis der Simpsons? Sie gehen mit der Zeit. Und, mal ehrlich - wer kann besser oversized tragen als der Simpson-Cast? Nach Angaben aller Beteiligten war die Zusammenarbeit auf allen Ebenen ein Fest. Hier die 10 Minuten Episode an einem rainy Monday.
Bambi aus Schacht gerettet
Aus der Rubrik "Herzzerreißend": Am Sonntag bemerkte ein aufmerksamer Bürger, der mit seinem Hund im Bereich der Bahngleise bei Hostedde spazieren war, ein junges Reh. Es war in einen offenen Schacht gestürzt und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Durch laute Schreie des verunglückten Tieres wurde der Spaziergänger auf das Tier aufmerksam und entdeckte es abseits des Weges in einem nicht abgedeckten Schacht. Er wählte den Notruf der Feuerwehr. Das teilt die Feuerwehr Dortmund mit.
Vor Ort wurden die Feuerwehrleute vom Anrufer zu dem verunglückten Reh geführt. Da der Schacht nicht sehr tief war, konnten zwei Feuerwehrleute das Reh packen und aus seiner Zwangslage befreien. Als das ängstliche Tier aus dem Schacht befreit war, lief es unverletzt in den nahe gelegenen Wald und bedankte sich mit einem letzten Ruf bei seinen Rettern*. Dass das Tier unverletzt und schnell befreit werden konnte, ist dem Spaziergänger zu verdanken.
*leider kein Video verfügbar
Unwetter in Frankreich, Kinder sollen nicht in die Schule
Nach einem regnerischen und stürmischen Wochenende suchen weitere heftige Unwetter Frankreichs Südosten heim. In der Küstenstadt Marseille rief Bürgermeister Benoît Payan am Montag dazu auf, das Haus möglichst nicht zu verlassen. Auch Schulkinder sollten, wenn möglich, daheim bleiben. Schulen blieben aber für die Kinder, für die es keine andere Lösung gebe, geöffnet.
An der Universität Aix-Marseille wurden alle Kurse für Montag abgesagt. Das Département Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, erhielt in Bezug auf Überschwemmungsgefahr die höchste Warnstufe Rot. Die zuständige Präfektur warnte, sich nicht in Küstennähe zu begeben. Auf Videos waren massiv überlaufene Straßen zu sehen. Der Sender France Bleu berichtete auch von unterbrochenem Zugverkehr in dem Gebiet.
Armee in Großbritannien unterstützt Lkw-Transporte
In Großbritannien ist nun das Militär bei der Bewältigung der Kraftstoffkrise im Einsatz. Etwa 200 Armeeangehörige helfen dabei, Benzin und Diesel an Tankstellen zu transportieren. Schwerpunkte der "Operation Escalin" sind London und Südostengland, wie ein Regierungssprecher sagt. Dort stabilisiere sich die Lage nicht so rasch wie in anderen Gebieten. Hintergrund ist ein eklatanter Mangel an Lastwagenfahrern. Deswegen konnte der vorhandene Kraftstoff zuletzt nicht zu den Tankstellen gebracht werden, zahlreiche Zapfsäulen blieben leer. Hamster- und Panikkäufe spitzten die Lage zu.
Die Soldaten wurden von einer auf Kraftstofflogistik spezialisierten Firma in der Grafschaft Essex geschult. "Wir arbeiten eng mit der Branche zusammen, um Kraftstoffvorräte zu erhöhen", so der Regierungssprecher. "Es gibt Anzeichen für eine Verbesserung der durchschnittlichen Tankstellenvorräte im Vereinigten Königreich, während sich die Nachfrage weiter stabilisiert."
Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association gibt es in weiten Teilen von Nord- und Mittelengland sowie in Schottland keine Nachschubprobleme mehr. In London und Südostengland war aber noch immer gut jede fünfte Tankstelle (22 Prozent) ohne Kraftstoff, außerdem gab es in vielen entweder nur Benzin oder Diesel.
Großbritannien leidet wie viele andere Länder und auch Deutschland unter einem eklatanten Mangel an Lastwagenfahrern.
Florian Schroeder über Regierungsbildung: Speed-Dating oder Swingerclub?
Eine Woche nach der Bundestagswahl ist am Wochenende der erste Vorsondierungs-Marathon gelaufen. Alle Partner wollen ganz fair miteinander umgehen, keine Informationen an die Öffentlichkeit durchstechen - doch die SPD hat schon signalisiert: Wir wollen möglichst schnell in Dreierverhandlungen einsteigen. "Der Wille, miteinander ins Bett zu gehen, auch in ungewöhnlichen Konstellationen, scheint sehr groß zu sein", sagt der Kabarettist Florian Schroeder im Podcast "heute wichtig". "Ist es Speed-Dating oder ist es ein Swinger-Club? Jetzt alle mit allen - und alle müssen mit allen reden. Und alle müssen aneinander mal n bisschen rumfummeln, mal gucken, wer es letztendlich wird."
Er betont außerdem die Gemeinsamkeiten zwischen Grünen und FDP. "Ich finde, die sind nicht so weit voneinander entfernt. Das Milieu ist recht ähnlich. Das sind in der Regel bessergestellte Leute, die ne Menge Geld verdienen, denen es eigentlich gut geht." Außerdem spricht er über die Rolle von Markus Söder. "Söders Rolle ist, dafür zu sorgen, dass keiner an die Macht kommt, der beliebter ist, als er, innerhalb der Union."
"USA müssen Ölbohrungen an der Küste beenden"
Vor der Küste Kaliforniens hat sich wegen eines Lecks in einer Pipeline ein Ölteppich im Meer gebildet. Nach Angaben der Behörden sind mehr als 475.000 Liter Öl ausgetreten. Dazu schreibt die "Los Angeles Times": "Die Küste von Orange County ist das jüngste Opfer der gefährlichen Abhängigkeit der Nation vom Öl. Die USA müssen die Ölbohrungen an der Küste beenden. In den Bundesgewässern vor der kalifornischen Küste befinden sich etwa 23 Öl- und Gasbohrplattformen. Dieser Ölteppich stammt von einer Plattform namens Elly, die 1980 errichtet wurde.
Umweltschützer warnen seit Langem davor, dass die veralteten Öleinrichtungen vor der Küste ein ernsthaftes Risiko darstellen, und ein Aktivist bezeichnete sie als "Zeitbomben". Dieser Ölteppich zeigt, dass die Bedrohung der Küstengebiete nicht nur hypothetisch ist und dass wir viel schneller handeln müssen, um die Ölbohrungen an der Küste einzustellen."
Frau in Autowaschanlage eingequetscht
Eine 48-jährige Frau ist in einer Autowaschanlage eingeklemmt und dabei verletzt worden. Wie die Polizei mitteilt, stand die Frau am Sonntagnachmittag in der Waschanlage im thüringischen Sömmerda hinter ihrem Fahrzeug und wollte die Antenne abschrauben. Daraufhin sei das Auto nach vorne gerollt. Die 48-Jährige sei zur Fahrertür des Wagens gelaufen und wurde zwischen ihrem Auto und Bauteilen der Waschanlage eingeklemmt. Die Frau habe mehrere Quetschungen erlitten und musste von der Feuerwehr befreit werden.
Ärztin fliegt ins All, um Raumfahrer zu retten
Ähm, ja, also die Überschrift ist nur die kurze Inhaltsangabe eines Films, der bald gedreht werden soll. Im Weltall! Denn das wahre Leben schreibt noch immer die besten Geschichten, also: Die Sowjetunion hat den ersten Satelliten ins All gebracht, den ersten Menschen - und sogar den ersten Hund. Jetzt will Russland den ersten Spielfilm hoch über der Erde in der Schwerelosigkeit drehen. Am Dienstag, dem 5. Oktober, soll ein Filmteam zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Die russische Schauspielerin Julia Peressild und der Regisseur Klim Schipenko werden mit einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe von Kasachstan in Zentralasien abheben.
Die Handlung in Kurzfassung lautet so: Ein Kosmonaut erkrankt in einer Raumstation und verliert das Bewusstsein. Den Rückflug zur Erde würde er nicht überleben. Also wird kurzerhand eine Ärztin zu dem Außenposten der Menschheit geschickt, um den Raumfahrer zu retten. In der Schwerelosigkeit soll sie eine Herzoperation durchführen. Man hört bereits Dr. Schiwagos "Schicksalsmelodie" durchs All klingen*.
*Bevor Sie zu Feder und Tintenfass greifen und mir schreiben: Jaha, im All klingt nix, auch keine Laser-Geschosse und Todesstern-Explosionen, es geht um Ihr KOPFKINO!
Das wird heute wichtig
Montag, es regnet. Jedenfalls in Berlin. Das ist doch wunderbar, denn so hat man nicht das Gefühl, man müsste unbedingt draußen sein. Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Tennis spielen. Nein, so kann man sich darauf konzentrieren, was heute ansteht. Bis um 14 Uhr werde ich genau das tun und versuchen, Sie mit den Themen des Tages zu versorgen. Es wünscht einen guten Start in die Woche: sabine.oelmann@nama.de.
Das steht heute an.
Eine Woche nach der Bundestagswahl kommt das Ringen um ein neues Regierungsbündnis voll in Gang. Gestern traf die SPD einzeln mit den Spitzen von FDP und Grünen zusammen, um Chancen einer Ampel-Koalition zu sondieren. Am Abend sprach die Union dann mit der FDP über ein mögliches Jamaika-Bündnis. Wir halten Sie wie gewohnt auf dem Laufenden.
Journalisten sind brisante Dokumente über das Finanzgebaren Hunderter Politiker und anderer Prominenter aus aller Welt zugespielt worden. Nun sind die "Pandora Papers" ausgewertet, und wir erfahren, dass mehr als 400 Beteiligte Vermögen "mithilfe von intransparenten Trusts, Stiftungen und Briefkastenfirmen" angelegt haben. Mal gucken, was noch so an die Oberfläche gespült wird.
Gas und Strom sind derzeit in Europa so teuer wie lange nicht. Kurz vor dem Winter wird befürchtet, dass Haushalte ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können. Die Finanz- und Wirtschaftsminister der Euro-Länder wollen sich heute mit dem Thema befassen.
Der deutsche Extremsportler Jonas Deichmann steht vor dem Endspurt seines Rekordversuchs, per 120-fachem Ironman die Welt zu umrunden. Nachdem er wegen der Pandemie seine Route ändern musste, ist er mehr als 100 Tage lang durch Mexiko gelaufen. Der 34-Jährige will den Mexiko-Teil des Projekts in Cancún abschließen - heute soll er dort ankommen.
Ende des Monats soll Matthias Maurer als nächster Deutscher zur Raumstation ISS fliegen. Seine Heimatgemeinde im Saarland bereitet sich schon auf eine Startparty vor - und fiebert mit.
Und noch ein Thema für später, für die Mittagspause: Wann wurde Yotam Ottolenghi eigentlich zum neuen Küchengott? Der Autor veröffentlicht mit "Shelf Love" nun ein weiteres Kochbuch. Diesmal geht es um einfache Rezepte aus der Speisekammer.
Weiterer Londoner Polizist wegen Vergewaltigung angeklagt
Nur wenige Tage nach dem Urteil gegen den Mörder der Londonerin Sarah Everard ist ein weiterer britischer Hauptstadtpolizist wegen Vergewaltigung angeklagt worden. Wie Scotland Yard mitteilt, handelt es sich um einen 46 Jahre alten Beamten, der in derselben Einheit Dienst tat wie der in der vergangenen Woche zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder Everards. Beide waren für den Schutz des Parlaments und diplomatischer Gebäude in London zuständig. Der Mann wird noch heute dem Haftrichter vorgeführt, hieß es weiter.
Scotland-Yard-Chefin Cressida Dick zeigte sich zutiefst besorgt über den Fall. "Ich verstehe vollkommen, dass die Öffentlichkeit ebenfalls besorgt ist", wurde sie in der Mitteilung zitiert. Die mutmaßliche Tat soll sich in der nördlich von London gelegenen Grafschaft Hertfordshire außerhalb der Dienstzeit des Angeklagten zugetragen haben.
Die 33-jährige Londonerin Sarah Everard war im März entführt, vergewaltigt und ermordet worden. Später stellte sich heraus, dass der Täter, ein Polizist, sie wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Regeln festgenommen und entführt hatte. Der Fall ließ das Vertrauen in die britische Polizei bröckeln und löste eine Welle der Empörung über Gewalt gegen Frauen in dem Land aus. Premierminister Boris Johnson wirft der Polizei vor, Gewalt gegen Frauen nicht ernst genug zu nehmen. Eine unabhängige Untersuchung zu dem Mord an Everard lehnte er jedoch ab. Stattdessen müsse der gesamte Umgang mit Vergewaltigungen, häuslicher Gewalt, sexualisierter Gewalt und Beschwerden von Frauen über Belästigung systematisch untersucht werden.
Bleibt Massenexodus aus Afghanistan aus?
Ist das wirklich so oder schieben sich da ein paar Staaten, die besonders betroffen sein könnten, wieder mal die Verantwortung gegenseitig zu? Griechenlands Migrationsminister Notis Mitarachi erkennt vorerst keine neue Flüchtlingswelle aus Afghanistan. "Bisher sehen wir keinen Massenexodus", so Mitarachi in der "Welt". Es komme nun darauf an, die Menschen in Afghanistan und Umgebung zu schützen. Dafür müsse Europa enger mit internationalen Organisationen vor Ort arbeiten und den Nachbarländern helfen, um eine humanitäre Krise zu verhindern.
Mitarachi fordert die EU und Ankara auf, sich an das Flüchtlingsabkommen zu halten: "Die gemeinsame Erklärung muss von beiden Seiten eingehalten werden. Auch die EU hat der Türkei gegenüber Zusagen in Bezug auf Visafreiheit und Handel gemacht, die sie befolgen muss." Die Türkei wiederum müsse diejenigen zurücknehmen, die keinen Anspruch auf internationalen Schutz hätten. Griechenland wolle derzeit 1.908 abgelehnte Asylbewerber rückführen, aber die Türkei nehme sie nicht an.