Das war Donnerstag, der 27. Juli 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
die ukrainische Gegenoffensive scheint in eine neue Phase eingetreten zu sein. Jüngst meldet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung des Dorfs Staromajorskje im Süden des Landes.
Der Brand des in der Nordsee immer noch in Seenot befindlichen Autofrachters scheint unterdessen kleiner geworden zu sein.
Beides sind Themen, die Sie und uns auch morgen wieder beschäftigen werden. Bis dahin haben Sie einen schönen Abend und eine gute Nacht!
Bidens Sprecherin zu möglicher Begnadigung von Sohn Hunter
US-Präsident Joe Biden würde seinen Sohn Hunter im Falle einer Verurteilung nach Angaben seiner Sprecherin nicht begnadigen. Eine entsprechende Frage bei einer Pressekonferenz in Washington am Donnerstag beantwortete Karine Jean-Pierre mit einem deutlichen "Nein". Weitere Ausführungen zu der Frage machte sie nicht. Bidens Sohn hat mit juristischen Problemen zu kämpfen. Seine Anwälte versuchen, einen Prozess und damit eine mögliche Verurteilung abzuwenden.
Nach rücksichtslosem Fahren: Pete Davidson muss zur Feuerwehr
Nach einer gerichtlichen Vorladung wegen rücksichtslosen Fahrens muss der amerikanische Comedian Pete Davidson bei der New Yorker Feuerwehr aushelfen. Ein Gericht in Los Angeles habe entschieden, dass der Ex-Freund von Kim Kardashian unter anderem 50 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten müsse, berichtete die "New York Times". Davidson plane, dies bei der FDNY zu tun. Der 29-jährige Comedian war nach Angaben der Behörden im März in einer Wohngegend von Beverly Hills mit seinem Fahrzeug in eine "schwere Kollision" mit einem Haus verwickelt. Der Wagen streifte einen Feuerhydranten und krachte dann in eine Hauswand. Schwer verletzt wurde dabei niemand, Davidson wurde aber wegen rücksichtslosen Fahrens vor Gericht geladen. Bei der New Yorker Feuerwehr arbeitete schon Davidsons Vater Scott. Er kam beim Einsatz seiner Einheit nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center ums Leben. Davidson hat diese Erfahrung unter anderem 2020 in dem Film "The King of Staten Island" verarbeitet.
Flammen auf Autofrachter haben nachgelassen
Der Autofrachter vor der niederländischen Küste brennt nach Angaben der Küstenwache nicht mehr lichterloh. Auf dem Schiff seien nun keine Flammen mehr zu sehen, sagte eine Sprecherin. Für eine Entwarnung sei es aber zu früh. Das Feuer könne auch wieder aufflammen. Das Feuer auf dem Frachter mit rund 3800 Autos war in der Nacht zum Mittwoch vor der Wattenmeerinsel Ameland ausgebrochen. Noch immer ist es den Angaben zufolge unmöglich, dass Bergungsspezialisten die "Fremantle Highway" betreten. Die Kühlung der Seitenwände des Frachters wurde inzwischen unterbrochen. Das sei möglich, weil die Intensität des Feuers abgenommen habe. Zu viel Seewasser auf dem Schiff könnte die Stabilität gefährden.
Baerbock fordert Freilassung des festgesetzten Präsidenten im Niger
Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem Putsch im Niger mit ihrem Amtskollegen Hassoumi Massoudou telefoniert und dabei die "volle Unterstützung" Deutschlands für die demokratische Entwicklung in dem westafrikanischen Land deutlich gemacht. Dazu gehöre auch die umgehende Freilassung von Präsident Mohamed Bazoum, sagte die Grünen-Politikerin laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amts. Baerbock betonte, trotz schwieriger Umstände habe sich die Regierung unter Bazoum bemüht, "sich als verlässlicher Partner zu positionieren, Armut zu bekämpfen, dass Leben seiner Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und so dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen".
Dem Bundestag wird der Strom abgestellt
Dem Bundestag wird am Wochenende der Strom abgedreht. Grund dafür seien "notwendige und seit langem geplante handwerkliche Arbeiten", teilte ein Sprecher der Parlamentsverwaltung mit, ohne weitere Details zu nennen. Dem Vernehmen nach wird zwischen Freitagmittag und Montagmittag in den einzelnen Parlamentsgebäuden zu unterschiedlichen Zeiten vorübergehend der Strom abgestellt. Die Arbeit der Abgeordneten und der Fraktionen dürfte dadurch allerdings kaum beeinträchtigt sein - nicht nur, weil Wochenende ist, sondern weil sich der Bundestag bis Anfang September in der parlamentarischen Sommerpause befindet.
Koranverbrennungen: Schwedens Premierminister schwer besorgt
Der schwedische Premierminister Ulf Kristersson sorgt sich angesichts bereits durchgeführter und angekündigter Koranverbrennungen in seinem Land vor den Folgen. Für die kommende Woche seien eine ganze Reihe von Protesten angekündigt, bei denen es zu Koranverbrennungen kommen könne, sagte der Politiker der Moderaten Sammlungspartei bei einer Pressekonferenz in Stockholm. Es liege nun an der Polizei, ob diese eine Erlaubnis erhielten. "Wenn sie genehmigt werden, haben wir eine Reihe von Tagen mit dem offensichtlichen Risiko, dass ernste Dinge geschehen könnten", sagte Kristersson - ohne zu sagen, was er konkret damit meinte. Die Regierung werde 15 Behörden damit beauftragen, den Schutz vor Terrorismus zu stärken, kündigte er an. Von kleinen Gruppen durchgeführte islamfeindliche Aktionen in Schweden und Dänemark, bei denen Koranausgaben verbrannt wurden, waren zuletzt in mehreren muslimischen Ländern Anlass für wütende Proteste und Drohungen.
In Berlin verschwunden - internationale Suche nach mexikanischer Studentin
Wo ist Maria Fernanda Sanchez Castaneda? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur Berliner Behörden. International berichten zahlreiche Medien über das Verschwinden der 24-jährigen Frau am vergangenen Samstag, dem 22. Juli. Der Berliner Polizei zufolge verließ Sanchez Castaneda an jenem Tag ihre Wohnung im Büchnerweg in Treptow-Köpenick und kehrte nicht mehr dorthin zurück. Es gibt demnach Hinweise darauf, dass sich die 24-Jährige in einer psychischen Ausnahmesituation befindet. Sie wird als 150 bis 155 cm groß beschrieben mit einer schlanken Figur und langen, dunklen Haaren. Spanischsprachigen Medien zufolge ist Sanchez Castaneda Master-Studentin in Berlin. Zuvor hatte sie einen technischen Studiengang im mexikanischen Monterrey absolviert. Einem Medienbericht zufolge hatte die 24-Jährige am Tag ihres Verschwindens noch Kontakt zu Studienkollegen, sagte dann aber ein Treffen ab. Die Suche nach Sanchez Castaneda unterstützen nicht nur internationale Medien, sondern sie findet auch in sozialen Netzwerken statt. Ein Instagram-Account wurde ins Leben gerufen mit Bildern und Informationen zur Vermissten.
Hinweise nimmt die Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin-Tiergarten unter der Telefonnummer (030) 4664-912444 oder per E-Mail an LKA124Hinweise@polizei.berlin.de entgegen. Außerhalb der Bürodienstzeiten soll jede andere Polizeidienststelle oder die Internetwache genutzt werden.
UN-Chef ruft nach Temperatur-Rekord "Ära des globalen Kochens" aus
Die Welt ist nach Darstellung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres in eine neue Phase des Klimawandels eingetreten. Die Ära der globalen Erwärmung sei zu Ende, sagte er. Vielmehr sei die "Ära des globalen Kochens" angebrochen. Guterres bezog sich auf Erklärungen von Wissenschaftlern, wonach der Juli der weltweit wärmste Monat der Geschichte werden wird. "Der Klimawandel ist da. Er ist erschreckend. Und es ist erst der Anfang", sagte Guterres. Zwar könne der globale Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt und das Schlimmste noch verhindert werden. Dazu seien jedoch "dramatische, sofortige Klimaschutzmaßnahmen" nötig.
Mindestens sieben Tote bei Explosion in Agrarsilo in Brasilien
Bei einer Explosion im Silo eines Agrarbetriebs im Süden Brasiliens sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Weitere zwölf Personen wurden verletzt, wie das brasilianische Landwirtschaftsunternehmen C. Vale mitteilte. Die Ursache für den Unfall im Ort Palotina im Bundesstaat Paraná war zunächst unklar. "Die Opfer haben in einem Tunnel gearbeitet, als sich die Explosion ereignete", sagte ein Feuerwehrmann im brasilianischen Fernsehen. Brasilien ist einer der größten Agrarproduzenten der Welt.
Kühlen von brennendem Frachter gestoppt - andere Gefahr wog schwerer
Die Rettungskräfte haben die Kühlung des brennenden Frachters vor der niederländischen Küste vorerst gestoppt. Die Gefahr sei zu groß, dass zu viel Meerwasser ins Schiff gelange, teilte die Küstenwache mit. Dadurch könne der Frachter "Fremantle Highway" instabil werden. Löschboote hatten die Seiten des Schiffes mit Seewasser gekühlt. Daran war auch ein deutsches Löschboot beteiligt. Seit der Nacht zu Mittwoch wütet das Feuer auf dem etwa 200 Meter langen Frachtschiff, das rund 3800 Autos geladen hat. Der Brand könne noch Tage dauern, sagte der Sprecher der Küstenwache. Bergungsexperten warteten nun ab, bis die Temperaturen auf dem Schiff gesunken seien. Der Frachter liege aber stabil, sagte der Sprecher. Es wird eine Umweltkatastrophe befürchtet im Falle eines Auseinanderbrechens oder Kenterns des Schiffes.
Sinéad O'Connor wurde tot in Londoner Zuhause entdeckt
Die irische Sängerin Sinéad O'Connor ist britischen Medien zufolge in ihrem Zuhause in London tot aufgefunden worden. Das berichtete unter anderem der Sender Sky News unter Berufung auf eine Mitteilung der Polizei. Am Mittwochabend hatte sich ihre Familie mit einer Mitteilung zu ihrem Tod an die Öffentlichkeit gewandt. Woran O'Connor gestorben ist, bleibt bislang unklar. Scotland Yard bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass eine 56 Jahre alte Frau an einer Wohnadresse im Südosten Londons am Mittwochvormittag regungslos entdeckt und von der Polizei für tot erklärt wurde. Der Todesfall werde nicht als verdächtig behandelt, hieß es weiter. Die britische Polizei darf aus rechtlichen Gründen die Identität nicht ausdrücklich bestätigen. Es gibt aber keinen Zweifel, dass es sich um O'Connor handelt.
Schichtwechsel
Mein Kollege Sebastian Schneider hat sich in den Feierabend verabschiedet, nun bin ich bis zum Abend Ihr Begleiter, was das nationale und internationale Nachrichtengeschehen angeht. Mein Name ist Max Perseke, und ich freue mich auf Anregungen, Kritik wie Fragen von Ihnen. Die richtige Adresse hierfür ist dertag@ntv.de.
EZB erhöht Leitzins erneut
Es ist bereits erwartet worden: Um die anhaltende Inflation zu bekämpfen, hebt die Europäische Zentralbank den Leitzins erneut. Es ist die neunte Anhebung in Folge. Der Leitzins steigt damit um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent - der höchste Wert seit dem Beginn der Finanzkrise 2008.
Hubschrauber in Russland stürzt ab - sechs Tote
Beim Absturz eines Hubschraubers in Sibirien sind sechs Insassen ums Leben gekommen. Bei dem Unglück in der sibirischen Republik Altai seien von den 16 Menschen an Bord sechs gestorben und neun verletzt worden, teilte das örtliche Büro des Katastrophenschutzministeriums mit. Nur ein Insasse habe nach dem Unglück keine medizinische Behandlung benötigt.
Den Angaben zufolge war die Maschine vom Typ Mi-8 nach ersten Erkenntnissen gegen Stromleitungen geflogen. Ihr Motor habe daraufhin während des Landeversuchs über dem Dorf Tjungur Feuer gefangen.
Das Katastrophenschutzministerium veröffentlichte Bilder von Feuerwehrleuten beim Löschen des Hubschraubers. Darauf sind auch Trümmerteile in einem unbebauten Gebiet zu sehen.
Das russische Ermittlungskomitee, das für schwere Vergehen zuständig ist, teilte mit, dass es Ermittlungen wegen "Verletzung der Sicherheits- und Nutzungsregeln im Luftverkehr" eingeleitet habe.
Möglicherweise explodierte E-Auto auf Frachter
Der Frachter vor der Nordseeküste brennt noch immer, der Funkverkehr der Rettungskräfte liefert nun Hinweise auf den Ursprung der Flammen. "Das Feuer hat begonnen in der Batterie eines elektrischen Autos", heißt es im Funkverkehr der Rettungskräfte aus der Nacht zu Mittwoch, nachdem sie Kontakt mit dem Kapitän hatten. Teile des Funkverkehrs veröffentlichte der niederländische TV-Sender RTL auf seiner Homepage. An Bord des Schiffes waren nach Reedereiangaben knapp 3800 Autos, darunter auch 25 elektrische. Eines davon soll explodiert sein, so wird es im Funkverkehr mitgeteilt. "So wie es aussieht, ist auch ein elektrisches Auto explodiert." Die Explosion soll aber das Schiff nicht beschädigt haben. Die genaue Brandursache ist jedoch noch nicht ermittelt.
Vermeintliche Giftschlange löst Feuerwehreinsatz aus
Kurioser Einsatz für die Wiesbadener Feuerwehr: Ein besorgter Spaziergänger hat per Notruf eine angebliche Giftschlange gemeldet, die er in einem Gebüsch entdeckt hatte. Nach Angaben der Feuerwehr rückten Einsatzkräfte gestern Abend mit einem Fahrzeug aus, das speziell mit Zangen, Fanghaken und bissfesten Handschuhen ausgerüstet ist. Als die Feuerwehrleute ankamen, wurde allerdings schnell klar: Bei der mutmaßlichen Giftschlange handelte es sich lediglich um eine Attrappe aus Gummi.
Wer sie dort abgelegt hatte und warum, ist bislang noch unklar. Die Feuerwehrleute nahmen die Gummischlange demnach mit auf die Wache, sodass sich niemand mehr vor ihr erschrecken konnte. Wie die Feuerwehr weiter mitteilte, kommt es allerdings immer wieder zu Einsätzen, bei denen tatsächlich giftige oder wilde Tiere eingefangen werden müssen.
SPD-Ortsverein prüft Verzicht auf Ehrung von Altkanzler Schröder
Ein SPD-Ortsverein in Hannover prüft, ob er beim umstrittenen Altkanzler Gerhard Schröder auf die eigentlich übliche Ehrung zur 60-jährigen Parteimitgliedschaft verzichtet. Darüber soll am Abend bei einer Mitgliederversammlung beraten werden, so Janina Schlüter, Co-Vorsitzende des Ortsvereins Hannover Oststadt-Zoo.
Schröder war 1963 in die SPD eingetreten und ist Mitglied im Ortsverein Hannover Oststadt-Zoo. Insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht Schröder in der Kritik - auch in der eigenen Partei. Trotz seiner Russland-Nähe darf Schröder in der Partei bleiben. Die Anträge auf Berufung gegen eine entsprechende Entscheidung der SPD-Schiedskommission in Hannover wurden Mitte Mai von der Bundesschiedskommission in letzter Instanz als unzulässig zurückgewiesen.
Bahn-Gebäude in Berlin beschmiert
Unbekannte haben die Scheiben eines Gebäudes der Deutschen Bahn in Berlin eingeschlagen und beschmiert sowie zwei davor geparkte Autos angezündet. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Beamten in der Nacht alarmiert. Anwohner hatten zuvor laute Knallgeräusche gehört. Auf dem Parkplatz der Deutschen Bahn im Bezirk Mitte standen zwei Autos in Flammen, die von der Feuerwehr gelöscht wurden.
Die beiden Autos brannten im Frontbereich fast vollständig aus. Da eines davon unter einem Baum stand, wurde auch dieser stark beschädigt. Die Unbekannten beschädigten zudem an zwei Gebäudefronten mehrere Scheiben derart, dass das Sicherheitsglas splitterte, aber noch im Rahmen blieb. Zusätzlich schmierten sie auf die Eingangstür des Gebäudes großflächig "Stop Tren Maya". Dabei handelt es sich um ein umstrittenes Großprojekt in Mexiko, an dessen Planung auch die Deutsche Bahn beteiligt sein soll. Verletzte gab es bei der Tat in der Bundeshauptstadt nicht. Die Polizei ging von einer politisch motivierten vorsätzlichen Brandstiftung aus. Weitere Ermittlungen übernimmt deshalb der Staatsschutz.
Mann bricht zum zweiten Mal in Lokal ein und schläft dabei ein
Schon zum zweiten Mal ist ein Mann in ein Bremer Lokal eingebrochen und hat sich die Taschen gefüllt. "Der Verdächtige hat schon beim ersten Einbruch Beute gemacht. Wahrscheinlich dachte er sich, das lohnt sich auch ein zweites Mal", sagte ein Polizeisprecher. Als ihn die Polizei auf frischer Tat ertappte, stellte sich der Einbrecher schlafend.
Der Mann stieg am frühen Mittwoch durch ein Fenster in das Lokal ein und durchsuchte die Räume. Während seine 32-jährige Komplizin draußen Schmiere stand, sackte er das Geld ein. Anwohner alarmierten die Polizei, die die Komplizin vorläufig festnahm. Im Lokal entdeckten die Beamten den 23-Jährigen mit den Taschen voller Geld, der sich auf einer Bank im Schankraum schlafend stellte. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Angaben zur Höhe der Beute machten die Ermittler nicht.
Indonesien blockt neue Twitter-Domain
Schlechte Nachrichten für Elon Musk: Sein Plan, Twitter in X.com umzubenennen, stößt offenbar schon in Indonesien an seine Grenzen. Denn, wie schon viele Userinnen und User angemerkt haben, weckt das Logo "X" bei vielen Assoziationen zu einer Porno-Seite.
Wie nun Al-Jazeera berichtet, habe das indonesische Ministerium für Kommunikation und Informatik erklärt, die Webseite sei gesperrt worden, da die Domain zuvor von Webseiten genutzt worden sei, die sich nicht an die strengen Gesetze des Landes gegen "negative" Inhalte wie Pornografie und Glücksspiel hielten. Die Behörden seien mit dem Unternehmen, was früher als Twitter bekannt war, in Kontakt. Die Sperre bedeute, dass die Indonesierinnen und Indonesier derzeit keinen Zugang zu der Plattform haben, die Berichten zufolge etwa 24 Millionen Nutzer bei einer Bevölkerung von 270 Millionen Menschen hat.
Militärputsch in Niger: Flugverbot betrifft Bundeswehr
In der Nacht halten im westafrikanischen Niger den Präsidenten Mohamed Bazoum erst stundenlang gefangen, ehe sie später die Machtübernahme verkünden. Die nun verhängte Sperrung des Luftraums betrifft auch die Bundeswehr. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen seither keine Flüge mehr zu dem Lufttransportstützpunkt in Niamey, wo etwa 100 deutsche Soldaten arbeiten. Auf dieses Gelände wurden demnach auch deutsche Botschaftsmitarbeiter aus der Hauptstadt in Sicherheit gebracht. Der letzte Versorgungsflug nach Niamey war am Vortag gelandet. Auf dem Militärflugplatz steht auch noch ein deutscher Transporter vom Typ A 400 M.
"Der nigrische Luftraum ist nach derzeitigem Kenntnisstand zurzeit gesperrt. Die Lage ist nach wie vor unübersichtlich. Wir beobachten die Situation weiterhin aufmerksam", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos auf Anfrage. "Alle Angehörigen des deutschen Einsatzkontingents MINUSMA und EUMPM mit Standort Niamey befinden sich in Sicherheit." Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso war der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde.
Frachter-Eigentümer sorgte schon einmal für Aufsehen
Auf der Welt gibt es kaum Unternehmen, die so viele Frachtschiffe besitzen wie der japanische Schiffseigner Shoei Kisen Kaisha. Die "Fremantle Highway", die derzeit vor der niederländischen Nordseeküste brennt, ist eines davon und wurde von der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha bei dem Unternehmen gechartert, wie ein Sprecher in Tokio mitteilte.
Shoei Kisen Kaisha ist auch Eigner des Containerschiffes "Ever Given", das im März 2021 im Suezkanal auf Grund gelaufen war und weltweit Schlagzeilen gemacht hatte. Tagelang hatte der 400 Meter lange Frachter die wichtige Wasserstraße zwischen Asien und Europa blockiert. Er fuhr ebenfalls unter der Flagge Panamas und war vor der Havarie von einem in Taiwan ansässigen Unternehmen gechartert worden.
Doch mehr Autos auf brennendem PKW-Frachter
Ursprünglich war die Rede von rund 3000 Autos, nun stellt sich heraus, es sind doch mehr: Der brennende Autofrachter vor der holländischen Küste hat nach Angaben der Reederei 3783 Autos geladen, teilte ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha mit. Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos. Warum das Schiff in Flammen steht, ist noch unklar. Anfangs hieß es, eines der E-Autos hätte den Brand ausgelöst, doch das ist nicht bestätigt. Nach Angaben der Küstenwache ist die Ursache weiterhin unklar.
Was Brände auf See besonders gefährlich macht
Als der PKW-Frachter "Fremantle Highway" zu brennen beginnt, springen mehrere Besatzungsmitglieder 30 Meter hinab ins Wasser, etliche weitere werden von Helikoptern gerettet. Christian Stipeldey von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) erklärt, was Feuer auf See besonders gefährlich macht und wie der Einsatz lief.
Whistleblower berichtet von UFO-Programm der US-Regierung
Es erinnert an eine Szene aus einem Sci-Fi-Film: Vor dem US-Kongress haben zwei frühere Militärpiloten und ein Ex-Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums zur Sichtung von unbemannten Flugobjekten, also UFOs, ausgesagt. Wenig überraschend sorgte das für große Aufmerksamkeit, da die Whistleblower ihre Aussagen unter Eid tätigten.
Besonders die Erklärung des ehemaligen Pentagon-Mitarbeiters David Grusch sorgte für Aufsehen. Seiner Aussage nach soll die US-Regierung ein "jahrzehntelanges" Programm durchgeführt haben, in dem es gecrashte UFOs gesammelt hat. Anschließend sollen sie versucht haben, die Flugobjekte nachzubauen. Grusch behauptete, dass er Kenntnis darüber habe, dass "Menschen geschädigt und bedroht wurden" bei dem Versuch der US-Regierung, das Programm zu verheimlichen. Das Pentagon hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.
Touristen kommen trotz Feuer - "Verständnis ist groß"
Auf Rhodos spielt die Wetterlage den Einsatzkräften in die Hände. Doch trotz nachlassender Winde entstehen immer wieder neue Brandherde in zuvor gelöschten Gebieten. Inmitten der Flammen treffen immer neue Touristen auf der Insel ein. Für die Anwohner ist das ein wichtiger Lichtblick, wie ntv-Reporter Jakob Paßlick berichtet.
Temperatur-Rekord am Mittelmeer
An der Oberfläche des Mittelmeers ist nach Angaben spanischer Forscher ein Temperatur-Rekord gemessen worden. Mit einer Mediantemperatur von 28,71 Grad Celsius sei am Montag der bisherige, aus dem Jahr 2003 stammende Höchstwert (28,25 Grad) um fast ein halbes Grad übertroffen worden, teilte der Wissenschaftler Justino Martínez vom Katalanischen Forschungsinstitut für die Verwaltung des Meeres (ICATMAR) auf Twitter mit. Aufzeichnungen gebe es seit 1982, hieß es. ICATMAR untersteht dem angesehenen spanischen Institut für Meeresforschungen ICM. Es sei noch nicht der endgültige Wert, den man erst in etwa einem Jahr kennen würde. Der Median erfahre aber normalerweise nur geringe Abweichungen.
Das wird heute wichtig
Liebe Leserinnen und Leser,
der russische Präsident Wladimir Putin versucht immer wieder zu beweisen, dass er nach dem brutalen Überfall auf die Ukraine nicht vollständig isoliert ist. Diesmal lädt er heute und morgen zum zweiten Russland-Afrika-Gipfel nach St. Petersburg. Denn wegen des internationalen Haftbefehls kann der Kremlchef selbst nicht nach Südafrika zum Gipfel der BRICS-Staaten reisen. Dort droht ihm nämlich eine Festnahme wegen Kriegsverbrechen. Und auch sonst schicken nicht alle afrikanischen Länder Vertreterinnen oder Vertreter. Es sind sogar weniger als beim ersten Gipfel geworden. Inhaltlich soll es vor allem um Getreidelieferungen gehen, die besonders für Afrika wichtig sind. In der vergangenen Woche erklärte Moskau das Abkommen im Schwarzen Meer für beendet. Seither lässt der Kreml systematisch die Getreidehäfen der Ukraine bombardieren und will nun sein eigenes Getreide loswerden.
Das wird heute auch wichtig:
Stars trauern nach dem Tod der irischen Sängerin Sinead O'Connor.
US-Präsident Joe Biden empfängt Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni im Weißen Haus in Washington.
Keine Auftritte, kaum Einnahmen und alles wegen Corona - der Bundesgerichtshof (BGH) prüft ab 9.30 Uhr, ob einem Berufsmusiker deswegen eine Entschädigung vom Land Baden-Württemberg zusteht.
Das Rheingold-Institut und die Identity Foundation legen um 12 Uhr in Köln eine Studie zu der Frage vor: Wie zuversichtlich sind die Deutschen in Zeiten multipler Krisen?
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzt seine Ländertour mit Terminen in Baden-Württemberg und Bayern fort.
Mein Name ist Sebastian Schneider und ich begleite Sie durch den Nachrichten-Tag. Bei Fragen oder Anmerkungen schreiben Sie mir gerne unter dertag@ntv.de.
China ruft höchste Taifun-Warnstufe aus
China hat für den herannahenden Taifun "Doksuri" die höchste Taifun-Warnstufe ausgerufen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, warnte der nationale Wetterdienst, der fünfte Taifun des Jahres werde im Osten und Süden des Landes heftige Regenfälle bringen. Demnach wird der Sturm voraussichtlich in Teilen der ostchinesischen Provinz Fujian und der angrenzenden Provinz Guangdong auf Land treffen. Auch die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong warnte die Bevölkerung. Schon gestern hatte "Doksuri" den Norden der Philippinen und die Südspitze Taiwans mit heftigen Regenfällen heimgesucht.
Ryan Reynolds erweckt Kult-Außerirdischen wieder zum Leben
Fans der 1980er-Jahre Kultserie "ALF" warten bis heute sehnsüchtig auf ein TV-Revival des sympathischen, aber chaotischen Außerirdischen. Hollywood-Star Ryan Reynolds sorgt jetzt dafür, dass dies Wirklichkeit werden wird - und zwar schon in wenigen Tagen. Der TV-Sender "Maximum Effort Channel" hat den zotteligen Bewohner des Planeten Melmac wieder zum Leben erweckt. Allerdings nicht als neue Serie oder gar Film: Alf wird in kurzen Werbefilmen zu sehen sein.
Der Sender erwarb zunächst die Rechte der Original-Serie und nutzt die Gunst der Stunde: In sogenannten "Maximum Moments" werden im Rahmen der geplanten Ausstrahlung ab dem 29. Juli neu produzierte Werbeclips mit Alf zu sehen sein. Via Youtube veröffentlichte Reynolds bereits die ersten Filmchen des Projekts, die Alf in gewohntem Setting - unter anderem zwischen einem Sofa und einem Couchtisch - zeigen. Nur sein Gesprächspartner Eric ist neu, genauso wie die Wohnung, in der Alf nun offensichtlich lebt.
Rund 2000 tote Pinguine an Uruguays Küste angeschwemmt
Vor einem Rätsel stehen Expertinnen und Experten im südamerikanischen Uruguay: Etwa 2000 tote Pinguine sind in den vergangenen Wochen an Küstengebieten angespült worden. Allein vom 7. bis zum 21. Juli seien es 1680 gewesen, teilte die zuständige Expertin des Umweltministeriums, Carmen Leizagoyen, mit. Die Todesursache war ihr zufolge bislang unbekannt, die Vogelgrippe sei allerdings ausgeschlossen worden. Es sei unklar, ob jüngste Atlantikstürme eine Rolle gespielt hätten. Die überwiegend jungen Tiere seien abgemagert gewesen, hätten leere Mägen gehabt und seien von Parasiten befallen gewesen.
Die Organisation SOS Rescate de Fauna Marina, die sich in Uruguay um notleidende Tiere kümmert, hatte am Sonntag in sozialen Medien geschrieben, es seien geschätzt mehr als 5000 verendete Magellan-Pinguine angeschwemmt worden, die wegen Fischmangels im Meer nicht genug Nahrung gehabt hätten. Wegen fehlender Fettreserven seien sie unterkühlt gewesen. Das Überfischen im Südatlantik und der Klimawandel könnten den Angaben zufolge schuld sein.
Autofrachter kann nicht direkt gelöscht werden
Das Frachtschiff in der Nordsee brennt mittlerweile mehr als 24 Stunden und die niederländische Küstenwache fürchtet, dass der Brand noch Tage oder sogar Wochen dauern könnte. Bergungsspezialisten und Wasserbehörde überlegen nun, wie man das 200 Meter lange Schiff bergen kann, denn einfach löschen, das geht nicht. Die Gefahr laut der Küstenwache ist, dass das Löschwasser das Schiff zum Kentern bringen könnte. Dann droht eine Umweltkatastrophe. Wenn Öl und die knapp 3000 Autos an Bord ins Wasser geraten, könnten das unter Schutz stehende Wattenmeer sowie die Küsten verseucht werden. Das wäre eine Bedrohung auch für die deutschen Wattenmeerinseln.