Der Tag Rückschlag für Frieden in Kolumbien
14.03.2023, 06:17 UhrIn Kolumbien haben die Friedensbemühungen von Präsident Gustavo Petro einen Rückschlag erlitten. Er warf am Montag dem Drogenkartell Clan del Golfo vor, den Waffenstillstand gebrochen zu haben. Die Verhandlungen mit der größten kriminellen Organisation des Landes könnten nicht fortgesetzt werden, falls sie ihre Angriffe fortsetze. Er beschuldigte sie, ein Aquädukt in der Provinz Antioquia zerstört zu haben. Bislang wollte Petro kriminelle Banden mit dem Versprechen reduzierter Haftstrafen und anderem Entgegenkommen zum Aufgeben bewegen.
Der Präsident hatte bei seiner Antrittsrede im vergangenen August angekündigt, das gespaltene Land zu einen und zu einem "totalen Frieden" zu führen. Dazu will er mit Rebellengruppen Friedensverhandlungen führen und kriminelle Gruppierungen zur Kapitulation bewegen. Petro selbst war Mitglied der linken Guerillabewegung M-19.
Die Zerstörung des Aquädukts steht möglicherweise in Zusammenhang mit Protesten illegaler Goldschürfer, deren Straßensperren in zwei Provinzen vergangene Woche aufgehoben worden waren. Zuvor war die Polizei gegen den illegalen Goldabbau vorgegangen und hatte unter anderem Bagger zerstört. Das illegale Schürfen von Gold gilt wegen des Einsatzes von Quecksilber als Katastrophe für die Umwelt. Die Goldsucher werden nach Regierungsangaben vom Clan del Golfo unterstützt. Preto führt auch Verhandlungen mit den Goldschürfern. Eine Einigung ist bislang ausgeblieben.
Quelle: ntv.de