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Wolfgang Weber, Taurus Investors Robuster Goldmarkt

(Foto: REUTERS)

Trotz eines doch recht deutlich zurück kommenden Euros gegen US-Dollar zeigt sich der Goldmarkt sehr robust. Das Tief der letzten acht Handelstage lag im London Fixing bei 1058 Dollar die Unze am 5.2. und erholte sich rasch auf 1093 Dollar am 11.02. Nach wie vor ist die 1125 bis 1150-Dollar-Marke ein starker Widerstandsbereich im Chart.

Erste wesentliche Unterstützung ist die Einhundert-Tage-Linie bei 1075 Dollar, und eine sehr wichtige Unterstützung ist die Zweihundert-Tage-Linie, die aktuell bei rund 1010 Dollar verläuft. Die Kursmarke 1000 Dollar ist daher sowohl psychologisch als auch chart-technisch von großer Bedeutung.

Wolfgang Weber

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Aktuell ist aber der Kursbereich zwischen 1075 und 1125 Dollar der wahrscheinlichere Verlauf als ein Durchbruch unter 1000 Dollar die Unze. Ein über mehrere Tage bestätigter Durchbruch unter 1075 Dollar und vor allem 1060 Dollar wäre allerdings auch Warnsignal für ein Austesten des 1000er Kursniveaus. Der Goldmarkt zeigt eindeutig innere Stärke. Crash-artige Zusammenbrüche, hervorgerufen durch möglicherweise stark zurückkommende Rohstoffmärkte, sind bei Gold derzeit nicht zu erwarten.

Das "smart money" hat große Summen über ETF's oder direkt in physische Bestände investiert, da die Finanzkrise ja weder vorüber ist noch überhaupt in seinen Wurzeln wirklich bekämpft werden kann. Im Gegenteil, man muss sich ja auf den eigentlichen Finanz-Tsunami, der im zweiten Halbjahr 2010 erwartet wird, noch erst richtig vorbereiten. Deswegen und vor dem Hintergrund der Dollar-Problematik und einer durchaus unsicheren Zukunft des Euros kann Gold nicht wirklich wesentlich fallen. Die Nachfrage nach Goldmünzen Münzen und Goldanlagebarren ist daher auch auf konstant hohem Niveau.

Die Klassiker hierbei sind und bleiben 1 Unze Krügerrand, 1 Unze Maple Leaf und 100-Gramm-Barren sowie im kleineren (und immer beliebteren) Sortenbereich 20 Schweizer Franken Vreneli mit 5,81 Gramm Feingewicht.

Im Gegensatz zu Gold zeigt sich Silber charttechnisch nicht mehr eindeutig auf der Kaufseite. Im Prinzip hat Silber aus rein technischer Sicht dreimal seit Oktober 2009 versucht die Marke von 18 Dollar die Unze zu brechen und scheiterte mit der Top-Bildung bei 19,45 Dollar im Dezember 2009 daran. Derzeit bewegt sich der Kurs knapp unter der wichtigen Zweihundert-Tage Linie von 16 Dollar bei 15,62 Dollar, hatte aber schon Kurse von knapp unter 15 Dollar im Tageshandel gesehen.

Das "Gold des kleinen Mannes" muss nun schnell wieder über 16 US Dollar die Unze steigen um den Aufwärtstrend nicht weiter zu gefährden. Ansonsten sind auch Kurse von 13,50 bis 15 Dollar pro Unze schnell möglich. Daher raten wir derzeit zu vorsichtigen Zukäufen oder gestaffelten Kauf-Limits zwischen 13,50 bis 16,00 Dollar die Unze, sofern größere Investments anstehen sollten.

Die beliebteste Form des physischen Silberkaufs beim Kleinanleger ist und bleibt die 1-Unze -Münze Maple Leaf. Der Silber US Eagle feierte in 2009 einen Verkaufserfolg von fast 29 Millionen verkauften Münzen. Derzeit wird der europäische Markt für den US Eagle 2010 noch kaum beliefert und auch die europäische, heimische Industrie in Form der Österreichischen Prägeanstalt hat temporäre Lieferprobleme mit dem Silber-Philharmoniker 1 Unze aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage.

Aber auch die Silber-Barren 250 und 500 Gramm finden guten Absatz, obgleich sie im Gegensatz zu den Bullion Münzen mit 19 Prozent statt 7 Prozent Mehrwertsteuer belegt sind.

Sollte der Goldkurs seinen intakten Aufwärtstrend wieder aufnehmen können, so dürften auch die Silbernotierungen wieder Fahrt aufnehmen und zwischen 16 und 18,50 Dollar die Unze pendeln. Zu beachten ist allerdings, dass Silber wesentlich höhere Volatilitäten als Gold aufweist und Tagesschwankungen von 5 Prozent keine Seltenheit sind. Daher sollte gerade dieses "Industrie-Edelmetall" unter mittel- bis langfristigen strategischen und nicht kurzfristigen spekulativen Gesichtspunkten gekauft und gehalten werden, da auch die spreads (Ankauf zu Verkaufskurs beim Händler) wesentlich breiter sind als bei Gold.

Die aktuelle Edelmetallaufteilung bei einem Neuaufbau eines Depots empfehlen wir aktuell zu 65 Prozent Gold und 35 Prozent Silber.

Quelle: ntv.de

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