Bewaffnet auf Schloss Windsor 20-jährigem Queen-Störer droht lange Haftstrafe
02.08.2022, 21:06 Uhr
Die Queen nutzt Schloss Windsor vor allem an den Wochenenden und Feiertagen.
(Foto: imago images / Panthermedia)
Bis auf 500 Meter kommt ein 20-Jähriger bewaffnet mit einer Armbrust an die Queen-Gemächer auf Schloss Windsor heran. Der junge Mann wird gefasst und kommt nun vor Gericht. Ihm wird die Absicht eines Attentats vorgeworfen. Um ihm den Prozess zu machen zieht die britische Justiz ein über 150 Jahre altes Gesetz heran.
Ein 20-Jähriger, der am ersten Weihnachtstag auf das Gelände von Schloss Windsor eingedrungen war, ist wegen eines geplanten Angriffs auf die Queen angeklagt worden. Dem jungen Mann, der eine Armbrust mit sich trug, wird zur Last gelegt, er habe eine Schusswaffe dabei gehabt, "in der Absicht, Ihre Majestät zu verletzten oder zu bedrohen", wie die Londoner Polizei mitteilte.
Die Höchststrafe unter dem "Treason Act" (Verrat) beträgt sieben Jahre Haft. Das entsprechende Gesetz von 1842 war zuletzt 1981 angewandt worden. Damals wurde ein Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt, der mehrere Schüsse auf Queen Elizabeth II. abgefeuert hatte, die Königin aber verfehlten.
Außerdem werden dem Mann Morddrohungen und der Besitz einer Angriffswaffe vorgeworfen. Er soll am 17. August zu einer Anhörung am Londoner Gericht Westminster Magistrates' Court erscheinen.
Der damals 19-Jährige aus der südenglischen Hafenstadt Southampton war trotz hoher Schutzvorkehrungen am 25. Dezember 2021 auf das Gelände der Queen-Residenz westlich von London gelangt. Er soll bis auf 500 Meter an die Privatgemächer der Königin, die auf Schloss Windsor weilte, herangekommen sein.
In einem Video, das britische Medien wenige Tage später zeigten, hatte vermutlich der Mann selbst angekündigt, er wolle die Queen ermorden. Damit nehme er Rache für diejenigen, die wegen ihrer Herkunft getötet, erniedrigt und diskriminiert worden seien sowie für die Toten des Amritsar-Massakers 1919. Damals hatten britische Kolonialtruppen in der indischen Stadt Amritsar das Feuer auf Demonstranten eröffnet und Hunderte getötet. Er sei ein indischer Sikh, sagt der Maskierte in dem Clip.
Quelle: ntv.de, mba/dpa