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Tennislegende beriet Tochter Boris Becker kann "eigentlich ganz gut mit Zahlen umgehen"

Boris Becker bei der Berlinale in Berlin.

Boris Becker bei der Berlinale in Berlin.

(Foto: Monika Skolimowska/dpa)

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Tennislegende Boris Becker war einer der größten Stars des Landes, doch 2022 muss er wegen Insolvenzvergehen ins Gefängnis. Seit Dezember ist er wieder ein freier Mann - und will die Pleite schnell hinter sich lassen.

231 Tage saß Boris Becker in England im Gefängnis, die Tennislegende war wegen Insolvenzvergehen zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Becker, der in seiner großen Karriere zig Millionen Dollar an Preisgeldern und aus Sponsorenverträgen verdient hatte, war nach seiner erfolgreichen Laufbahn mit sechs Grand-Slam-Titeln in finanzielle Schieflage geraten. Im Dezember 2022 wurde der Tennisstar aus der Haft entlassen, nun gab der 55-Jährige in der "Financial Times" Auskunft über seine Sicht auf die Dinge.

"Welche Lektion sollte ich denn gelernt haben? Dass ich mit meinem Geld vorsichtig sein muss? Ja. Sollte ich bessere Berater haben? Ja. Auf wen höre ich in meinen Matches, wenn ich im Tennis am besten bin? Ich höre auf mich selbst", erklärte Becker, der einer der angesehensten Tennisexperten unserer Zeit ist und für Eurosport im Januar bei den Australian Open sein Comeback im Tennis-TV feierte. Dann überraschte er jedoch mit einer Aussage: "Ich kann eigentlich ganz gut mit Zahlen umgehen, ob Sie es glauben oder nicht." So habe er auch seine Tochter Anna Ermakova bei ihren Gagenverhandlungen für die RTL-Sendung "Let's Dance" beraten. "Wir haben ein bisschen über ihr Honorar gesprochen, und sie hat meinem Rat vertraut, wie man blufft."

Seine Finanzsorgen rührten nicht von schlechten Investments her. "Ich hatte gute Investitionen mit den Autohäusern, mit Immobilien. Ich war arm an Bargeld und reich an Vermögenswerten." Teuer seien vor allem seine Scheidungen gewesen. "Du lässt dich scheiden, dann lässt du dich nochmal scheiden. Das geht schnell! Es war nicht so, dass ich es für den Ferrari und die goldenen Rolex-Uhren ausgegeben hätte. Es lag auch nicht daran, dass ich arm war. Ich hatte ein hohes Einkommen, aber ich hatte auch hohe Ausgaben. Ich habe drei Familien finanziert."

"Der Kampf eines Mannes mit Ruhm und Reichtum"

Ein Londoner Gericht bezifferte Beckers Schulden 2017 auf 59 Millionen Euro. Mark Ford, Beckers Insolvenzverwalter, hatte gegenüber der "Bild"-Zeitung bereits vor einigen Wochen erklärt: "Nur ein kleiner Teil davon wurde bisher zurückgezahlt." Die Insolvenz will Becker trotzdem noch in diesem Jahr hinter sich lassen: "Verdiene ich jetzt Geld? Ja", sagte Becker. "Ich bin mir sehr bewusst, dass ich eine zweite Chance bekommen habe." Er sei "demütig", dass Eurosport, Puma und andere Partner zu ihm hielten. Seine neuen Berater "sehen, dass die Marke Boris Becker jetzt wahrscheinlich so heiß ist wie schon lange nicht mehr".

Auf der Berlinale hatte die Tennislegende jüngst den ersten von zwei Teilen der Dokumentation "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker" von Oscar-Preisträger Alex Gibney vorgestellt, die später beim Streamingdienst Apple TV+ zu sehen sein soll. "Das ist viel über Tennis, das ist viel über den Kampf eines Mannes mit Ruhm und Reichtum", bedankte sich Becker auf der Premiere beim Publikum.

Quelle: ntv.de, ter

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