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Freispruch nach 114 Prozesstagen Bushidos Ex-Manager Abou-Chaker kommt mit Geldstrafe davon

Clan-Chef Arafat Abou-Chaker bleibt ein freier Mann.

Clan-Chef Arafat Abou-Chaker bleibt ein freier Mann.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dreieinhalb Jahre läuft der Prozess gegen Arafat Abou-Chaker, Ex-Manager von Rapper Bushido und Berliner Clan-Chef. Dem 47-Jährigen droht lange Haft. Doch nun wird er von allen Hauptvorwürfen freigesprochen - und bekommt sogar eine Haftentschädigigung.

Das Landgericht Berlin hat den Ex-Manager von Rapper Bushido von den Hauptvorwürfen freigesprochen. Nach rund dreieinhalb Jahren Verhandlung sahen es die Richter nicht als erwiesen an, dass der 47-Jährige den Musiker zur Zahlung von Millionenbeträgen erpressen wollte. Sie verurteilten Arafat Abou-Chaker, der als Berliner Clan-Chef gilt, lediglich wegen 13 Fällen von unerlaubten Tonbandaufnahmen zu einer Geldstrafe von 81.000 Euro (90 Tagessätze à 900 Euro). Abou-Chakers Geständnis hinsichtlich der Aufnahme sowie die Länge des Verfahrens und die Tatsache, dass er zur Tatzeit nicht vorbestraft war, wurden strafmildernd berücksichtigt.

Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, war in dem Strafverfahren Zeuge und Nebenkläger. Ein Großteil der Vorwürfe basierte auf seinen Aussagen. Zur Urteilsverkündung kam der Rapper nicht. Er lebt inzwischen mit seiner Familie in Dubai.

Im Zentrum des Verfahrens stand ein Vorfall vom 18. Januar 2018, bei dem Bushido gegen seinen Willen festgehalten worden sein soll. Dabei soll er beleidigt, bedroht und auch mit einer Plastikflasche und einem Stuhl attackiert worden sein. Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem der Musiker die Beziehungen zu seinem Ex-Manager 2017 aufgelöst hatte. Dieser habe die Trennung nicht akzeptieren wollen und von dem Rapper eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Geschäften für 15 Jahre gefordert, so der Vorwurf.

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Bushidos Aussage allein reichte jedoch nicht für eine Verurteilung seines Ex-Managers. "Es lassen sich Gründe für eine überzogene Darstellung finden", sagte der Richter bei der Urteilsverkündung. "Möglicherweise, um sich schneller von Arafat Abou-Chaker zu lösen. Möglicherweise, um sich eine günstigere Lage im Zivilprozess zu verschaffen."

Angeklagte erhalten Haftentschädigung

Die Anklage hatte Arafat Abou-Chaker unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, Nötigung sowie gefährliche Körperverletzung und schwere Untreue vorgeworfen. Mitangeklagt waren drei Brüder von Arafat Abou-Chaker. Auch diese wurden von den Vorwürfen zulasten des Musikers freigesprochen. Der Hauptangeklagte und einer seiner Brüder erhalten nach dem Urteil Haftentschädigung für eine kurze Zeit, die sie in Untersuchungshaft saßen.

Die Staatsanwaltschaft hatte für Arafat Abou-Chaker eine Gesamtstrafe von vier Jahren, drei Monaten und einer Woche Haft gefordert. Für dessen Brüder beantragte sie Gesamtstrafen von sieben Monaten auf Bewährung bis zwei Jahren und einem Monat Haft. Die Verteidigung hatte Freisprüche gefordert.

Quelle: ntv.de, uzh/spl/dpa

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