Unterhaltung

"Ich bete jeden Tag" Dieter Bohlen lässt tief blicken

Der "Poptitan" ist zurück: Dieter Bohlen.

Der "Poptitan" ist zurück: Dieter Bohlen.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Es kann nur einen geben. Und so erleben wir Dieter Bohlen ab 14. Januar wieder in Amt und Würden des Chefjurors von "Deutschland sucht den Superstar" bei RTL. Daraus, wie sehr er sich darauf freut, macht er in einem Vorab-Interview keinen Hehl. Zugleich äußert er sich privat wie nie.

Fans von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) haben gleich in doppelter Hinsicht jeden Grund zu feiern, wenn die RTL-Show am 14. Januar um 20.15 Uhr auf die Bildschirme zurückkehrt. Zum einen erlebt das Erfolgsformat mit seiner nunmehr 20. Staffel ein beeindruckendes Jubiläum. Zum anderen kehrt der einzig wahre Chefjuror an seine angestammte Wirkungsstätte zurück: Dieter Bohlen.

"Ich bin ehrlich, ich hatte Gänsehaut am ersten Tag", verrät der "Poptitan" nun in einem außergewöhnlich offenherzigen Vorab-Interview zu seinem Comeback. "DSDS und 'Supertalent', das sind ja meine Kinder, für die ich 18 Jahre lang wirklich alles getan habe", erklärt er seine Verbundenheit zu den RTL-Formaten, von denen er sich vor zwei Jahren anscheinend schon geistig verabschiedet hatte. Auf die Frage, ob er mit seiner Rückkehr gerechnet habe, antwortet er jedenfalls mit einem Lachen: "Ich nicht, aber mein Freund Pietro Lombardi!"

Der DSDS-Sieger von 2011 ist auch der erste Mensch, der Bohlen auf die Frage einfällt, wer ihm in all den Jahren im Geschäft besonders ans Herz gewachsen sei. Lombardi wird gemeinsam mit Sängerin Leony sowie Rapperin und Influencerin Katja Krasavice die DSDS-Jury in der Jubiläumsstaffel komplettieren. Das könnte auch die Marschrichtung bei der Beurteilung der Kandidatinnen und Kandidaten beeinflussen. "Outfitmäßig kann man mich nicht mehr überraschen, da ist ja meine Mitjurorin Katja über alle Normalitäten hinweg", erklärt Bohlen mit Blick auf Krasavices freizügigen Stil. "Ich achte vor allem auf die Stimme", ergänzt er und fügt rückblickend hinzu: "Und es gab Leute, die mich auch wegen ihrer Personality überrascht haben. Mark Medlock zum Beispiel."

"Die Leute sagen oft, ich bin zu hart"

Medlock ist jedoch bei weitem nicht die einzige positive Erinnerung, die Bohlen mit der Show verbindet. "Es gab Tausende schöner Momente dank DSDS. Das ist immer dieser Moment, wenn ein neuer Kandidat, eine neue Kandidatin zum Casting kommt und neben diesem Glitzern in den Augen noch alle Träume hat. Das ist einfach schön zu sehen", erklärt er.

DSDS im TV

"Deutschland sucht den Superstar" ist immer samstags und mittwochs um 20.15 Uhr bei RTL zu sehen. Die Sendung ist außerdem auf RTL+ abrufbar.

Sein Image als Juror Gnadenlos will Bohlen deshalb auch nicht so stehen lassen. "Ich weiß, die Leute sagen oft, ich bin zu hart, aber ich glaube ganz ehrlich: Das sind Menschen, die keine Ahnung von dem Business haben. Das Business ist viel härter!", verteidigt er sich. Natürlich könne man Kritik auch anders verpacken. Aber: "Wenn Scheiße einfach alles umschreibt, was da gerade geboten wird, warum soll ich lange um den heißen Brei reden?"

Was seinen eigenen Umgang mit Kritik angeht, macht Bohlen aus seinem Herzen keine Mördergrube. "Geht so", antwortet er auf die Frage nach seiner Dickfelligkeit. "Ich will ja nicht lügen. Ich brauche dann erstmal zehn Minuten und denke darüber nach." Nach einem typischen Bohlen-Spruch klingt dann wieder der Rest seiner mit einem Augenzwinkern vorgetragenen Antwort: "Ehrlich gesagt, passiert das so selten, ich kenne überhaupt niemanden, der mich kritisiert. Außer meine Kinder natürlich, die nonstop."

"Ich bin zu emotional"

Nicht nur auf seine Kinder kommt der sechsfache Vater in dem RTL-Interview zu sprechen, auch sonst gewährt er ein paar intime Einblicke. "Ich bin ein erbärmlicher Koch, im Haushalt bin ich eine Niete, ich kann nichts", haut er zum Beispiel raus und gibt zu, handwerklich "einfach unbegabt" zu sein. Auch als Gärtner sei er "eine Null". Zugleich offenbart er, ein gutes Händchen für Finanzgeschäfte zu haben: "Das eine ist ja, Geld zu verdienen, das andere, das Geld zu behalten und zu vermehren." Es könne nicht schaden, "wenn man da ein bisschen durchblickt".

Zu seinen positiven Eigenschaften zähle, dass er "kreuzloyal" sei, sagt der 68-Jährige, der seit 2006 mit Freundin Carina Walz liiert ist, und führt aus: "Meine Mama würde sagen, meine beste Eigenschaft ist, dass ich mich so fürsorglich um die Familie kümmere und so ein lieber Mensch bin. Carina schätzt an mir, dass ich clever bin und ein verlässlicher Partner."

Auch eine gute Menschenkenntnis sei ihm grundsätzlich zu eigen, ist sich Bohlen sicher, wenngleich er im Leben auch schon über den Tisch gezogen worden sei. "Gerade bei Frauen, wenn das Gehirn nicht so funktioniert hat, bin ich ja nicht immer den richtigen Weg gegangen", gesteht er lachend.

"Geduld habe ich nicht erfunden", fällt ihm hingegen als negative Charaktereigenschaft ein. Und weiter: "Ich bin zu emotional in manchen Sachen und möchte, dass jeder Dinge genauso ernst nimmt wie ich selbst."

"Ich habe alles erreicht"

Für manch einen überraschend dürfte diese Aussage des "Poptitans" sein: "Ich bin evangelisch und bete jeden Tag." In die Kirche gehe er zwar selten, "aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, gerne". Dabei demonstriere er in seinem Alltag regelmäßig auch praktische Nächstenliebe: "Jeder Oma, die vor mir beim Bäcker steht, bezahle ich den Einkauf. Die bestellen drei Brötchen und für den Nachmittag ein Stückchen Apfelkuchen, und wenn du denen sagst, 'Ich zahle das gleich mit' - dieser Blick, so ungläubig und dankbar, ich mag das sehr."

Was seinen eigenen Blick auf die Zukunft angeht, gibt sich Bohlen entspannt. "Eigentlich habe ich alles erreicht. Der einzige Wunsch, das sagt mir meine Mama auch immer, ist, dass ich gesund bleibe", plaudert er aus. Seine Ankündigung, im Frühjahr ein wirklich allerletztes Mal auf Tour zu gehen, sei "kein Gag", versichert er. Das bedeute jedoch nicht, dass er sich in die Rente verabschiede. "Aber ich mache dann lieber andere Sachen." Vielleicht ja sogar eine neue DSDS-Variante für Seniorinnen und Senioren? "Oh ja! Das habe ich sogar schon mal vorgeschlagen. Nur eine Sendung … Omis und Opis dürfen Dieter vorsingen, das wäre ein gutes Format!", sagt Bohlen, ohne aufzuklären, wie ernst er das meint.

Jetzt aber heißt es für ihn ohnehin erst mal, sich für das ganz reguläre DSDS bereit zu machen. In zehn Tagen geht es los!

Quelle: ntv.de, vpr

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