Prozess um sexuellen Missbrauch Elton John sagt zugunsten von Kevin Spacey aus
17.07.2023, 17:53 Uhr Artikel anhören
Elton John wurde per Videoübertragung aus Monaco zugeschaltet.
(Foto: picture alliance / empics)
Wegen des Vorwurfs teils schwerer sexueller Übergriffe muss sich US-Schauspieler Kevin Spacey vor Gericht verantworten. Einen der vier Ankläger soll er auf einem Weg zu einer Party von Elton John "begrabscht" haben. Die Verteidigung lässt Elton John nun selbst als Zeuge vor Gericht aussagen.
Der britische Popstar Elton John hat im Strafprozess gegen den US-Hollywoodstar Kevin Spacey vor Gericht in London als Zeuge der Verteidigung ausgesagt. Der 63-jährige mehrfache Oscar-Preisträger ist wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe gegen mehrere Männer angeklagt.
Wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete, wurde der 76 Jahre alte Sänger und Songwriter, der kürzlich seine Abschiedstournee beendete, aus Monaco per Videoübertragung zugeschaltet. Zuvor hatte auch sein Ehemann David Furnish ausgesagt. Es ging dabei unter anderem um eine Wohltätigkeitsveranstaltung in Elton Johns Anwesen in Windsor Anfang der 2000er-Jahre, bei der Spacey anwesend war. Eines der mutmaßlichen Opfer wirft Spacey vor, ihn auf der Fahrt dorthin begrapscht zu haben.
Was sich Spacey und seine Verteidiger von der Befragung Elton Johns erhofften, ist bislang unklar. Der Sänger bestätigte, dass Spacey bei dem Event war. Er könne sich daran erinnern, weil Spacey in einem Frack erschienen sei, sagte er. Der Schauspieler habe auch die Nacht in seinem Haus verbracht, gab er an.
Die Anklage wirft Spacey in zwölf Fällen teils schwere sexuelle Übergriffe gegen insgesamt vier Männer vor. Die Vorwürfe reichen von Belästigung bis hin zu Nötigung zum Geschlechtsverkehr. Sie sollen sich zwischen 2001 und 2013 in London und der Grafschaft Gloucestershire ereignet haben. Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am renommierten Londoner Theater "Old Vic".
Der Schauspieler weist die Anschuldigungen in vollem Umfang von sich. Im Kreuzverhör hatte er mit Nachdruck bestritten, seinen Ruhm für sexuelle Übergriffe bei mehreren Männern ausgenutzt zu haben. Sollte er schuldig gesprochen werden, könnte ihm eine Haftstrafe drohen.
Quelle: ntv.de, lno/dpa