"Bedrohung betrifft jeden" Fake-Opfer Scarlett Johansson prangert KI-Missbrauch an
12.02.2025, 22:27 Uhr Artikel anhören
Scarlett Johansson warnt vor "enormen Auswirkungen auf die unmittelbare Zukunft der gesamten Menschheit."
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Scarlett Johansson ist schon mehrfach Opfer von KI-Fakes. Erst wurde mit einem künstlichen Ebenbild von ihr geworben, dann ihre Stimme missbraucht. Aktuell kursiert ein Fake-Clip des Hollywoodstars. Jetzt fordert sie gesetzliche Konsequenzen und appelliert an die US-Regierung.
Es wirkt wie eine gemeinschaftliche Kampagne jüdischer Hollywoodstars: Mit einem weißen T-Shirt, auf dem ein Mittelfinger-Emoji samt Davidstern und darunter der Name Kanye zu sehen ist, protestieren Promis wie David Schwimmer, Scarlett Johansson oder Steven Spielberg gegen unlängst veröffentlichte, antisemitische Äußerungen des US-Rappers Kanye West. Doch bei den Videos handelt es sich um mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Fake-Clips.
Obwohl es ihr - aus gegebenen Anlässen in den USA und vielen anderen Ländern - sehr wichtig sei, ein Statement gegen rechtes Gedankengut zu setzen, kritisiert der betroffene Marvel-Star Johansson auch die Deepfake-Videos scharf. Gegenüber "People" ließ die Hollywood-Schauspielerin ausrichten: "Ich bin eine jüdische Frau, die keinerlei Toleranz für Antisemitismus oder Hassreden jeglicher Art hat. Aber ich bin ebenso fest davon überzeugt, dass das durch KI vervielfachte Potenzial für Hassreden eine weitaus größere Bedrohung darstellt [...]. Wir müssen den Missbrauch von KI anprangern, unabhängig von der Botschaft." Andernfalls drohe laut Johansson, dass zunehmend der "Überblick über die Realität verloren geht".
Der Star habe von Familienangehörigen und Freunden überhaupt erst von dem Clip erfahren, in dem sie augenscheinlich Kanye West medial anzählt. Doch schon zuvor wurde die Schauspielerin mehrfach Opfer von KI-Fakes: 2023 hatte ein Unternehmen mit einem künstlichen Ebenbild von ihr geworben. Nur ein Jahr später wurde eine KI-Stimme, der ihren sehr ähnlich, veröffentlicht. Diesbezüglich heißt es in ihrem Statement: "Ich bin leider ein sehr öffentliches Opfer von KI geworden, aber die Wahrheit ist, dass die Bedrohung durch KI jeden einzelnen von uns betrifft."
Johansson schließt mit dem dringenden Appell an die US-Regierung ihr Statement ab, man müsse endlich entsprechende Gesetze verabschieden, die den unerlaubten Einsatz von KI limitieren. Dabei handele es sich ihrer Meinung nach "um eine parteiübergreifende Angelegenheit, die enorme Auswirkungen auf die unmittelbare Zukunft der gesamten Menschheit hat".
Quelle: ntv.de, gut/spot