Lügen über Tod verbreitet Familie von George Floyd verklagt Kanye West
19.10.2022, 10:57 Uhr
Sorgt mit seinen Falschaussagen mal wieder für Aufregung: Kanye West.
(Foto: Evan Agostini/AP/dpa)
Wie George Floyd ums Leben kam, gilt mittlerweile als erwiesen: Der Afroamerikaner wurde am 25. Mai 2020 bei einer Festnahme von einem Polizisten getötet, der Beamte später verurteilt. Kanye West sieht den Fall jedoch anders. Für seine kruden Aussagen wird der US-Rapper nun verklagt.
Die Mutter von George Floyds Tochter, Roxie Washington, hat Rapper Kanye West offenbar auf 250 Millionen US-Dollar verklagt. Das berichtet unter anderem das "People"-Magazin. Der Musiker hatte zuvor behauptet, Floyd sei an Drogenmissbrauch gestorben und nicht an den Folgen von Polizeigewalt.
Die falschen Aussagen stammen offenbar vom vergangenen Samstag. West, der sich mittlerweile Ye nennt, soll im Podcast "Drink Champs" behauptet haben, Floyd sei an einer Überdosis Fentanyl gestorben. Die Episode des Podcasts wurde laut CNN inzwischen von Youtube entfernt.
"Böswillige Aussagen"
George Floyd starb am 25. Mai 2020 in Minneapolis. Bei einer Festnahme tötete der Polizeibeamte Derek Chauvin den am Boden liegenden 46-jährigen Mann, indem er über neun Minuten lang auf seinem Hals kniete und ihm trotz vieler Bitten Floyds bis zu seinem Tod die Atemluft abdrückte. Chauvin wurde später zu einer Freiheitsstrafe von 22 Jahren und sechs Monaten verurteilt. Floyds Tod zog weltweite Proteste gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt unter dem Motto "Black Lives Matter" nach sich.
Die Anwälte der Familie sollen den Berichten zufolge jetzt eine Unterlassungsverfügung gegen Kanye West beantragt haben. Sie erklärten demnach, die Todesursache von George Floyd sei durch Beweise in den Straf- und Zivilprozessen genau geklärt. Trotzdem habe West "böswillige Aussagen gemacht, die ungenau und unbegründet sind und den Hinterbliebenen von Herrn Floyd Schaden zugefügt haben". Floyds Tochter sei von den Aussagen des Rappers traumatisiert, so die Anwälte laut Medienberichten.
Kanye West fällt derzeit verstärkt mit rassistischen und antisemitischen Ausfällen auf. Bei einer Modenschau seiner Kollektion in Paris trug er kürzlich ein Shirt mit dem Slogan "White Lives Matter". Der Satz wird in rechten Kreisen als Antwort auf "Black Lives Matter" genutzt. Aufgrund mehrerer antisemitischer Tweets und Instagram-Posts wurde er danach kurzzeitig von den Social-Media-Plattformen gesperrt.
Quelle: ntv.de, lpe/spot