"Verstoß gegen Richtlinien" Auch Twitter verbannt Kanye West
10.10.2022, 12:04 Uhr
Jetzt auch bei Twitter ausgesperrt: Kanye West.
(Foto: picture alliance/AP Photo)
Kanye West reiht derzeit eine Provokation an die andere - und kassiert entsprechende Konsequenzen. So wirft ihn zunächst Instagram von der Plattform, ehe er nun auch bei Twitter gesperrt wird. Grund soll erneut eine antisemitische Äußerung des Rappers sein.
Nach Instagram hat auch Twitter den Account von US-Rapper Kanye West gesperrt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte gegenüber dem Sender CNN, der Account des Musikers sei "wegen Verstoßes gegen die Twitter-Richtlinien" gesperrt worden.
Twitter löschte zudem einen Tweet des Rappers. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um eine antisemitische Äußerung gehandelt haben.
Bereits am Freitag war West, der sich mittlerweile Ye nennt, von Instagram gesperrt worden. Ein Sprecher des Meta-Konzerns, zu dem das soziale Netzwerk gehört, sagte laut CNN, Inhalte von Wests Konto seien gelöscht worden. Zudem sei eine Beschränkung verhängt worden, weil der Sänger gegen die Unternehmensrichtlinien verstoßen habe. Es wurde allerdings nicht angegeben, was an dem Inhalt zu beanstanden war oder welche Art von Einschränkung auferlegt wurde.
Applaus von Elon Musk
West hatte dem CNN-Bericht zufolge auf Instagram einen inzwischen gelöschten Beitrag geteilt, der den Screenshot eines "Textgesprächs" mit Rapper Sean "Diddy" Combs enthielt. Vom American Jewish Committee war der Inhalt des Gesprächs als "antijüdisch" kritisiert worden.
Nach dem Vorfall setzte West - erstmals seit knapp zwei Jahren - wieder einen Tweet ab. Tech-Milliardär Elon Musk, der gerade versucht, Twitter zu übernehmen, feierte die Rückkehr umgehend: "Willkommen zurück bei Twitter, mein Freund!", schrieb er. Neben dem inzwischen gelöschten Beitrag verfasste West noch mehrere Tweets, in denen er unter anderem Unterstützung für die Proteste im Iran forderte.
Eklat bei Fashion Week
Vor der jetzigen Fehde in den sozialen Netzwerken hatte West bei der Pariser Fashion Week für einen Eklat gesorgt. Hier trat er mit einem Shirt auf, das die Aufschrift "White Lives Matter" trug. Der Slogan ist in rechtsextremen Kreisen beliebt, um mit ihm die antirassistische "Black Lives Matter"-Bewegung zu diskreditieren.
Für seinen Auftritt mit dem umstrittenen Spruch lieferte West eine eher wirre Begründung. "Der Grund, warum ich 'White Lives Matter' auf ein Shirt geschrieben habe, ist, weil sie es tun. Es ist offensichtlich", sagte er. Außerdem habe er es lustig gefunden, als schwarzer Mann den Slogan zu tragen. "Ich tue Dinge aus einem Gefühl heraus", so West.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa