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Zweifacher Oscar-Preisträger Filmstar Michael Caine bestätigt Karriereende

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Caine und Jackson spielen zusammen im Film "In voller Blüte".

Caine und Jackson spielen zusammen im Film "In voller Blüte".

(Foto: picture alliance/dpa/Leonine Studios)

In den 1950er-Jahren startet Michael Caine seine Karriere als Schauspieler. Seitdem wirkt er in mehr als 150 Filmen mit, gewinnt zahlreiche Trophäen. Nun bestätigt der Brite mit der markanten Stimme das Ende seiner Schauspielerei.

Jetzt ist wirklich Schluss: In einem Interview mit der BBC hat Sir Michael Caine bestätigt, dass er sich nach der Veröffentlichung seines neuesten Films von der Schauspielerei zurückziehen werde. Damit beendet der Brite im Alter von 90 Jahren seine Karriere in der Filmbranche. "Ich sage immer, dass ich in den Ruhestand gehe. Nun, das bin ich jetzt", sagte Sir Michael der BBC.

Er habe in seinem jüngsten Film "The Great Escaper" die Hauptrolle gespielt und "unglaubliche" Kritiken erhalten. "Was soll ich machen, um das zu toppen?", sagte Caine. In dem Film spielt er einen Kriegsveteranen, der aus seinem Altersheim verschwindet, um sich auf den Weg zu den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des D-Days in Frankreich zu machen. Der Film wird in Deutschland unter dem Titel "In voller Blüte" ab dem 23. November zu sehen sein.

"Die einzigen Rollen, die ich noch ergattern kann, sind 90 Jahre alte Männer. Oder vielleicht 85-Jährige", sagte Caine dem Sender BBC Radio 4. "Sie werden mir keine Hauptrolle geben. Man besetzt keine Hauptrollen mit 90-jährigen Männern. Man nimmt hübsche Jungs und Mädels. Deshalb habe ich mir gedacht, ich kann es gleich lassen", sagte Caine. Das Angebot für "Great Escaper" habe er dreimal abgelehnt, bevor der Brite es doch annahm.

Caines Co-Star in dem Film ist Glenda Jackson. Die britische Schauspielerin starb im Juni mit 87 Jahren nach Abschluss der Dreharbeiten. Die zweifache Oscar-Preisträgerin und spätere Politikerin sei nach "kurzer Krankheit" im Kreis ihrer Familie bei sich zu Hause im Londoner Stadtteil Blackheath "sanft entschlafen", teilte ihr Agent Lionel Larner damals mit.

Bereits vor fast fünf Jahrzehnten spielten Caine und Jackson schon einmal Seite an Seite im französisch-britischen Ehedrama "Die romantische Engländerin". Der US-Regisseur verfilmte den gleichnamigen Roman des britischen Autors Thomas Wiseman 1975.

Caine unterstrich im BBC-Interview, dass die beiden Schauspieler aufgrund ihrer unterschiedlichen politischen Überzeugungen außerhalb der Zusammenarbeit keine Kontakte knüpften. "Sie war eine sehr linke Politikerin", sagte Caine. Auch wenn sie sich mochten, sei er "offensichtlich wohlhabend und kein verdammter Sozialist".

Fast ein Jahrhundert auf der Leinwand

In der Filmindustrie ist Caine seit Mitte der 1950er-Jahre tätig. Er wirkte über acht Jahrzehnte in mehr als 160 Filmen mit. Kultfilme wie "Charlie staubt Millionen ab" und "Jack rechnet ab" oder das Kriegsepos "Zulu" machten ihn in den 1960er- und 1970er-Jahren zum Weltstar.

Vielfach nominiert ist der zweifache Oscar-Preisträger: Als bester Nebendarsteller gewann er die begehrte Trophäe 1987 für seine Rolle in der romantischen Komödie "Hannah und ihre Schwestern" und 13 Jahre später für seinen Part in der Romanverfilmung von "Gottes Werk und Teufels Beitrag". Seine Dankesrede widmete er 2000 vor allem seinen Mitnominierten und sorgte bei diesen sogar noch für ein paar Lacher. Nur Jude Law schien damals angesichts seiner Niederlage nicht zu Späßen aufgelegt und konnte nur müde lächeln.

Im hohen Alter glänzte Caine unter anderem in der "Dark Knight"-Trilogie, in der er Batmans Butler spielte. In Großbritannien ist Caine ein Kultstar. So schlug ihn die britische Königin Elisabeth II. am 16. November 2000 zum Ritter. Auch die englische Band Madness widmete dem Schauspieler unter dem Titel "Michael Caine" einen eigenen Song. Caines markante Stimme und Sprechweise werden oft imitiert.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa

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