Rammstein-Keyboarder pausiert Flakes monatliche Radioshow auf Eis gelegt
14.06.2023, 13:18 Uhr Artikel anhören
Hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert: Flake.
(Foto: imago images/Future Image)
Immer mehr Frauen werfen Till Lindemann vor, sie sexuell genötigt zu haben. Er und seine Kollegen von Rammstein bleiben Erklärungen schuldig. Nun zieht ein Berliner Radiosender daraus offenbar die Konsequenz und pausiert die monatliche Radioshow von Keyboarder Christian Lorenz alias Flake.
Die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann haben auch für seine Bandkollegen weitreichende Konsequenzen. Weil Christian Lorenz aka Flake, Keyboarder der Band, sich dazu nicht in seinem Podcast äußert, hat der Sender Radioeins vom RBB diesen vorerst auf Eis gelegt. Laut "B.Z." hätte am gestrigen Dienstag um 21 Uhr eine neue Folge des Podcasts erscheinen sollen - vorproduziert, weil Flake mit Rammstein derzeit auf Tour ist. Stattdessen gab es dort aber die Wiederholung einer anderen Sendung zu hören.
Eine offizielle Absage gab es nicht, laut "B.Z" vor der Sendung aber einen Hinweis: "Da Rammstein auf Tour sind, hatten wir eine vorproduzierte Sendung eingeplant, was jetzt bei der Debatte rund um Rammstein unangebracht erscheint. Flake sieht jedoch derzeit keine Möglichkeit, eine neue Sendung zu produzieren, in der auf die aktuelle Situation eingegangen werden kann." Radioeins habe daher in Absprache mit dem Musiker entschieden, dass seine Sendung pausiert.
Vorwürfe häufen sich
Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Wochen schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Junge Frauen seien während Konzerten "gezielt" ausgewählt und zu Aftershowpartys eingeladen worden, ohne dass ihnen jemand explizit gesagt habe, dass es dabei um Sex geht. Dabei soll es laut den Schilderungen einiger Frauen auch zu möglicherweise ungewollten sexuellen Handlungen gekommen sein. Recherchen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" untermauerten dies. Lindemann weist die Vorwürfe zurück, sein Anwalt nannte sie "ausnahmslos unwahr".
Die Band äußerte sich indes in einem Statement via Instagram, in dem unter anderem steht: "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst." Die sechs Musiker wünschen keine "öffentlichen Vorverurteilungen" - in beide Richtungen. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge", heißt es im Post.
Quelle: ntv.de, nan/spot