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Im Intimbereich berührt Frau wirft Gérard Depardieu sexuelle Belästigung vor

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Gegen den bekanntesten Schauspieler des französischen Kinos laufen mehrere Verfahren.

Gegen den bekanntesten Schauspieler des französischen Kinos laufen mehrere Verfahren.

(Foto: picture alliance / abaca)

Die französische Justiz ermittelt gegen Depardieu bereits seit mehreren Jahren. 13 Frauen werfen dem bekannten Schauspieler sexuelle Übergriffe und Gewalt während Dreharbeiten vor. Nun bezichtigt ihn eine weitere ehemalige Kollegin der sexuellen Belästigung. Er habe sie immer wieder "begrapscht".

Kurz vor seinem 75. Geburtstag hat eine weitere Frau Anzeige gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe erstattet. Die Schauspielerin Hélène Darras wirft dem französischen Star vor, sie 2007 bei Dreharbeiten zu dem Film "Disco" sexuell belästigt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft in Paris mitteilte. Derzeit werde geprüft, ob weiter ermittelt werde oder der Fall bereits verjährt sei.

Darras hat bereits als Zeugin vor der Justiz gegen Depardieu ausgesagt und auch mit dem Investigativ-Portal "Mediapart" gesprochen. Sie erstattete schließlich im September Anzeige gegen den aus Filmen wie "Die letzte Metro", "Cyrano von Bergerac" und "Asterix und Obelix" bekannten Darsteller.

"Ich wollte damit seinen Verteidigern etwas entgegenhalten, die unsere Vorwürfe herunterspielen und behaupten, es seien bloße Berichte", sagte Darras. Sie spielt damit auf die Frauen an, die in verschiedenen Medien von sexuellem Missbrauch durch Depardieu berichtet, aber bislang keine Anzeige erstattet haben.

Sie selbst habe ein Jahr gebraucht, um sich zu einer Anzeige durchzuringen, sagte Darras. "In ein Polizeirevier zu gehen und einem Polizisten zu sagen, dass man im Intimbereich berührt wurde, ist nicht einfach. Es braucht Zeit, darüber nachzudenken."

Mit den Vorwürfen der Schauspielerin befasst sich am Donnerstag auch eine Investigativ-Reportage des französischen Fernsehsenders France 2. Darin sagt Darras, Depardieu habe sie bei den Dreharbeiten zu "Disco" immer wieder "begrapscht". Sie war damals 26 Jahre alt. "In der französischen Kinowelt war das problematische Verhalten von Gérard Depardieu sehr wohl bekannt", sagte der Chef der Produzentengewerkschaft, Marc Missionnier, dem Sender.

Vorwürfe von 13 Frauen

Gegen Depardieu läuft bereits seit Ende 2020 ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem Schauspieler vor, sie 2018 im Alter von 22 Jahren in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

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Depardieu äußerte sich im Oktober erstmals öffentlich zu den Vergewaltigungsvorwürfen. "Ich habe absolut niemals eine Frau missbraucht", hieß es in einem offenen Brief. Der Klägerin Charlotte Arnould, hielt er entgegen, sich ihm aus freien Stücken hingegeben zu haben.

Zudem haben zahlreiche weitere Frauen Depardieu in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Laut einem Bericht des französischen Online-Portals "Mediapart" vom April 2023 beschuldigen ihn 13 Frauen der sexuellen Übergriffe und Gewalt während Dreharbeiten. Der Schauspieler - ein Gigant des französischen Kinos - weist die Vorwürfe entschieden zurück. Zu der jüngsten Anzeige äußerte sein Anwalt sich zunächst nicht.

Seit der ersten Klage hat sich Depardieu weitgehend zurückgezogen. Die Übernahme einer Synchronstimme im nächsten Film des Regisseurs Michel Hazanavicius sei abgesagt. "Im aktuellen Kontext" wolle er kein Projekt mehr annehmen, teilte sein Agent mit. Depardieu wird am 27. Dezember 75 Jahre alt.

Quelle: ntv.de, gut/AFP

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