Für guten Corona-Zweck Fynn Kliemann streamt Doku für 24 Stunden
25.04.2020, 10:15 Uhr
Ein Mann mit 100.000 tollen Ideen: Fynn Kliemann
(Foto: imago images / Future Image)
Eigentlich will Multitalent Fynn Kliemann Ende Mai eine Doku über sein erstes Album ins Kino bringen. Aufgrund der Corona-Pandemie stellt er sie nun schon heute Abend ins Netz und hilft mit der Aktion nebenbei auch noch den teilnehmenden Kinos.
Die Corona-Pandemie hat vielen Filmpremieren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seien es große Blockbuster oder kleine Projekte ohne großes Budget. So erging es auch Multitalent Fynn Kliemann. Der Musiker, Autor, Schauspieler und YouTube-Handwerker-King wollte am 29. Mai seine Dokumentation "100.000 - Alles was ich nie wollte" für einen Tag in möglichst viele deutsche Kinos bringen. Doch daraus wird nun nichts, also ließ sich der 29-Jährige etwas Neues einfallen: virtuelles Kino.
Ab heute Abend um 20 Uhr kann die Dokumentation für 24 Stunden gestreamt werden. Jeder kauft so viele Tickets, wie Personen im Wohnzimmer mitschauen. Auf kino.oderso.cool kann dann der Film abgerufen werden. Die Einnahmen fließen aber nicht komplett in Kliemanns eigene Tasche: Die Kinos, die den Film eigentlich gezeigt hätten, werden mit 25 Prozent daran beteiligt. Der Zuschauer darf dabei vor dem Start des Filmes selbst entscheiden, an welches Kino das Geld gehen soll. Tickets können noch bis zum 25. April um 12 Uhr erstanden werden.
"Die beste Alternative"
"Ich glaube, der virtuelle Kinostart ist die beste Alternative, die wir finden konnten. Ganz nebenbei retten wir vielleicht auch noch ein paar Kinos durch die Krise", erklärte Kliemann. Dass er die Premiere seines Films nicht mit 300 seiner Freunde in einem echten Kino feiern kann, stimmt ihn dennoch traurig, schließlich wäre das "der Abriss des Jahrhunderts geworden", so Kliemann weiter.
Die Doku "100.000 - Alles, was ich nie wollte" zeigt wie es zu dem unerwarteten Erfolg seines ersten ganzen Albums "Nie" kam. Sein Debüt stieg Ende September 2018 auf Platz acht in die deutschen Charts ein, wurde über 100.000 Mal verkauft und deshalb mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet.
Zuletzt machte Kliemann auf sich aufmerksam, als er kurzerhand entschied, selbst fair produzierte, wiederverwendbare Mund-Nasen-Schutzmasken für 2,20 Euro das Stück auf den Markt zu bringen. "Die Mundbedeckung kostet 1/10 von den Masken der überteuerten Profitgeier und rettet ganz nebenbei Arbeitsplätze bei unserem Produzenten in Europa, der sonst aufgrund der Folgen der Ausbreitung des Coronaviruses hätte schließen müssen", heißt es auf seiner Internetseite, über die die Masken bestellt werden können. "Ich finde es eine Frechheit, sich an solch einer Krise zu bereichern. Wir leisten damit unseren kleinen Beitrag zur Eindämmung von Covid-19."
Quelle: ntv.de, nan/spot