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Vor Prozess gegen Gil Ofarim Gericht prüft schärfere Sicherheitsmaßnahmen

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Muss sich demnächst vor Gericht verantworten: Gil Ofarim.

Muss sich demnächst vor Gericht verantworten: Gil Ofarim.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im November soll Gil Ofarim in Leipzig der Prozess gemacht werden. Der Musiker, der einem Hotelmitarbeiter antisemitisches Verhalten vorwarf, wird nun seinerseits der Verleumdung beschuldigt. Seine Anwälte sorgen sich dabei um seine Sicherheit.

Knapp drei Wochen vor Beginn des Prozesses gegen den Musiker Gil Ofarim wegen des Vorwurfs der Verleumdung prüft das Landgericht Leipzig, ob die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort erhöht werden müssen. "Momentan haben wir keine Anhaltspunkte dafür, dass etwas Konkretes passiert. Bis zum Prozessbeginn werden wir aber im Blick behalten, ob die Sicherheitsvorkehrungen angepasst werden müssen", erklärte eine Sprecherin des Landgerichts.

Im Notfall ließen sich Anpassungen auch kurzfristig organisieren, etwa durch mehr Sicherheitspersonal im Haus, führte er weiter aus. "Wir machen alles, was notwendig ist, um etwaige Gefährdungen auszuschließen."

Der Anwalt von Ofarim hatte sich zuvor mit Sicherheitsbedenken an die Öffentlichkeit gewandt. "Angesichts unzähliger strafbewährter Attacken gegen unseren Mandanten - sowohl verbal als auch tätlich - sorgen wir uns nicht zuletzt auch angesichts der aktuellen politischen Lage um die Sicherheit unseres Mandanten", sagte Rechtsanwalt Alexander Stevens. Die Gefährdungslage jüdischer Menschen verschärfe sich derzeit jeden Tag, erläuterte der Jurist und ergänzte: "Wir haben daher sowohl das Landgericht als auch den Polizeipräsidenten in Leipzig gebeten, uns mitzuteilen, inwiefern die Sicherheit von unserem Mandanten gewährleistet ist."

Prozess ab 7. November

Ab dem 7. November soll sich Ofarim vor dem Landgericht verantworten müssen. Hintergrund ist ein Video, das er am 4. Oktober 2021 veröffentlicht hatte und das rasch viral gegangen war. Darin behauptete der Sänger, ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels habe ihn während des Eincheckens dazu aufgefordert, seine Kette mit Davidstern abzunehmen.

Der Musiker erstattete später Anzeige. Der von ihm beschuldigte Hotelmitarbeiter wehrte sich allerdings gegen die Vorwürfe und zeigte Ofarim seinerseits wegen Verleumdung an. Der Sänger muss sich nun wegen des Vorwurfs falscher Verdächtigung und Verleumdung vor Gericht verantworten.

Am 7. Oktober hatte die Terrormiliz Hamas Israel überfallen. Auch in Deutschland wurden deshalb die Sicherheitsvorkehrungen für Jüdinnen und Juden erhöht.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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