Ein Mann, der die Welt um sich herum immer weniger versteht - so lautet die Beschreibung der Paraderolle von Schauspieler Tim Allen. Als Heimwerkerkönig in "Hör mal wer da hämmert" oder mit "Last Man Standing" feiert der Schauspieler seine größten Erfolge. Nun feiert er einen runden Geburtstag.

Mit der Sitcom "Hör mal wer da hämmert" wird Tim Allen in den 90er Jahren zum Star und zwischenzeitlich zu einem der bestbezahlten Seriendarsteller. Der US-Schauspieler wird heute 70 Jahre alt. Mittlerweile ist Allen gereift, in seiner Karriere gab es aber die ein oder anderen Fehltritte.

Tim Allen saß tatsächlich einmal im Gefängnis. Während seiner Zeit an der Universität verfiel Allen in einen dekadenten Lebensstil und begann, Drogen zu nehmen. Um seine Gewohnheiten zu finanzieren und seinen Weg durch das Studentenleben zu bestreiten, war Allen auch selbst als Dealer aktiv. 1978 wurde er letztlich an einem Flughafen in Michigan mit 650 Gramm Kokain erwischt. Nach zwei Jahren und vier Monaten Haft wurde er auf Bewährung entlassen.

Bereits als Student trat Allen in Comedy-Clubs und im regionalen Fernsehen auf. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis setzte er seine Laufbahn fort. Sein Schauspieldebüt gab er in einem Film mit dem zum Kokain-Skandal passenden Titel "Tropical Snow".

1991 dann der Durchbruch. Tim Allen ergattert die Hauptrolle in "Hör mal, wer da hämmert". In der Serie, die auf einem seiner Stand-up-Programme basierte, verkörperte er den Moderator der Heimwerker-Show "Tool Time", die er als letztes männliches Refugium verkaufte.

Tim Allen zog vor Pamela Anderson blank

Allen und die Serie gerieten erst kürzlich wieder ins öffentliche Bewusstsein, als Pamela Anderson von ihrer Erfahrung am Set berichtete. Die spätere "Baywatch"-Nixe spielte in den ersten zwei Staffeln eine Nebenrolle als "Tool Girl". In ihrem Buch "Love, Pamela" schrieb sie, dass sich Tim Allen komplett vor ihr entblößt habe. Der Schauspieler habe demnach erklärt, dass es nur fair sei, dass sie ihn unbekleidet sehe. Schließlich habe er sie schon nackt im "Playboy" gesehen.

Mitte der 1990er Jahre war Tim Allen auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Für seinen Sitcom-Hit verdiente er zeitweilig über eine Million Dollar pro Episode und war damit einer der bestverdienenden Seriendarsteller aller Zeiten. Wie er einmal selbst in einem Interview erklärte, war er in einer Woche im Jahr 1994 in der meistgesehenen Serienepisode ("Hör mal, wer da hämmert") und im erfolgreichsten Kinofilm ("Santa Clause - Eine schöne Bescherung") zu sehen. Gleichzeitig führte er die Bestsellerliste an, mit seinem Buch "Wer hat Angst vorm nackten Mann?".

1995 startete er ein weiteres Erfolgskapitel. Allen lieh der Figur Buzz Lightyear im Animations-Hit "Toy Story" seine Stimme. In dieser Sprecherrolle kehrte er noch mehrfach zurück. Auch sein Part als "Santa Clause" ließ ihn nicht los. Neben zwei weiteren Kinofilmen spielt er den Weihnachtsmann seit 2022 in "Santa Clause: Die Serie".

Ein begeisterter Hobbyschrauber

Auch den Heimwerkerkönig gab Tim Allen immer wieder. In "Tim Allen - Volle Heimwerker-Power", tat er sich 2022 mit seinem "Hör mal..."-Co-Star Richard Karn erneut zusammen. Dieses Mal war es allerdings keine fiktive, sondern eine echte Bastelshow. Privat ist der Komiker übrigens begeisterter Hobbyschrauber, der sogar einmal ein Auto für Cadillac designte.

Jenseits seiner wiederkehrenden Paraderollen konnte Tim Allen keine größeren Hits mehr landen. Auf eine Alkoholfahrt im Jahr 1998, nach der er in eine Entzugsklinik eincheckte, folgten nur wenige Highlights. Dazu gehörte zum Beispiel die "Star Trek"-Parodie "Galaxy Quest".

Sehr erfolgreich war er allerdings erneut mit einer Sitcom. "Last Man Standing" lief von 2011 bis 2021 und damit länger als "Hör mal, wer da hämmert". Dabei variierte die neue Show nur leicht das Konzept des Vorgängers - nur dass der Held hier Inhaber eines Geschäfts für Angel- und Outdoorausrüstung war und drei Töchter statt drei Söhne hatte. Tim Allen spielte aber eine ähnliche Rolle wie bei seinem Serienhit: Ein Mann, der die Welt um sich herum immer weniger versteht.