Von "Frechheit" bis "Fremdscham" Helene Fischers Lidl-Spot erhitzt die Gemüter
23.05.2023, 13:07 Uhr Artikel anhören
Ob sie wohl tatsächlich bei Lidl einkauft? Helene Fischer.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit dem Wochenende wissen wir, wo Helene Fischer (angeblich) ihre Schoki kauft: bei Lidl. Dass die Schlager-Queen nun für den Discounter wirbt, kommt aber nicht bei allen gut an. Das Unternehmen muss sich Vorwürfe anhören. Und auch Fischer kriegt ihr Fett weg.
Bislang konnte man sagen: Was Helene Fischer anfasst, wird einfach immer zu Gold. Möglicherweise gibt es nun aber einen ersten Riss im makellosen Image der Schlager-Queen. Jedenfalls droht eine Werbekampagne mit der 38-Jährigen kräftig nach hinten loszugehen. In den sozialen Netzwerken häufen sich Kritik, Spott und Häme an Fischers Reklame-Engagement.
Seit dem Wochenende ist ein Spot des Lebensmitteldiscounters Lidl online und in den TV-Werbeblöcken zu sehen, der mit der Sängerin anlässlich des 50-jährigen Firmen-Jubiläums wirbt. Neben den üblichen Produkten von Obst über Zucker bis hin zu Geschirrspülmittel geht es in dem Clip auch um ein Gewinnspiel unter dem Motto "Lidl Lotto".
"Ach, Max"
Zu Beginn fährt Fischer mit ihrem Tourbus vor einer Filiale des Einzelhändlers vor. Sie schnappt sich einen Einkaufswagen und entert, begleitet von sechs Tänzerinnen und Tänzern, das Geschäft. "Helene Fischer?", staunt ein Angestellter nicht schlecht, der gerade dabei ist, das Gemüseregal aufzufüllen. Zum Sound von "Atemlos" und zu den Dance-Moves ihrer Begleiterinnen und Begleiter begibt sich Fischer auf Shopping-Tour, bei der sie nicht nur Äpfel, sondern beispielsweise auch Schokolade in den Wagen packt.
Natürlich rein zufällig trifft sie dann während ihres Einkaufserlebnisses im Discounter auch noch Comedian Max Giermann, der neben Moderatorin Barbara Schöneberger ebenfalls Teil der neuen Lidl-Kampagne ist. "Helene!", ruft der Komiker der Sängerin zu. "Ach, Max", zeigt die sich von dem Zusammentreffen am Soßen-Regal überrascht, ehe ein flotter Spruch Giermanns bei ihr ähnlich floppt wie der Spot bei vielen Beobachterinnen und Beobachtern in den sozialen Netzwerken à la Youtube, Facebook, Instagram, Twitter und Co.
Klar, dass es auch einige Fans der Sängerin gibt, die an der Reklame mit ihrem Idol nichts auszusetzen haben. "Beste Werbung und Werbepartnerin, die ihr hättet kriegen können", lautet etwa ein begeisterter Instagram-Kommentar. Doch zahlreiche Menschen üben an der Kampagne auch scharfe Kritik und nehmen dabei sowohl das Unternehmen als auch Helene Fischer persönlich ins Visier.
"Kriegt sie den Hals nicht voll?"

(Foto: picture alliance/dpa)
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"Eine absolute Frechheit von Lidl. Sie erhöhen dramatisch ihre Preise und gleichzeitig finanzieren sie Stars, um für sie zu werben", regt sich etwa ein Nutzer stellvertretend für viele andere mit Blick auf die galoppierende Inflation auf. "Statt dieser ollen Werbung mit der Fischer hätten sie mal lieber das Geld für ihre Mitarbeiter geben sollen, die jetzt wieder mehr Leistung bringen müssen, um das Geld wieder reinzuholen", heißt es an anderer Stelle. "Ihr lacht eure Kunden aus, denn eine Helene Fischer kauft persönlich nie in einem Lidl ein. Also hört auf, die Kunden zu verarschen!", lautet ein weiterer Kommentar.
"Verdient das Helenchen nicht genug mit ihrer Tour oder kriegt sie den Hals nicht voll? Für Geld tun manche eben alles", greift wiederum ein Nutzer die Sängerin selbst an. "Die muss es ja echt nötig haben", giftet ein weiterer, während ein anderer User sarkastisch wird: "Kann nicht mehr im Lidl einkaufen. Hätte ständig Angst, dass Helene Fischer da herumlungert."
Ein Kritiker glaubt, er habe "eine ganz neue Form von Fremdscham entdeckt". Ein anderer droht gar mit Konsequenzen bei seinem Einkaufsverhalten: "Für diese Werbung und deren Kosten gehe ich dann lieber zu Aldi."
Ob den Discounter und die Sängerin die Kritik wirklich nachhaltig tangiert, sei jedoch mal dahingestellt. Zumindest das Ziel, Aufmerksamkeit zu generieren, wurde mit dem Werbespot schließlich voll und ganz erreicht. Bis Montagmittag hatte der Clip bei Youtube bereits nahezu 2,5 Millionen Abrufe. Auch auf der Facebook-Seite des Konzerns klickten ihn mehr als eine Million Menschen an. So gesehen ist und bleibt auch an dieser Stelle richtig: Was Helene Fischer anfasst, wird einfach immer irgendwie zu Gold.
Quelle: ntv.de, vpr