Vip Vip, Hurra! Thomas Gottschalk, heiße Bikinis und dürre Bräute


In aller Munde: Thomas Gottschalk.
(Foto: picture alliance / Panama Pictures)
Im Fokus diesmal: sexy Bikinis, Shitstorms und schmelzende Bräute. Thomas Gottschalk sorgt (schon wieder) für dicke Luft, Heidi Klum und Tochter Leni lassen erneut die Hüllen fallen und ein Medikament bringt die Hochzeitsbranche ins Schleudern. Alles, was Sie über den Wahnsinn der Promi-Welt in dieser Woche wissen müssen!
Frauen im Bikini für den Algorithmus, ein"Herbstblonder", der das Netz zum Brodeln bringt, und eine ganze Branche, die wegen eines Medikaments in Schieflage gerät: Na, lieber Leser, haben Sie heute schon sehnsüchtig nach dem besten Wochenrückblick der Welt Ausschau gehalten? Bitte keine falsche Bescheidenheit! Das macht man heutzutage so! Immer schön auf den Putz hauen! So bleibt man im Gespräch.
Mal gucken, vielleicht fange ich demnächst auch an, Sie hier allwöchentlich zu beleidigen! Ich eskaliere regelrecht und verschaffe mir Gehör. Sicherlich wird es dann nicht mehr lange dauern, und man lädt mich in eine Talkshow ein - in der Hoffnung, dass ich dort vor laufender Kamera freidrehe. Und schwupp, bin ich in aller Munde und Zeitungen titeln: "Absturz einer Kolumnistin: Wie konnte das nur passieren?" oder: "Kollegen haben sich schon lange Sorgen gemacht."
Dann mache ich drei Monate Pause, treibe viel Sport und kehre mit einer "Bikinifigur" zurück. Auf Instagram poste ich nur noch Unterwäschefotos und nenne mich zwischendurch auch immer wieder selbst 'Ikone'. Oder: Bikini-Ikone. Oder noch besser: Begnadete Ikonen-Kolumnistin im Bikini. Meistens dauert es ja dann nicht lange, bis irgendein Medium einen der Begriffe übernimmt, und schwupp, habe ich mir meine eigene Legende geschaffen.
Shitstorm um einen "Kindesmisshandler"
Aber für den Ruhm muss man natürlich auch arbeiten, und deswegen stürzen wir uns jetzt schnell in den Wahnsinn der Promi-Woche. Haben Sie den Shitstorm rund um Thomas Gottschalk mitbekommen? Medieninteressierte werden jetzt gewiss fragen: "Ja, welcher denn?" Ich meine nicht die Debatte, die sich nach einem Schlagabtausch zwischen der TV-Legende und dem Moderator Micky Beisenherz im 'Kölner Treff' entfacht hat, sondern die aktuell ziemlich hässliche Diskussion, die vor allem auf Twitter große Wellen schlägt. Das Thema ist sensibel, aber das heißt ja nicht, dass man diesen Disput nicht kritisch hinterfragen darf. Man muss sogar.
Also, was ist geschehen? Dieser Tage bringt "Thommy" ein neues Buch auf den Markt, doch nun ist eine alte Passage aufgetaucht. Es geht darin um Gottschalks eigene Schilderung körperlicher Strafen gegen seine Söhne, veröffentlicht im Jahre 2015 in seinem Buch "Herbstblond". Besonders Jörg Kachelmann äußert scharfe Kritik und nennt Gottschalk öffentlich einen "Kindesmisshandler", was das Thema Mitte der Woche schließlich in die Trends katapultierte.
Viele vermischen die Aussagen jedoch fälschlicherweise immer noch mit Gottschalks neuem Werk "Ungefiltert", das sich gar nicht auf diese Erziehungsmethoden bezieht. Die betreffenden Aussagen sind fast ein Jahrzehnt alt, aber diese Diskussion zeigt einmal mehr, wie brisant das Thema gewaltfreier Erziehung auch heute noch ist. Ich glaube, wir müssen an dieser Stelle nicht darüber reden, dass körperliche Gewalt, egal ob als Erziehungsmethode oder nicht, zu verurteilen und das Allerletzte ist. Aber man fragt sich schon, warum eine zehn Jahre zurückliegende Buch-Passage gerade jetzt so an Fahrt aufnimmt?
Ich persönlich finde es wichtig, über Verantwortung und Fehler in der Kindererziehung zu sprechen, auch wenn unsere Großeltern vielleicht sagen mögen: "Eine Backpfeife hat noch keinem geschadet." Aber Leute ständig für ihre "Verfehlungen" wie die Sau durchs Dorf zu jagen, verkommt - zumindest für mich - schnell zur digitalen Hetzjagd, ganz im Sinne von: "Haben wir nicht noch irgendwas in petto, womit wir den Typen fertigmachen können?"
Und oft stammt der erhobene Zeigefinger nicht etwa von ehrenhaften Moralisten - im Gegenteil! Unangenehm in dieser längst schon vergifteten Debatte sind auch die Beleidigungen aller, die nun auch Kachelmann kritisieren. Diese "Nazis" und "Rechten", die Gottschalk nur verteidigen, weil sie ihren Kindern "auch gerne in die Fresse gehauen" haben.
Der "Wetten, dass..?"-Mann sei, so Kachelmann, zu einem "Idol für dumme, alte und weiße Kartoffeln geworden." Kritisch zu hinterfragen ist richtig, aber doch nicht so! Jedenfalls, lieber Leser, wenn Sie jetzt Thomas Gottschalk immer noch okay finden, wissen Sie ja, was Sie sind!
Heidi und Leni legen wieder ab
Wie finden wir jetzt eine vernünftige Überleitung zu unserem nächsten Thema? Am besten so: Achtung! Es wird jetzt intellektuell. Wir reden über Unterwäsche. Also: die richtige Unterwäsche. Nacktheit zeigt ohnehin, was wirklich zählt. Heidi Klum und Tochter Leni zählen auch - und zwar die Scheine, die ihnen ihre neue gemeinsame Kampagne einbringt.
Wieder mal lassen sich Mutti und Tochter in knapper Spitze ablichten. Das Netz explodiert über die neuerlichen sexy Bilder, denn die doppelte Klum-Dosis strahlt im neuen "Intimissimi"-Spot in knisterndem Film-Flair, während Heidi, inzwischen ja auch schon als "Puffmutter" betitelt, den entrüsteten Blicken lasziv Paroli bietet. Polarisieren beherrscht die Model-Mama in Perfektion. Für sie ist das gemeinsame Posen vor allem eins: ein freudiges Mutter-Tochter-Ding, bei dem es um Selbstbewusstsein und keinen Millimeter um Scham gehen soll.
Als Krönung der Verführung folgt im November eine Cashmere-Kampagne mit "ganz besonderer Überraschung" - das klingt fast schon nach "Intimissimi: The Klum Saga" in Fortsetzungen. Man darf gespannt sein, wie viele Kunstformen Heidi und Leni noch gemeinsam auf ihre Weise "revolutionieren" werden! Ich würde es ja schön finden, wenn Frau Klum demnächst bei RTL das Wetter ansagen würde! Natürlich in Unterwäsche. Oder im Bikini. Leni indes könnte Stefan Raab unter die Arme greifen. "Insta-Follower" und so. Ganz, ganz wichtig in der heutigen Zeit.
Zum Schluss möchte ich Sie aber noch auf ein Dilemma aufmerksam machen, das sich aktuell (noch) in Nordamerika abspielt, aber schon jetzt auch immer mehr zu uns schwappt. Die Hochzeitsbranche hat mit massiven Problemen zu kämpfen. Denn viele Bräute in den USA sind auf dem Ozempic-Trip! Ursprünglich für Diabetiker gedacht, entdecken immer mehr Leute das vermeintliche Abnehm-Wundermittel für sich - inklusive eben auch der Bräute, die teils 50 Pfund und mehr an Gewicht verloren haben.
Das Problem: Die Kleider werden oft Monate im Voraus bestellt, aber bis zum großen Tag schmelzen die Pfunde nur so dahin. Die Schneiderinnen haben daher alle Hände voll zu tun und sind obendrein plötzlich auch noch Therapeutinnen - schließlich bringt ein Schrumpfen der Taille so einiges an psychologischem Gepäck mit. Bei extremem Gewichtsverlust hilft dann auch die beste Schneiderkunst nichts, und so manches Brautkleid muss für schlappe 2000 Dollar neu gekauft werden. Mediziner sind skeptisch, aber in Zeiten der schlanken Körperideale wird eben fleißig gespritzt, Langzeitfolgen hin oder her.
Das war's auch schon für diese Woche aus der schillernden Promi-Welt - ein bisschen nackter Wahnsinn, ein fetter Shitstorm und schmale Taillen. Bis nächste Woche, lieber Leser, bleiben Sie kritisch und vor allem eines - im Gespräch!
Quelle: ntv.de