Unterhaltung

Der dünne, blasse Junge ist zurück! Jan Böhmermann zündet TV-Knaller

Jan Böhmermann kehrt nach einer Pause mit dem "Neo Magazin Royale" zurück ins Fernsehen.

Jan Böhmermann kehrt nach einer Pause mit dem "Neo Magazin Royale" zurück ins Fernsehen.

(Foto: ZDF)

Weil ihm Witze nur Ärger gebracht haben, will er nun lieber keine mehr machen. Das behauptet Jan Böhmermann zum Auftakt seiner Comeback-Ausgabe des "Neo Magazin Royale". Er tut es dann natürlich trotzdem - in Höchstform.

Viel wurde in den vergangenen Wochen über Jan Böhmermann geschrieben. Es gab Zuspruch, aber auch Kritik. Als er heute mit seiner Late-Night-Show "Neo Magazin Royale" ins Fernsehen zurückkehrt, spürt er den Druck und deswegen sagt er das auch gleich zu Beginn der Sendung. Das ist ein typischer Böhmermann, seine Form einer charmanten Sicherheitsentschuldigung für eventuelle Ausfälle. Die wird es in den knapp 45 Minuten aber gar nicht geben.

"Gags, hab' ich schlechte Erfahrungen mit gemacht. Lass' ich bleiben", witzelt er zum Auftakt. Das wirkt ein bisschen trotzig und irgendwie auch fad - so wie die Witze, die Fans und Feinde zur Sendung beisteuern durften, um dem dünnen, blassen Jungen juristisch den Rücken freizuhalten. Beatrix von Storch und Horst Seehofer werden da kurz als Wichser beschimpft, es gibt einen Vergewaltigungslacher und nach rund 13 Minuten einen kleinen Ziegenwitz, tatsächlich vom Moderator selbst. Nun ja.

Richtig gut wird Jan Böhmermann erst, als er den Zank um das von ihm vorgetragene Schmähgedicht hinter sich lässt und sich endlich auf das konzentriert, was er am besten kann: Eine gute Sendung machen. Gekonnt führt er mit der Unterstützung seines Teams das Reality-Format "Schwiegertochter gesucht" vor, später gelingt es ihm sogar, dem Sprechwunder Gregor Gysi hier und da das Wort abzuschneiden und ihn schließlich gar zum Verstummen zu bringen.

Heavy Petting mit Angela Merkel

"Würdest du die Landminen abschaffen, wenn du dafür wöchentlich Heavy Petting mit Angela Merkel haben müsstest?" Nein, solch albernen Schmutz will der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken nicht vortragen. Lieber artikuliert der seine Fähigkeit zur künstlichen Besamung oder plauscht über den geplanten Abgeordneten-Ausflug in seinen Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick.

Klar, ein bisschen wurde dann doch über das Schmähgedicht gesprochen - von Gysi, nicht von Böhmermann, der derweil lieber außerhalb des Bilds auf seinem Laptop herumdrückte. "Dass Sie soviel Zustimmung bekommen, liegt daran, dass Erdogan so 'ne scheiß Politik macht", erklärt Gysi vor eifrig applaudierenden Böhmi-Fans. Aber er kritisiert das Gedicht auch inhaltlich mit Blick auf die Reproduktion rassistischer Stereotypen.

"Intern würde ich Ihnen die Meinung geigen, da kämen Sie nicht gut dabei weg", kommentiert Gysi in der Sache. Da merkt man dann doch, dass Böhmermann die Sache noch unangenehm in den Knochen sitzt. Sonst hätte er sich den Witz über die "zu kurzen Arme" doch eigentlich sparen können, oder?

Quelle: ntv.de

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