Obamas, Clintons und Trump fehlenJoe Biden besucht Dick Cheneys Trauerfeier

Seltener Auftritt inmitten seiner Krebsbehandlung: Joe Biden verbringt seinen 83. Geburtstag bei der Trauerfeier für Dick Cheney. Er war einer der wenigen ehemaligen Präsidenten, die der Einladung folgten oder eingeladen waren.
Seit dem Ende seiner Präsidentschaft und dem Bekanntmachen seiner Krebserkrankung hat sich Joe Biden nur selten in der Öffentlichkeit gezeigt. Ausgerechnet an seinem 83. Geburtstag absolvierte der ehemalige US-Präsident jetzt einen Auftritt. Am Donnerstag besuchte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill Biden die Trauerfeier des ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney.
Biden war neben George W. Bush einer von nur zwei ehemaligen Präsidenten bei der Trauerfeier: Sowohl die Clintons als auch die Obamas nahmen nicht an der Veranstaltung in Washington D.C. teil. Und auch der amtierende US-Präsident, Donald Trump, blieb fern - laut CNN war er nicht eingeladen. Sein Vize JD Vance war ebenso nicht dabei, dafür dessen Vorgänger im Amt des Vizes Kamala Harris und Mike Pence.
Cheney war Bidens Vorgänger im Amt des Vizepräsidenten von 2001 bis 2009 unter George W. Bush, seine Amtszeit war vor allem von umstrittenen politischen Entscheidungen wie dem Krieg im Irak geprägt. Er starb am 3. November im Alter von 84 Jahren.
Cheney, der Strippenzieher
Joe Biden saß während der Trauerfeier zwischen seiner Ehefrau Jill Biden und der ehemaligen First Lady Laura Bush. Der 83-Jährige hatte im Mai bekannt gemacht, dass bei ihm ein "aggressiver" Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Im Oktober teilte Tochter Ashley ein Video, in dem der ehemalige US-Präsident eine Glocke läutet, um das Ende seiner Bestrahlung zu feiern.
Cheney wurde großer Einfluss als Strippenzieher hinter den Kulissen nachgesagt. Bevor er unter George W. Bush diente, war er unter dessen Vater George H. W. Bush Verteidigungsminister. Als Pentagon-Chef war er federführend am Golfkrieg 1990/1991 beteiligt, bei dem eine US-geführte Koalition irakische Truppen aus Kuwait vertrieb. Mit seiner neokonservativen Ideologie prägte er danach als Vizepräsident das Weiße Haus.
So gilt er als die treibende Kraft hinter der Entscheidung zur Invasion in Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Seine falsche Anschuldigung, wonach der irakische Machthaber Saddam Hussein sich mit Massenvernichtungswaffen rüste, bereitete auch den Einmarsch in den Irak 2003 entscheidend mit vor.