"96 Hours"-Star Liam Neeson hat in einem Interview angekündigt, in naher Zukunft keine Actionfilme mehr zu drehen. Mit 72 fühle er sich langsam zu alt dafür - auch, weil er sein Publikum nicht täuschen will.

Mit "96 Hours" wurde Liam Neeson 2008 mit 56 Jahren noch zum Actionstar. "Der Film scheint den Nerv des Kinopublikums getroffen zu haben", blickt er im Interview mit dem "People"-Magazin auf den Erfolg zurück. Es folgten die Teile "96 Hours - Taken 2" (2012) und "96 Hours - Taken 3" (2014), in denen der in Nordirland geborene Mime erneut den Ex-CIA-Agent Bryan Mills verkörperte. Mittlerweile hat Neeson mehr als ein Dutzend Actionfilme gedreht, darunter auch seinen neuesten Streifen "Absolution", in dem er einen alternden Gangster spielt, den seine kriminelle Vergangenheit einholt. Dass er dem Genre noch lange treu bleiben wird, bezweifelt Neeson jedoch.

"Ich bin 72 - irgendwann muss damit Schluss sein", sagt der Schauspieler über körperlich anstrengende Actionszenen im Gespräch mit "People". "Man kann das Publikum nicht täuschen. Ich will nicht, dass Mark meine Kampfszenen für mich spielt." Damit meint er Mark Vanselow, der seit Jahren für Neeson die ganz großen Stunts übernimmt. Wann er sich offiziell von dem Genre verabschieden wird, lässt er zwar noch offen, hat aber bereits einen Zeitrahmen im Kopf. "Vielleicht Ende nächsten Jahres", deutet der Schauspieler an.

Von Action zu Comedy

Ein vollständiger Rückzug aus dem Filmgeschäft steht für Neeson aber noch nicht an. Im Gegenteil, es bietet sich gerade die Gelegenheit, in einem ganz neuen Genre durchzustarten. In einer Neuverfilmung der Kult-Komödie "Die nackte Kanone" spielt Neeson Frank Drebin, den ungeschickten Polizisten, der im Original von Leslie Nielsen dargestellt wurde. Pamela Anderson soll als seine Geliebte zu sehen sein, in einer ähnlichen "sexy und albernen" Rolle, wie sie in "Die nackte Kanone" 1988 Priscilla Presley spielte. "Ich kann ihr nicht genug Komplimente machen", schwärmt Neeson über seinen Co-Star. Anderson sei lustig. Die Dreharbeiten sollen laut "People" bereits abgeschlossen sein, der Kinostart ist für Juli 2025 geplant.

Neeson verrät auch, dass er versuche, zwischen seinen einzelnen Projekten etwa zwei Monate Pause einzuplanen. Freie Tage verbringe er am liebsten mit ausschlafen und lesen. Seinen Job wisse er weiterhin sehr zu schätzen: "Ich habe unglaubliches Glück. Das vergesse ich nie. Selbst an einem schlechten Tag am Filmset sage ich mir: 'Komm schon. Du kannst dich über nichts beklagen.' Und das ist wahr."