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"Kann da jetzt nicht losheulen"Luisa Neubauer spricht über Verlust ihres Vaters

18.12.2025, 11:38 Uhr
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Kurz nach dem Tod ihres Vaters wurde Luise Neubauer als Klimaaktivistin deutschlandweit bekannt. (Foto: picture alliance / dpa)

Mit 19 Jahren verliert Luisa Neubauer ihren Vater. Die Öffentlichkeit bekommt von dem Verlust jedoch lange nichts mit. Nun aber bricht die Klimaaktivistin ihr Schweigen und offenbart, warum sie jahrelang nicht über seinen Krebstod reden konnte.

Luisa Neubauer spricht selten über ihr Privatleben. In einem Podcast erklärt die Klimaaktivistin nun aber, warum es für sie lange Zeit kaum vorstellbar war, öffentlich über den Tod ihres Vaters zu reden - und weshalb sie sich schließlich doch dazu entschied.

Als Neubauer mit Anfang 20 durch ihr Engagement für den Klimaschutz bekannt wurde, sei sie immer wieder mit derselben Frage konfrontiert worden: "Was halten deine Eltern davon?", erzählte die heute 29-Jährige im Podcast "Meine schwerste Entscheidung" der Funke Mediengruppe. "Ich habe von Tag eins eine Wahnsinnsangst vor dieser Frage gehabt, weil ich nicht weiß, ob ich das sagen kann, ohne zu heulen."

"Als ich später wiederkam, war er nicht mehr da"

Denn der Krebstod ihres Vaters war zu der Zeit noch sehr frisch. Er war 2016 gestorben, als Neubauer 19 Jahre alt war. "Und das hat natürlich überhaupt nicht gepasst. Wir wollen das Klima retten, ich kann da jetzt nicht losheulen, weil mein Vater tot ist." Deshalb habe sie in den ersten Jahren versucht, dieser naheliegenden Frage auszuweichen.

Neubauer schildert, wie sie kurz vor ihrem 20. Geburtstag für ein Wochenende nach Berlin fuhr, um Jugendbotschafterin einer Entwicklungsorganisation zu werden. Zuvor habe sie mit ihrem damals schwer kranken Vater gesprochen und gesagt: "Ich bin drei Tage nicht da. So, halt durch". Aber: "Als ich zwei, drei Tage später wiederkam, war er nicht mehr da."

Irgendwann habe sie gemerkt, "das kann so nicht weitergehen", und sich entschieden, offen darüber zu sprechen. "Obwohl ich weiß, es ist privat, es ist irgendwie ungewohnt in der deutschen Öffentlichkeit. Trauer hat wenig Platz in der Regel."

Quelle: ntv.de, lpe/dpa

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