Von der Kunstfreiheit gedeckt Musikbranche zeichnet Danger Dan aus
24.09.2021, 16:20 Uhr
Wird für seinen Mut belohnt: Danger Dan.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Sein Song "Das ist alles von der Kuntfreiheit gedeckt" schlägt im Frühjahr hohe Wellen. Kein Wunder, attackiert Sänger Danger Dan darin doch namentlich führende Köpfe der rechten Szene. Nun wird der Antilopen-Gang-Rapper beim "VIA–VUT Indie Award" als "Bester Act" geehrt.
Mit einem bissigen Lied gegen Rechtsextremismus gelang ihm dieses Jahr der große Durchbruch - nun ist Danger Dan mit einem der wichtigsten Kritikerpreise der deutschen Musikszene geehrt worden.
Der 38-Jährige - bürgerlich Daniel Pongratz - nahm beim Hamburger Reeperbahn-Festival den "VIA-VUT Indie Award" der unabhängigen Musikbranche als "Bester Act" entgegen. Außerdem erhielt Danger Dan mit seiner Deutschrap-Band Antilopen Gang eine Auszeichnung als "Best New Music Business" für das Label Antilopen Geldwäsche.
Der Sänger, Rapper und Pianist aus Aachen hatte im März den gesellschaftskritischen Song "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" veröffentlicht. Darin attackierte er namentlich, aber im Rahmen des juristisch Erlaubten, Protagonisten der rechten Szene in Deutschland. Das Musikvideo wurde auf Youtube bisher über 5,6 Millionen Mal aufgerufen.
"Leuchtrakete der Lyrik"
Pongratz stellte das Lied , begleitet vom Klassik-Starpianisten Igor Levit, auch mit großem Erfolg in der Fernsehsendung "ZDF Magazin Royale" von Jan Böhmermann vor. Das gleichnamige Album erreichte Platz 1 der deutschen Charts.
Der Rockmusiker Thees Uhlmann bezeichnete Danger Dan in seiner Laudatio als "Leuchtrakete der Lyrik". Weitere Ehrungen des Verbands Unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) gingen an die bayerische Band The Notwist und ihr aktuelles Werk "Vertigo Days" ("Bestes Album"), an die Kieler Sängerin und Songschreiberin Sofia Portanet im Newcomer-Bereich sowie an das Berliner Musikunternehmen City Slang ("Bestes Label").
Ein VUT-Sonderpreis für besondere Verdienste um die unabhängige Musikbranche ging an Balbina, Peter Maffay, Sarah Lesch und Rocko Schamoni. Der Verband lobte ihren gemeinsamen Einsatz für ein besseres neues Urheberrecht in Deutschland.
Das Reeperbahn-Festival läuft seit Mittwoch in Hamburg und dauert noch bis zum morgigen Samstag. Für die Musikbranche soll es ein Meilenstein bei der Rückkehr zur Normalität sein, auch wenn strenge Corona-Vorkehrungen getroffen wurden. Zum Auftakt gastierte auch Superstar Sting bei dem Festival.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa