Unterhaltung

Dr. Mottes Techno-Parade Raver hinterlassen 135 Kubikmeter Abfall

Viele Feiernde kamen Mottes Wunsch nach Vermeidung von Müll nicht nach.

Viele Feiernde kamen Mottes Wunsch nach Vermeidung von Müll nicht nach.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Samstag lädt Loveparade-Gründer Dr. Motte zum neuen Techno-Umzug "Rave The Planet" nach Berlin. Dabei soll auf Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Müll geachtet werden, doch das klappt nicht so gut wie erhofft. Zudem steht Motte aktuell wegen einer fragwürdigen Aktion in der Kritik.

Nach dem Riesen-Rave mit geschätzten 200.000 Menschen hat die Berliner Stadtreinigung (BSR) am Wochenende 135 Kubikmeter Abfälle eingesammelt. Bis Sonntagmorgen seien 100 Beschäftigte und 46 Fahrzeuge im Einsatz gewesen, um nach der Techno-Parade "Rave The Planet" aufzuräumen, teilte die BSR auf Anfrage mit.

Aufgesammelt wurden demnach vor allem Verpackungen wie Getränkekartons und Glas. 135 Kubikmeter entsprechen 135.000 Litern. Zum Vergleich: Je Einwohner fallen statistisch etwa 20 Liter Restmüll pro Woche an.

Eigentlich hatten die Veranstalter um Loveparade-Gründer Matthias Roeingh alias Dr. Motte die Feiernden im Vorfeld dazu aufgefordert, auf das Mitbringen von Plastikbehältern, Glasflaschen und anderem Müll zu verzichten und sich obendrein am Sonntagmorgen zum Aufräumen vor Ort einzufinden.

Zehnmal mehr Menschen als angemeldet

Das Techno-Spektakel hatte am Samstag rund zehnmal so viele Menschen angezogen, wie für die Demonstration angemeldet waren. Über Stunden feierten und tanzten sie an der Seite von 18 Musikwagen aka "Floats" auf einer Strecke von der westlichen Innenstadt an Potsdamer Platz und Brandenburger Tor vorbei bis zur Siegessäule.

Die Veranstalter wollen am morgigen Dienstag eine Bilanz der Parade ziehen. Die Polizei hatte am Sonntag erklärt, der Umzug sei "überwiegend störungsfrei" verlaufen. Am Ende sei es jedoch auf der Straße des 17. Juni so voll geworden, dass es zu "Gefahrensituationen" kam.

Kritik an mutmaßlicher "Freedom Parade"-Nähe

In den sozialen Medien entbrannte zudem eine Diskussion über das Verhalten Roeinghs, der vom "Rave The Planet"-Float aus einen Aufkleber in die Menge gehalten hatte, auf dem das Symbol der umstrittenen Querdenker-Veranstaltung "Freedom Parade" prangte. Diese wurde während Corona unter anderem durch ihre Kritik an den Maßnahmen und den Schutzimpfungen bekannt. Eine ihrer Galionsfiguren ist Michael Bründel alias Captain Future, dem zudem eine Nähe zur AfD nachgesagt wird. Auch in der Partymenge selbst waren mehrere Plakate und Fahnen der "Freedom Parade" zu sehen.

Matthias Roeingh schrieb später bei Twitter, er habe das nicht gewusst und entschuldige sich. Zudem fügte er kurz darauf einen weiteren Tweet hinzu, in dem er sich von Querdenkern und dem Faschismus distanzierte. Ob er auch dazu morgen Stellung beziehen wird, ist nicht bekannt.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

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