"Als Scherz angewöhnt" Robbie Williams gesteht Long-Covid-Lüge
24.07.2023, 17:42 Uhr Artikel anhören
49 Jahre alt, kein Long Covid: Robbie Williams.
(Foto: IMAGO/Jöran Steinsiek)
Wenn er auf der Bühne schlapp machte, dann erklärte Robbie Williams das zuletzt schon mal mit seinem angeblichen Long-Covid-Leiden. Alles Quatsch, wie er nun zugibt. Doch einem wie ihm wird so eine Lüge schnell verziehen. So wird er in Österreich gerade gefeiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass Robbie Williams beim Versuch, sich als Pop-Enfant-Terrible zu gerieren, über das Ziel hinausschießt. 2020 redete er sich in einem Interview, in dem er der "Pizzagate"-Verschwörungstheorie Vorschub leistete, nahezu um Kopf und Kragen. Und auch wenn es um Corona geht, scheint der Sänger einen eher laxen Umgang mit den Fakten zu pflegen.
So räumte er in einem Interview mit RTL nun ein, dass seine im vergangenen Jahr aufgestellte Behauptung, er leide an Long-Covid-Symptomen, gelogen war. "Ich habe mir das als Scherz angewöhnt", gibt der 49-Jährige zu und schiebt als Begründung dafür hinterher: "Wenn ich auf der Bühne plötzlich müde und erschöpft bin, dann will ich nicht, dass die Zuschauer denken, dass das daran liegt, dass ich ein alter Mann bin. Also täusche ich vor, an Long Covid zu leiden."
Williams hatte im Juni 2022 einen Auftritt beim niederländischen Pinkpop-Festival nach drei Songs kurz unterbrochen. "Ich bin am Arsch", ließ er damals das Publikum wissen und ergänzte: "Es ist Long Covid, es ist nicht mein Alter, ihr Arschlöcher!" Als Scherz wurde die Ansage damals nicht aufgefasst. Und es darf bezweifelt werden, dass echte Long-Covid-Betroffene auch nach dem jetzigen Eingeständnis des Sängers darüber lachen können.
Kurze Hosen und Pantoffeln
Zumindest was seine Fitness angeht, steht den geplanten Auftritten des Briten am 7. und 8. Dezember beim Ski-Opening im österreichischen Schladming also wohl auch nichts entgegen. Um seine Verpflichtung zu feiern, luden die Veranstalter den Superstar dann auch jetzt schon mal zu einer Pressekonferenz auf der Reiteralm nahe Schladming ein.
Williams landete hierzu in einem eigens mit seinem Namen und dem Ski-Opening-Logo gebrandetem Helikopter in der Steiermark. Angesichts sommerlicher Temperaturen hatte er sich dabei für ein Outfit aus grünem Zweiteiler mit kurzen Beinkleidern und einem Paar brauner Pantoffeln entschieden, das in Kombination mit einer stylischen Sonnenbrille eigenwilligen Glamour verströmte. Für einen Fototermin ließ er sich bereitwillig einen steirischen Trachten-Janker umhängen, den er zur eigentlichen Pressekonferenz jedoch wieder ablegte.
Das ehemalige Take-That-Mitglied hielt sich nicht nur anlässlich des Presse-Events in der Region auf. Zwei Tage zuvor war zudem ein Konzert auf der Burg Hochosterwitz in Kärnten geplant, das jedoch wetterbedingt kurzfristig abgesagt werden musste. Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, nutzte Williams die unerwartete Freizeit, um Tennis und Golf zu spielen. Zudem habe er täglich ein Schnitzel verspeist.
"Wirklich malerisch"
Nachdem Robbie Williams in den vergangenen Tagen mit Aussagen zu seinem inneren Kampf mit seinem äußerlichen Erscheinungsbild für Schlagzeilen gesorgt und über seine körperdysmorphe Störung berichtet hatte, legte er bei seinem Pressetermin auf der Alm einen erstaunlich selbstbewussten Auftritt hin. Dort sprach er nicht über psychische Probleme, sondern vor allem über die beeindruckende Landschaft, in der er sich derzeit befinde. "Wirklich gut, wirklich malerisch", schwärmte er laut österreichischen Medien. "Ich glaube nicht, dass der Rest der Welt weiß, wie schön Österreich wirklich ist."
Für Wintersport-Fans ist das alljährliche Ski-Opening in Schladming am Fuße des Skibergs Planai ein absolutes Highlight. Bereits seit Jahren ist es dort Tradition, die Ski-Saison im örtlichen Planai-Stadion mit hochkarätigen Musik-Acts zu eröffnen. So gastierte etwa im Jahr 2007 die US-Sängerin Pink in der idyllischen Steiermark-Gemeinde, gefolgt von Künstlern wie Kid Rock, David Guetta, Natalia Kills oder den Toten Hosen.
Quelle: ntv.de, vpr/spot