Regisseur hatte Gehirntumor Roland Emmerich sah dem Tod ins Auge
10.07.2024, 15:26 Uhr Artikel anhören
Ließ sich von seiner Erkrankung nicht unterkriegen: Roland Emmerich.
(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)
Mit Filmen wie "Independence Day", "The Day After Tomorrow" oder "2012" mausert sich der Stuttgarter Roland Emmerich zu einem der erfolgreichsten deutschen Hollywood-Exporte. Nun offenbart er, dass seine Karriere einst beinahe ein jähes Ende gefunden hätte. Der Regisseur hatte Krebs.
Starregisseur Roland Emmerich hat erstmals öffentlich gemacht, dass er bereits vor vielen Jahren dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen ist. So sei es inzwischen über 20 Jahre her, dass bei ihm ein Gehirntumor entdeckt worden sei, verrät der 68-Jährige in einem Interview mit dem Magazin "Bunte". Damals habe er gedacht, "dass es jetzt zu Ende geht".
Nach der Diagnose sei er zweimal operiert worden, gibt Emmerich weiter preis. Daher stamme auch die lange Narbe auf seinem Kopf. Es sei ein "Tumor mittleren Grades" gewesen. "Aber wenn er zurückgekommen wäre, dann wahrscheinlich als hochgradiger Tumor, und das wäre mein Todesurteil gewesen", so der Regisseur. Am Ende sei alles gut ausgegangen. "Ich hatte echtes Glück."
Die Erkrankung habe ihn jedoch nicht aus der Bahn geworden, erklärt der Regisseur. "Ich musste einfach dem Tod ins Auge schauen. Ich bin nie ein Typ gewesen, der die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und sagt: 'Oh, ich muss sterben'. Das hat mich eher angespornt. Ich habe dann meinen Film über den Klimawandel, 'The Day After Tomorrow', gemacht, weil ich noch etwas Gutes für die Welt tun wollte. Es sollte auf meinem Grabstein geschrieben stehen. Der kam 2004 ins Kino und war ein Supererfolg", führt Emmerich aus.
Liebesfilme? Nein, Danke!
Inzwischen gehe er die Dinge entspannter an, sagt der Filmemacher: "Was immer passiert, das passiert eben." Er nehme sich zudem mehr Zeit für sein Privatleben, Freundschaften, Liebe und seinen Ehemann. "Alle diese Dinge sind im Leben wichtig", so Emmerich. Mit seinem 33 Jahre jüngeren Ehemann Omar de Soto ist Roland Emmerich seit 2017 glücklich verheiratet.
Bei allem privaten Liebesglück käme es für ihn aber nicht infrage, einen Liebesfilm zu produzieren, stellt der Regisseur klar. "Ich kann diese Filme nicht verstehen. Die sind kitschig und ergeben in unserer Welt keinen Sinn mehr." Stattdessen wolle er weiter "große Geschichten" erzählen. Derzeit arbeite er an einem Projekt über Klimaflüchtlinge, im Juli erscheint Emmerichs neue Gladiatoren-Serie "Those About to Die" bei Amazon Prime Video.
Roland Emmerich ist einer der erfolgreichsten deutschen Hollywood-Exporte. Der gebürtige Stuttgarter machte erstmals 1994 mit dem Film "Stargate" auf sich aufmerksam, bevor er 1996 mit "Independence Day" den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreichte. Es folgten Filme wie "Godzilla" (1998) und "Der Patriot" (2000), 2004 dann der Katastrophenfilm "The Day After Tomorrow". Mit "2012" schuf Emmerich 2009 einen weiteren erfolgreichen Desaster-Film. Zuletzt war er 2022 mit "Moonfall" im Kino vertreten.
Quelle: ntv.de, vpr/spot