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"Ich schlag dir die Zähne aus" Samantha Fox bedrohte Polizisten

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Sie ist noch einmal glimpflich davongekommen: Samantha Fox - am Montag auf dem Weg zum Gericht.

Sie ist noch einmal glimpflich davongekommen: Samantha Fox - am Montag auf dem Weg zum Gericht.

(Foto: picture alliance / empics)

Ende vergangenen Jahres flippt Samantha Fox in einem Flugzeug aus. Das ehemalige Pin-up-Girl verbringt daraufhin eine Nacht in der Arrestzelle. Nun wird die Strafe für die "Touch Me"-Sängerin verkündet. Dabei werden auch Details ihres Ausrasters bekannt.

Die Passagiere eines Flugs, der im vergangenen Dezember von London-Heathrow in Richtung München unterwegs sein sollte, dürften ziemlich stinkig gewesen sein. Schließlich hatten sie bereits Platz genommen, doch die Maschine hob einfach nicht ab. Der Grund: Eine Mitreisende rastete kurz vor dem geplanten Abflug mal eben gepflegt an Bord aus.

Der Pilot cancelte den Take-off, die Randaliererin wurde in eine Arrestzelle verbracht. Wie sich alsbald herausstellte, handelte es sich bei ihr um keine Geringere als Samantha Fox, in Großbritannien dereinst als Pin-up-Girl und "Seite-3-Mädchen" und über die Grenzen des Vereinigten Königreichs als Interpretin von "Touch Me (I Want Your Body)" bekannt geworden.

Auslöser für den Ausraster der 58-Jährigen war wohl ein Streit mit ihrer Ehefrau Linda Olsen - Fox hat sich schon vor vielen Jahren als lesbisch geoutet und ist seit 2022 mit der Norwegerin verheiratet. Doch nicht nur die Gattin bekam bei dem Vorfall ihr Fett weg. Fox widersetzte sich auch lautstark den Sicherheitskräften, als diese in die Situation eingegriffen.

Fox gibt sich reumütig

Bereits im April musste sich die Sängerin und Reality-TV-Darstellerin, die unter anderem an den britischen Versionen von Dschungelcamp und "Promi Big Brother" teilgenommen hat, im Londoner Vorort Uxbridge vor Gericht verantworten. Fox gab sich reumütig und räumte ein, betrunken gewesen zu sein und sich danebenbenommen zu haben. Nur, dass sie Olsen körperlich attackiert habe, bestritt sie in ihrer Aussage.

Jetzt musste Fox zur Verkündung der Strafe für ihr Verhalten abermals vor Gericht antanzen. Dabei wurden auch weitere Details ihres Radaus in dem Flieger publik. Staatsanwältin Julianna Belinfante erklärte, Fox habe an Bord der Maschine gelallt und nach Alkohol gerochen. Nachdem die Sängerin auf ihrem Platz wild herumgerutscht sei und ihren Kopf gegen den Vordersitz gedonnert habe, sei die Polizei herbeigerufen worden. Fox habe die Beamten dann heftig beschimpft und beleidigt.

Insbesondere ein Polizist bekam die Aggressionen der Sängerin demnach zu spüren. Fox soll ihn mehrfach als "Rotschopf" tituliert und ihm geraten haben, sich zu "verpissen". Sie drohte, "ins Fernsehen zu gehen" und dort über ihn "alles zu erzählen". Ihre Tirade gipfelte in den Worten "Ich weiß, wo du wohnst" und "Ich schlag dir die Zähne aus". Der Ordnungshüter sagte vor Gericht aus, er sei mehr als zwei Stunden von Fox beschimpft worden. Es seien "definitiv die längsten und widerlichsten" Beleidigungen gewesen, "denen ich je ausgesetzt war".

Salomonische Strafe

Doch die Verbalattacken auf den Polizisten seien nicht das Einzige, was Fox sich vorwerfen lassen müsse, stellte Richter Tan Ikram fest: "Sie haben allen Passagieren, die den Flug nicht nehmen konnten, große Unannehmlichkeiten bereitet, mal abgesehen von dem finanziellen Schaden, der British Airways durch ihr Verhalten entstanden ist." Tatsächlich mussten die Passagiere - 162 Erwachsene und vier Kinder - eine Nacht im Hotel verbringen und konnten ihre Reise erst am nächsten Tag antreten.

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Fox-Anwalt Alastair Smith bat um Nachsicht für seine Mandantin. Die Sängerin habe am Flughafen zwei Drinks zu sich genommen, um "ihre Nerven zu beruhigen", und unter großer Flugangst gelitten. "Sie hätte gar keinen Flug nehmen sollen, weil sie nicht in der Verfassung dafür war. Sie hätte ihre Verpflichtungen absagen sollen, aber das entspricht nicht ihrem Charakter", so Smith.

Am Ende fiel die Strafe für Fox durchaus salomonisch aus. Sie wurde zu zwölf Monaten gemeinnütziger Arbeit verdonnert und dazu, 25 Tage an Rehabilitationsmaßnahmen teilzunehmen. Zudem muss sie insgesamt rund 3000 Pfund (etwas mehr als 3500 Euro) zahlen. Die Summe beinhaltet eine Strafe in Höhe von 1000 Pfund sowie eine Kompensation für die Kosten, die der Fluggesellschaft British Airways durch den Vorfall entstanden sind.

Quelle: ntv.de, vpr

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