Werbespot mit Augenzwinkern Boris Beckers neuer Deal empört Gläubiger
10.03.2023, 07:27 Uhr (aktualisiert)
"Geld ist und war mir wichtig", gibt Becker zu.
(Foto: REUTERS)
Kaum aus dem Gefängnis, macht Boris Becker wieder Kasse: mit einem selbstironischen Werbespot. Menschen, denen er Geld schuldet, finden das offenbar gar nicht lustig.
Ein neuer Werbespot mit Boris Becker bringt dessen Gläubiger einem Medienbericht zufolge auf die Palme. "Beckers Zeit im Gefängnis war eindeutig zu kurz. Er lebt in seiner eigenen Welt, blendet die Realität aus - wie vor der Haft", zitiert die "Bild-Zeitung" einen von ihnen, ohne den Namen zu nennen.
In dem Spot für einen Fensterhersteller, der in einer Woche zum ersten Mal ausgestrahlt werden soll, fährt Becker demnach in einem schicken Oldtimer vor, betritt eine Villa und wirft falsche Geldscheine aus dem Fenster. Augenzwinkernd sagt die wegen Insolvenzstraftaten verurteilte Tennislegende: "Schmeißen Sie Ihr Geld nicht aus dem Fenster." Becker erklärte der "Bild"-Zeitung, es handle sich um Satire und Selbstironie. Der Auftrag sei der "erste Deal in meinem neuen Leben".
Beckers Erklärung: "Dass ich Geld aus dem Fenster geworfen habe, ist richtig. Aber sich dann selbst auf die Schippe zu nehmen, um der jüngeren Generation zu empfehlen, es mir nicht nachzumachen, war mir wichtig." Seine Gläubiger überzeugt diese Darstellung offensichtlich nicht. Einer empörte sich gegenüber der Zeitung: "Peinliche Werbung! Wenn Becker das Honorar wenigstens nutzen würde, um seine Schulden zu bezahlen, hätte diese peinliche Aktion zumindest einen guten Zweck. Aber bislang steckt Becker jeden Cent, den er verdient, nur in seine eigene Tasche. Und er will ein Vorbild für jüngere Menschen sein und ihnen Geldtipps geben?"
"Lässt tief in das Mindset von Herrn Becker blicken"
Ein dritter Gläubiger äußerte sich in eine ähnliche Richtung: "Selbstironie? Wenn man so vielen Menschen so viel Geld schuldet? Jetzt so einen Werbespot zu veröffentlichen und der jüngeren Generation damit Ratschläge geben zu wollen, spricht für sich und lässt tief in das Mindset von Herrn Becker blicken." Ihre Namen wollten die Gläubiger allerdings nicht in der "Bild"-Zeitung lesen.
Vor wenigen Monaten saß Boris Becker noch wegen Insolvenzstraftaten in einem Gefängnis in England ein. Ende April 2022 war er von einem Gericht in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er Teile seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren nicht ordnungsgemäß angegeben hatte. Mitte Dezember - nach 231 Tagen hinter Gittern - war er dann freigekommen.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 06. März 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, chl