"Ich konnte nicht schreien" Tijen Onaran schildert sexuelle Belästigung
14.05.2024, 11:17 Uhr Artikel anhören
Das Erlebnis hängt ihr bis heute nach: Tijen Onaran.
(Foto: RTL / Boris Breuer)
Unternehmerin Susana Gomez stellt in "Die Höhle der Löwen" ein Armband vor, das in Notfällen Alarm schlägt. Zwar geht sie ohne einen Deal nach Hause, jedoch motiviert sie Tijen Onaran zu einer mutigen Schilderung. Die Investorin hätte das Armband demnach selbst einst gut gebrauchen können.
Einen solchen oder ähnliche Vorfälle erleben viel zu viele Frauen in ihrem Leben. Wie Investorin Tijen Onaran am Montagabend in der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" schilderte, wurde sie Anfang 2023 bei einem Spaziergang mit ihren Hunden im Englischen Garten in München sexuell belästigt. "Das ist eine Erfahrung, die mich bis heute prägt", gab die 39-Jährige preis und ergänzte: "Ich habe mich total hilflos gefühlt."
Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung geht Onaran nun noch einmal ausführlicher darauf ein, was genau ihr damals passiert sein soll, nachdem ein Unbekannter an sie herangetreten sei. "Der Mann sagte mir, wie toll ich aussehen würde und er würde gerne mit mir schlafen." Obwohl sie ihm lautstark zu verstehen gegeben habe, dass sie kein Interesse habe, habe der Mann sie weiter bedrängt. Schließlich sei er ihr so nahe gekommen, dass sie mit ihren Hunden zu rennen begonnen habe.
"Ich bin an eine belebte Stelle im Englischen Garten. Mir haben andere Menschen geholfen, diesen Typen zu vertreiben", führt Onaran aus. "Wäre ich allein gewesen, hätte ich nicht gewusst, wie es weitergeht", ergänzt sie.
Onaran war "paralysiert"
"Ich konnte nicht schreien, ich konnte nichts. Dazu muss man sagen: Ich habe lange Taekwondo gemacht und sogar den blau-roten Gürtel", sagt die "Löwin" über die Situation, in der sie "paralysiert" gewesen sei.
Dass sie den Vorfall damals nicht zur Anzeige gebracht habe, halte sie heute für einen Fehler, räumt Onaran ein. Sie habe sich seinerzeit jedoch "total überfordert" gefühlt. "Als Frau fühlst du dich da nur machtlos und hilflos", so Onaran. Den Ort im Englischen Garten, an dem sie belästigt worden sei, meide sie bis heute.
Anlass für Onarans offene Schilderung war der Auftritt von Gründerin Susana Gomez bei "Die Höhle der Löwen" am Montagabend. Gomez stellte ein von ihr unter dem Produktnamen "LÆMON" entwickeltes Schmuck-Armband vor, das über eine doppelte Alarmfunktion für Notfälle verfügt. Wenn es aktiviert ist, erklingt nicht nur ein lauter Ton, es wird auch eine Nachricht mitsamt Standort-Angabe an einen Notfall-Kontakt abgesetzt.
"Damals hätte mir so ein Armband extrem viel geholfen", erklärte Onaran in der Sendung. Dennoch kam am Ende kein Deal zustande. Der Grund: Gomez wollte stolze 500.000 Euro, aber nur zehn Prozent ihrer Firmenanteile abgeben. Bei dieser Bewertung biss keiner der Löwen an.
Quelle: ntv.de, vpr