Davidstern mit Hakenkreuz Twitter wirft Kanye West raus
02.12.2022, 08:36 Uhr
West fällt immer wieder mit antisemitischen Äußerungen auf.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
In einem Interview preist Rapper Kanye West Hitler und Nazis, bei Twitter postet er einen Davidstern, der mit einem Hakenkreuz verflochten ist. Twitter-Chef Elon Musk zieht Konsequenzen.
Der Onlinedienst Twitter hat das Konto des Rappers Kanye West gesperrt, nachdem der Musiker ein Bild eines mit einem Hakenkreuz verflochtenen Davidsterns gepostet hatte. Wests Konto sei wegen "Anstiftung zur Gewalt" gesperrt worden, erklärte Twitter-Chef Elon Musk. "Ich habe mein Bestes versucht. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Richtlinien gegen Anstiftung zur Gewalt verstoßen. Der Account wird suspendiert", schrieb Musk. West hatte zuvor auch mit bewundernden Aussagen über Hitler und die Nazis für Empörung gesorgt.
"Ich mag Hitler" und "Ich liebe Nazis", sagte der Musiker und Modeunternehmer in einem Interview mit dem bekannten ultrarechten Verschwörungsideologen Alex Jones. Er sehe "auch gute Dinge bei Hitler". "Dieser Kerl (...) hat Autobahnen erfunden und das Mikrofon, das ich als Musiker benutzt habe", sagte der Rapper, der sich in Ye umbenannt hat und bei dem Interview eine schwarze Maske trug, die sein gesamtes Gesicht verdeckte. "Man kann nicht laut aussprechen, dass diese Person jemals was Gutes getan hat, und ich mache das nicht mehr mit."
Wegen Wests antisemitischen Äußerungen haben bereits mehrere Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem 45-Jährigen beendet. Zu ihnen zählen der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, die Modekette Gap sowie die Luxusmarke Balenciaga. Selbst das rechte Online-Netzwerk Parler gab nach dem Interview bekannt, dass sein geplanter Verkauf an West abgesagt wurde.
Erst kürzlich sorgte der jahrelang mit Reality-TV-Star Kim Kardashian verheiratete West für Aufsehen, als er zusammen mit dem bekannten Antisemiten und Holocaust-Leugner Nick Fuentes bei Ex-Präsident Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida zu Abend aß.
So sagte der frühere Vizepräsident Mike Pence, was Trump getan habe, sei "falsch". "Ich denke, er sollte sich entschuldigen." Der Anführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, sagte, in der Partei gebe es "keinen Platz für Antisemitismus und Rassismus". Bei jedem, der sich mit Antisemiten und Rassisten treffe, sei es "höchst unwahrscheinlich, dass er jemals zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird". Trump hatte Mitte November verkündet, bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten zu wollen. Auch Kanye West will nach eigenen Angaben kandidieren.
Quelle: ntv.de, chl/AFP/dpa