Unterhaltung

Weimarer "Tatort" im Schnellcheck Wahnsinn in Porzellanschälchen

Haben eine aufregende Zeit im Porzellanwerk: Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen)

Haben eine aufregende Zeit im Porzellanwerk: Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen)

(Foto: MDR/Anke Neugebauer)

In Weimar wird fröhlich vor sich hingemordet - und freuen dürfen sich darüber vor allem die Zuschauer: Nora Tschirner und Christian Ulmen spielen sich in ihrem dritten Fall als Ermittlerpärchen endgültig in die Herzen der deutschen "Tatort"-Fans.

Das Szenario

Lupo (Arndt Schwering-Sohnrey) ist frischgebackener Besitzer einer Burg im Weimarer Umland. Zu verdanken hat er die stattliche Festung den nimmermüden Lenden eines Weimarer Porzellanmagnaten, der jüngst verstorben ist - erst posthum stellt sich heraus, dass Lupo der uneheliche Sohn des Patriarchen ist. Die Freude über den unverhofften Geldsegen währt allerdings nicht lange: Erst sprengt eine für Lupo bestimmte Weltkriegsbombe die Ex-Freundin des Rosenliebhabers in die Luft, dann beendet jemand  den Lupo-Job mit einer tödlichen Dosis Rizin. Der unscheinbare Streifenpolizist hat nur noch zwei Tage zu leben - und die Weimarer Kommissare Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) setzen alles daran, den Mord an ihrem Kollegen aufzuklären. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass nicht nur die beiden ehelichen Töchter des Porzellanunternehmers ein Mordmotiv haben, sondern so ziemlich jeder in Lupos Bekannten- und Verwandtenkreis - der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.

Die eigentliche Botschaft

Ost-Kindergärten sind eine Brutstätte des Terrors, Weimarer Porzellan eignet sich ideal als Mordwaffe, und Thüringer Bratwürste retten Menschenleben.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

In der Mittagspause wird diesmal nicht geredet, sondern gestritten: "Dorn und Lessing haben mit 'Der scheidende Schupo' endgültig bewiesen, dass sie den Münsteraner Kommissaren in Sachen Humor um Lichtjahre voraus sind", konstatiert die Weimarer Fraktion. "Auf keinen Fall", schallt es von der anderen Tischseite zurück, "Boerne und Thiel sind und bleiben die Besten!" Die Diskussion endet blutig, weil der kleine Dicke aus dem Controlling der rothaarigen Schnepfe vom Marketing aus lauter Entrüstung seine Kohlroulade ins Gesicht pfeffert.

Der Plausibilitätsfaktor

Nicht vorhanden - und das ist auch gut so: Je wahnsinniger es in Weimar zugeht, desto mehr Spaß haben die Zuschauer an dem Spektakel.

Die Bewertung

8 von 10 Punkten. Tschirner und Ulmen beweisen einmal mehr, dass sie ein ausgezeichnetes Team bilden - und Weimar findet mit der dritten Episode endgültig einen festen Platz im Herzen der "Tatort"-Nation.

Quelle: ntv.de

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