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Erpressung von Zeugen und Opfern Weitere Vorwürfe gegen Sean "Diddy" Combs erhoben

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Der Hip-Hop-Mogul Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft.

Der Hip-Hop-Mogul Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft.

(Foto: picture alliance / empics)

Die Liste der Vorwürfe gegen Sean "Diddy" Combs ist lang. Sie reichen von Drogendelikten, Entführung und Bestechung bis zu sexuellem Missbrauch und Sexhandel. Dazu kommt nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nun auch versuchte Beeinflussung von Zeugen hinzu.

Der wegen Sexualstraftaten angeklagte Musikunternehmer Sean "Diddy" Combs hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft versucht, mögliche Zeugen im bevorstehenden Prozess gegen ihn zu beeinflussen. Die Vorwürfe wurden in Gerichtsunterlagen erhoben, die am Freitagabend (Ortszeit) bei einem Bundesgericht in Manhattan eingereicht wurden. Staatsanwälte wollten verhindern, dass Combs gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 50 Millionen Dollar auf freien Fuß kommt.

Die Staatsanwaltschaft verwies auf aufgezeichnete Anrufe, die Combs aus dem Gefängnis getätigt habe. Demnach habe er Familienangehörige gebeten, sich an potenzielle Zeugen zu wenden. Combs habe dazu aufgerufen, Narrative zu erfinden, um die potenziellen Geschworenen in dem Prozess zu beeinflussen. Zudem habe Combs für Marketing-Strategien geworben, um die öffentliche Meinung zu ändern. Aus dem Verhalten könne abgeleitet werden, dass Combs Opfer und Zeugen durch Erpressung zu seinen Gunsten beeinflussen wolle.

Combs Anwälte haben bereits dreimal eine Freilassung gegen Kaution beantragt. Zwei vorherige Anträge wurden abgelehnt. Im jüngsten Antrag verwiesen sie auf angeblich neues Beweismaterial, wodurch es angebracht sei, Combs aus der Haft zu entlassen, um sich besser auf den Prozess mit Starttermin Mai vorbereiten zu können. Die Staatsanwaltschaft hielt dagegen, die genannten Beweise seien der Verteidigung bereits bei den vorherigen Anträgen bekannt gewesen.

Combs war im September verhaftet worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Dem 54-jährigen Hip-Hop-Mogul wird vorgeworfen, Frauen, Männer und Minderjährige über Jahrzehnte systematisch zum Sex gezwungen, erpresst, bedroht und misshandelt zu haben. Zudem soll der Rapper und Produzent in bundesstaatenübergreifenden Sexhandel, Zwangsarbeit, Drogendelikte, Entführung, Bestechung und andere Verbrechen verwickelt gewesen sein. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess gegen ihn soll im Mai 2025 beginnen.

Quelle: ntv.de, gut/AP

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