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Anschlag bei Teenie-Star-Konzert Wer ist Ariana Grande?

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Ariana … wer? Das mögen sich ältere Semester fragen. Doch für jüngere Generationen ist Ariana Grande ein absoluter Superstar. Das macht den Anschlag in Manchester umso perfider: Es war klar, dass er besonders Kinder und Jugendliche treffen würde.

Haben die Attentäter rein zufällig ein Konzert der Eagles of Death Metal attackiert oder steckte dahinter doch auch eine gewisse Absicht? Diese Frage konnte man sich bereits nach dem Angriff im November 2015 in Paris stellen. Schließlich ist der Sänger der Gruppe namens Jesse Hughes für seine ultrakonservativen Ansichten bekannt. Und bei allem Wahnwitz, der die Terroristen leitet, scheint auch ein bestimmtes Kalkül nicht komplett ausgeschlossen.

Megastar der neuen Generation: Ariana Grande

Megastar der neuen Generation: Ariana Grande

(Foto: Greg Allen/Invision/AP)

Das gilt nun umso mehr für den Anschlag in Manchester. Sein Ziel war ganz offensichtlich, vor allem möglichst viele junge Menschen zu treffen und zu töten - Menschen in ihren 20ern, Jugendliche, Kinder. Denn die 23-jährige Ariana Grande ist ein Teenie-Star durch und durch. Dabei sorgt sie längst nicht mehr nur in ihrer Heimat, den USA, oder in Großbritannien für Kreischanfälle. Auch hierzulande ist sie in Kinderzimmern ein Megastar.

2016 auf der "Time"-Liste

Die "Bravo" machte im vergangenen Jahr eine Umfrage unter Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren, wer ihre aktuell größten Idole seien. Grande landete darin auf Platz 7 - zwar hinter Stars wie Selena Gomez, Youtuberin Bibi oder Justin Bieber, aber noch vor Fußballer Cristiano Ronaldo, Schauspielerin Emma Watson oder den Youtube-Zwillingen Die Lochis.

Bei einem Portal wie Instagram läuft Grande unterdessen global bereits nahezu allen den Rang ab. Mit mehr als 105 Millionen Followern besitzt sie aktuell den weltweit drittstärksten Account bei dem sozialen Netzwerk. Dass ihr auch bei Twitter knapp 48 Millionen und bei Facebook über 32 Millionen Menschen folgen, ist da schon fast nur noch Nebensache. Das "Time"-Magazin führte Grande im vergangenen Jahr in seiner Liste der "100 einflussreichsten Menschen auf der Welt" auf.

Von der Schauspielerei zum Gesang

Ähnlich wie viele andere Stars in ihrer Altersgruppe - heißen sie nun Gomez, Miley Cyrus oder inzwischen auch Martina Stoessel - begann Grande ihre Karriere als Schauspielerin. Nach einem Musical-Engagement stieß sie zur Fernsehserie "Victorious" beim TV-Sender Nickelodeon. Ihre Rolle als "Cat Valentine" machte sie beim jungen Publikum berühmt. Aber auch bei Kritikern konnte die Sitcom punkten - zweimal wurde "Victorious" für einen Emmy-Award als beste Kindersendung nominiert.

Trotz weiterer Serien- und Fernsehfilmeinsätze forcierte Grande in der Folge insbesondere ihre Musikkarriere. Nach der Veröffentlichung einiger einzelner Songs erschien 2013 ihr vom Sound des R&B geprägtes Debütalbum "Yours Truly", das in den USA direkt auf Platz 1 der Billboard Charts schoss. Und auch musikalisch landete Grande nicht nur bei der Zielgruppe einen Erfolg, sondern auch bei weniger befangenen Beobachtern. "Yours Truly" bekam von Kritikern jede Menge Lob.

"Dangerous Woman"

2014 und 2016 veröffentlichte die Tochter italienischer Einwanderer in Florida mit "My Everything" und "Dangerous Woman" zwei weitere Alben. Spätestens jetzt war der Rummel um sie auch in Deutschland angekommen. Beide Alben erreichten auch hierzulande Top-Ten-Platzierungen. Dass sie es in den USA bis auf Platz 1 ("My Everything") beziehungsweise 2 ("Dangerous Woman") der Charts schafften, versteht sich von selbst.

"Dangerous Woman" könnte dabei fast als ein Leitmotiv Grandes gelten. Denn wenngleich sich die Sängerin gern sexy gibt und kleidet, will sie als weibliche Künstlerin ernst genommen werden. Selbstbewusst wehrte sie sich in der Vergangenheit gegen ein Image als Popstar-Püppchen. In Interviews fährt sie allzu oberflächlich fragenden Journalisten gern schon mal über den Mund. 2015 ließ sie sich in einem Essay über die Doppelmoral der Presse aus, die sich bei Frauen im Showbusiness mehr für deren Beziehungen und Sexleben interessiere als für deren Leistungen.

Grande ist "okay"

Auch sozial engagiert sich die 23-Jährige. Bereits als Kind war sie Mitbegründerin einer Wohltätigkeitsorganisation namens "Kids Who Care". Sie reist regelmäßig nach Südafrika, um dort Kinder in Musik und Tanz zu unterrichten. Für den Kampf gegen Krebs setzte sie sich bereits ebenso ein, wie sie Einnahmen aus einem Werbedeal der Aids-Hilfe zur Verfügung stellte oder die Obdachlosen-Stiftung von Miley Cyrus unterstützte. Zudem engagiert sie sich für die LGBT-Bewegung.

Grande selbst hat den Anschlag in Manchester mit mindestens 22 Toten unbeschadet überstanden. "Ariana ist okay", sagte ihr Sprecher der "Los Angeles Times". Die Sängerin meldete sich derweil bei Twitter zu Wort. Sie sei "am Boden zerstört", erklärt sie. "Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte." Grandes Europa-Tournee, die sie am 3. Juni auch nach Frankfurt führen sollte, wird bis auf Weiteres ausgesetzt.

Quelle: ntv.de

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