Kino

"Ice Age - Kollision voraus" Und plötzlich Apokalypse

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Die Eiszeit spielt bei "Ice Age" schon lange keine Rolle mehr. Teil fünf der beliebten Animationsfilmreihe hat es ins Weltall verschlagen. Manny, Sid & Co müssen den Weltuntergang verhindern.

Es hätte ein Wiedersehen mit alten Freunden werden sollen. Das "Ice Age"-Franchise gehört vollkommen zu Recht zu den Highlights unter den Animationsfilmen. 2002 ließ es erstmals Kinderherzen höher schlagen. Die pochen mittlerweile in der Brust erwachsener Animationsfans und entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an den fünften "Ice Age"-Film: "Kollision voraus".

Die Geschichte mit der Eiszeit ist jedenfalls auserzählt und so scheint es bereits im Vorfeld des neuen "Ice Age"-Films gleichermaßen logisch wie aber eben auch ein bisschen verzweifelt, dass seine Handlung im Weltall in Gang kommt.

Die Eröffnungsszene stimmt noch versöhnlich: Scrat, das Eichhörnchen-artige Sabbermaul, jagt seine Eichel. Die ist dazu bestimmt, ihm auf ewig aus den Klauen zu flutschen, doch das weiß das Tier nicht und so folgt es dem ollen Ding dann auch ins All - wo es mal eben die Apokalypse lostritt. Hubs.

Die Herren klagen

Beim Wiedersehen mit den alten Bekannten will es diesmal leider nicht funken.

Beim Wiedersehen mit den alten Bekannten will es diesmal leider nicht funken.

(Foto: Twentieth Century Fox)

Zeit, zu den eigentlichen Helden des Geschehens zu blicken. Die schlagen sich nach all den bezwungenen Naturgewalten mit erschreckend bürgerlichen Problemen herum. Am Tresen einer im "Ice Age"-Kontext peinlich menschlichen Bar hocken Mamut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid und beklagen die anstehende Hochzeit der Tochter, den einst so hochgehaltenen Grusel-Faktor oder eben die eigene Unvermittelbarkeit in romantischen Angelegenheiten.

Das ist das erste und wohl auch gravierendste Problem von "Ice Age - Kollision voraus". Wer sich auf ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren gefreut hat, bekommt nicht etwa den ersehnten Kumpelfilm geliefert. Stattdessen werden beliebig bis irrelevant erscheinende Handlungsstränge serviert, die einen erst auf den fehlenden Plot der Geschichte aufmerksam machen, anstatt davon abzulenken.

Und dann auch noch ein Hippie-Lama

Wen interessiert schon, was Mannys Tochter mit ihrem Leben anzustellen gedenkt? Aus irgendeinem unerfindlichen Grund haben die "Ice Age"-Macher das Vertrauen in ihre Kernfiguren verloren. Buck, das piratenhafte Wiesel aus Teil drei, wird plötzlich zur Schlüsselfigur des Geschehens. Er schleppt dann auch die neuen alten Dino-Schurken an, deren Boshaftigkeit in Anbetracht des nahenden Weltuntergangs zur Lächerlichkeit verkommt. Und dann sind da noch die ewig jungen Hippie-Viecher, die sich in einer galaktischen Kristallgrotte um ein irres Yogi-Lama versammelt haben. Aber lassen wir das.

"Ice Age - Kollision voraus" ist kein absoluter Reinfall. Der Film hat Lacher, keine Frage. In seinen besten Momenten jedoch zehrt er von den Vorlagen, die seine Vorgänger geliefert haben. Man soll ja bekanntermaßen aufhören, wenn es am Schönsten ist. Den Zeitpunkt hat das "Ice Age"-Franchise verpasst.

"Ice Age - Kollision voraus!" startet am 30. Juni in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

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