DSDS-Jubiläum – Mallorca-Recall Das große Flattern
25.02.2023, 22:51 Uhr
Die Gruppe um Top-Favorit Sem Eisinger (rechts) liefert ab.
(Foto: RTL/Stefan Gregorowius)
Wer liefert bei der zweiten Gruppenauslese ab? Wer überrascht die Jury? Und wer geht mit seinen Träumen unter? Unter der Sonne Mallorcas kommt es zu überraschenden Wendungen. So reift die Erkenntnis: Eine goldene CD garantiert keinen Format-Durchmarsch.
Die diesjährigen DSDS-Kandidaten mussten auf ihrem Weg in Richtung Pop-Olymp schon so einige bittere Pillen schlucken. Neben den knochenharten Casting-Mühlen in Hamburg, München und Köln galt es auf der Baleareninsel Mallorca auch noch ein staubiges und unkomfortables Camping-Szenario zu überstehen. Nach der ersten tränenreichen Gruppenauslese grüßen die gepiesackten Talente nun aber endlich vom sonnigen Balkon einer schnieken Villa.
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Die gute Stimmung trügt aber ein wenig. Trotz Kingsize-Bett, Pool und Dachterrasse schimpft Herbergspapa Fatih wie ein Rohrspatz: "Schuhe aus und Ruhe bei der Betteneinteilung!", fordert der Kandidat mit dem pinkfarbenen Haupt. So richtig zuhören will aber keiner. Am nächsten Morgen bekommt auch Juror Pietro Wind von der internen Stimmungsschieflage. Eine kurze hochgradig motivierende Brandrede später stehen alle Kandidaten wieder stramm.
Paella, Wein und ganz viel Olé
Ist nun wieder alles gut? Mitnichten. Ein Tag vor der nächsten Gruppenauslese breitet sich der Heimweh-Virus in der Villa aus. Mütter vermissen ihre Kinder, Brüder ihre Schwestern und Töchter ihre Mütter: Die wilde Achterbahnfahrt der Emotionen will einfach nicht enden. Gut, dass zum Tagesfinale ein spanischer Abend auf dem Programm steht. Bei Paella, Wein und ganz viel Olé steigt die Stimmungskurve schnell wieder nach oben. Troubadour Sem ist ganz gerührt: "Das war hier heute Abend ein magischer Moment", jauchzt der Frankfurter.
Am nächsten Tag steht die Versagensangst vielen Kandidaten bereits vor dem Frühstück ins Gesicht geschrieben. Der Druck steigt im Minutentakt. Zwar kämpft Vocal-Coach Juliette an allen Gruppenfronten. Aber gegen Textaussetzer, Zickereien und grundlegende Timing-Probleme hat auch die erfahrene Gesangslehrerin kein Zaubermittel parat. Kurz vor der Abfahrt in Richtung Performance-Location bekommen viele vermeintliche Staffel-Hochkaräter plötzlich das große Flattern. Endlich angekommen machen die Kandidaten aber erst einmal große Augen. Statt irgendwo in aller Abgeschiedenheit müssen die Talente diesmal an einem öffentlichen Strand vor reichlich vorbeiflanierendem Publikum abliefern. "Das ist schon ganz schön viel Druck", flüstert die 17-jährige Dilara.
Dieter Bohlen zückt die rote Karte
Die Aufregung will sich nicht legen - schon gar nicht, als die Jury erscheint und jedem Kandidaten noch einmal eindringlich vor Augen führt, dass es heute "so richtig um die Wurst geht." Innerhalb von wenigen Minuten verwandeln sich selbstsichere Performer in verunsicherte Branchenlaien. Ganz schlimm erwischt es Melino. Der 23-jährige Pfälzer steht während seines Gruppenauftritts mit den Kollegen Fatih und Nikolaus völlig neben sich. Die Folge: Chef-Juror Dieter Bohlen zückt schon vor der eigentlichen Entscheidung die rote Karte: "Melino, das war eine Katastrophe. Du bist auf jeden Fall raus!", tadelt der Poptitan.
Der sichtlich angeschlagene Melino ("Ich hatte ein totales Blackout") ist aber nicht der einzige Geheimfavorit, der bereits nach der zweiten Gruppenentscheidung die Koffer packen muss. Auch Tilly und Riccardo, die beide in den Castings noch mit viel überschwänglichem Lob und je einer goldenen CD gefeiert wurden, stehen nach eher durchwachsenen Auftritten völlig unerwartet auf der Verliererseite.
"Das war der Wahnsinn!"
Um den Bereich, in dem sich traurige, gescheiterte und sich nach der Heimat sehnende (Kandidatin Clara zieht freiwillig die Reißleine) Gestalten schluchzend und niedergeschlagen in den Armen liegen, will Stimm-Granate Sem möglichst lange einen Bogen machen. Nach einem atemberaubenden Simply Red-Kniefall des kernigen Hessen wird auch dem letzten Zweifler klar, dass ein Sem in dieser Verfassung definitiv das Zeug zum neuen DSDS-Champ hat. Dieter Bohlen jedenfalls ist Feuer und Flamme und voll des Lobes: "Das war Wahnsinn! Du stehst da wie ein amerikanischer Superstar!", jubelt der Format-Chef. Da ist er also: der erste Top-Favorit auf den Titel.
Quelle: ntv.de