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"Tatort: Der Elektriker"Wien vor der Wachablösung

14.12.2025, 21:45 Uhr
imageVon Ingo Scheel
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Das Karriereende von Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, l.), und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) naht. (Foto: ORF / Dean Michael Buscher)

Fellner und Eisner ermitteln zwar noch einsatzfreudig wie eh und je, das neue Team aus Österreich steht jedoch schon bereit. Damit setzt sich die lange Geschichte des ORF-Tatorts fort - begonnen hatte sie im Jahr 1971.

Wir schreiben den 7. November 1971: Am Tag zuvor hatten die Amerikaner in Alaska einen thermonuklearen Sprengkopf getestet, am Tag darauf veröffentlichen Led Zeppelin ihr neues Album in den Staaten, weitere zwei Tage später erblickt mit Nina Kunzendorf eine kommende "Tatort"-Kommissarin das Licht der Welt. Der Sonntagabend-Krimi ist zu diesem Zeitpunkt noch kein Jahr alt. Im November 1970 mit "Taxi nach Leipzig" gestartet, steht der 12. Fall auf dem Programm, "Mordverdacht" lautet der Titel.

Es ist der erste "Tatort" aus Österreich, in Wien ermittelt Oberinspektor Marek, gespielt vom legendären Fritz Eckhardt. Das Besondere: In seiner Heimat kennt man den Marek schon seit 1963, als Titelhelden einer eigenständigen Serie. Achtmal ermittelt er im Wiener Kommissariat 24, bis ihn 1971 die "Tatort"-Reihe einverleibt. Im Jahr zuvor hatte er mit einem Gastauftritt in der ZDF-Serie "Der Kommissar" bereits eine erste Visitenkarten beim Fernsehpublikum abgegeben.

13 Fälle löst Marek bis 1983, taucht danach noch einige Male in Gastrollen auf. Ihm folgen Kollegen wie Bruno Dallansky als Oberinspektor Pfeifer mit zwei "f", Michael Janisch als Inspektor Fichtl. Einmal lässt sich sogar ein gewisser Christoph Waltz blicken, sein Part als Inspektor Herbert Passini bleibt jedoch ein einmaliges Ereignis. Gleiches gilt für den charmanten Klaus Wildbolz, der in "Mein ist die Rache" (1996) Oberinspektor Max Becker spielt - einmal und nie wieder. Unwesentlich länger halten es Wolfgang Hübsch als Oberinspektor Kant und Johannes Nikolussi als Inspektor Varanasi aus, die schleppen sich zu gerade mal zwei Einsätzen.

Miriam Fussenegger und Laurence Rupp übernehmen

Vom Januar 1999 an ist in Wien Kontinuität angesagt. In "Nie wieder Oper" ermittelt Harald Krassnitzer zum ersten Mal als Chefinspektor Moritz Eisner, es geht um den Mord in einer Seniorenpension, womit man fast schon wieder im Hier und Jetzt des ORF-"Tatorts" ist. Auch der aktuelle Fall fand dort statt, wo sich für viele Menschen der Lebensabend abspielt, in einem Altenstift. Nicht das edle Ambiente wie damals beim Mord an einem Operntenor im Ruhestand, sondern eine Einrichtung, wie es sie anno 2025 in Deutschland und anderswo viele gibt, mit gestresstem Personal und oft unterforderten Bewohnern.

Seit 2011 ist Adele Neuhauser als Major Bibi Fellner an Krassnitzers Seite, in 38 Fällen sind die beiden - nach einigen Krisen und Kontroversen - zu einer Einheit zusammengewachsen. Es scheint fast, als würde das Duo auf den letzten Metern noch ein Stück zusammenrücken. Noch zwei Einsätze lang kommt das Fernsehpublikum in den Genuss des eingespielten Tandems, "Gegen die Zeit" und "Dann sind wir Helden", so die Titel der finalen Episoden.

2027 schließlich, bald 30 Jahre nach Krassnitzers und mehr als ein halbes Jahrhundert nach Fritz Eckhardts Premiere, schlägt die Stunde der nächsten Generation im Wiener "Tatort". Miriam Fussenegger und Laurence Rupp verkörpern die neuen Ermittler Charlotte "Charlie" Hahn und Alex Maleky. Die beiden sind Halbgeschwister, ihre Zusammenarbeit zunächst alles andere als eine Herzensangelegenheit. Der Drehstart des ersten Falles ist für das kommende Frühjahr angesetzt, die Ausstrahlung für 2027 geplant.

Quelle: ntv.de

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